Gute Leistungen und Engagement gehören belohnt, findet der Elternbeirat der Grund- und Mittelschule. Sie zeichnete engagierte Schülersprecher und gute Schulleistungen aus. Im Foto zu sehen: (vordere Reihe von links) Schülersprecher Benedikt Müller, Simon Schweinöster (1,5), Schülersprecherin Angelina Schwandt (1,8), Magdalena Schlechter (1,5), Schülersprecherin Elisabeth Pletschacher und Hala Alolabi (1,8). In der hinteren Reihe präsentieren sich Klassenlehrer Kilian Lehrberger, David Gircsis (1,6), Luis Karbach (1,7), Davide Tallarico (1,7), Schulrektor Otto Manzenberger, Sabine Aberger und Angela Lorang-Borgmann vom Elternbeirat.
21 Schüler beenden die Grund- und Mittelschule erfolgreich
Unterwössen. 21 Schülerinnen und Schüler feierten in einem so harmonischen wie festlichen Abend in der Achentalhalle ihren Schulabschluss an der Grund- und Mittelschule Unterwössen. Beachtenswerte Ergebnisse standen am Ende der starken Gemeinschaft aus Schülern und Klassenlehrer Kilian Lehrberger.
Alle haben den Mittelschulabschluss in der Tasche, 90 Prozent von ihnen schafften den qualifizierenden Mittelschulabschluss, den Quali. Sieben von ihnen taten sich mit einem Notendurchschnitt unter 2.0 hervor. Zwei darunter ehrte der Landrat vor wenigen Tagen, weil sie zu den 25 Besten des Landkreises gehören. Alle finden eine zukünftige Aufgabe, sei es in einer Berufsausbildung oder auf einer weiterführenden Schule.
Bei seiner Ansprache sieht Schulrektor Otto Manzenberger in diesen Zukunftsaussichten ein positives Zeichen für den Jahrgang, aber auch eine „Fortsetzung des Erfolgsmodells Mittelschule Unterwössen“. Weil die Absolventen nach eigenem Bekunden gern auf diese Schule gingen, fühlt sich Manzenberger in seiner Auffassung bestätigt: „Wo ich gerne hingehe, bringe ich auch Leistung.“ Manzenberger sieht in der Abschlussklasse eine im Laufe der Jahre fest zusammen gewachsene Gemeinschaft. „Ihr wart immer dabei, wenn es galt, das Schulleben gemeinsam zu gestalten.“
Da lag es für Manzenberger nahe, den Klassenlehrer Kilian Lehrberger - zuletzt auch Aufstiegstrainer des SV Unterwössen - das Beispiel einer Fußballmannschaft, eines Teams, heranzuziehen, mit ihm, dem Chefcoach an der Spitze. Lehrberger habe das Team die letzten drei Jahre erfolgreich geführt und maßgeblich zu den beeindruckenden Maßnahmen beigetragen. Lehrberger habe offensichtlich die richtigen Anreize gesetzt, klare Visionen vermittelt und mit seiner „Schulmannschaft“ hervorragende Ergebnisse erzielt, so Manzenberger.
Mit dem Schulabschluss hätten sich die Absolventen in eine hervorragende Ausgangsposition für ihre Zukunft gebracht. Manzenberger ermutigt die Schüler, ihre individuellen Talente weiterzuentwickeln. „Macht auch Fehler, das ist unvermeidlich, steht dazu und lernt aus ihnen.“ Manzenberger ruft auf, der „zunehmend unsicheren, undurchschaubaren und komplizierten Welt“ offen, aber kritisch entgegenzutreten. Setzt euch für euch selbst, aber auch für andere ein. „Wir brauchen wieder mehr Verantwortung in Vereinen und Organisationen“, deshalb „nehmt etwas mit aus dem Geist eurer Klasse.“ „Vergesst aber auch das Leben nicht, lasst es euch beizeiten gut gehen und haltet euren Humor hoch.“
Der Unterwössner Bürgermeister Ludwig Entfellner überbrachte die Grüße auch für die Vertreter der Nachbargemeinden, deren Schüler zur Mittelschule gehen. Er gratulierte der Klasse 9 zu ihrem Abschluss. Vor dem Hintergrund der geleisteten Arbeit, sei der erfolgreiche Schulabschluss auch der Zeitpunkt dankbar zu sein und diesen Erfolg zu genießen.
„Ihr seid unsere Zukunft, wir dagegen im Vergleich zu euch schon eher Vergangenheit“, verdeutlichte er die Bedeutung junger Menschen für die Gesellschaft.
Für den Lebensweg empfiehlt der Bürgermeister: „Haltet den Kopf gerade, geht aufrecht durch euer Leben. Und bedenkt eines: gescheit sein ist nicht nur intelligent sein. Gescheit sein bedeutet auch, für andere, für die Gesellschaft da zu sein, das Umfeld zu prägen. Helft mit zu einem gesunden Miteinander und engagiert euch.“ Der Bürgermeister schloss mit einem detaillierten Dank an alle, die Anteil am Schulabschluss hatten. Und er sagte: „Die Gemeinde ist sich der Bedeutung der Grund- und Mittelschule Unterwössen bewusst.“
Das Besondere seiner Klasse, die Widerstände in Pandemie und Schulalltag zeigte Klassenlehrer Kilian Lehrberger in einem humorvollen, ironisch überspitzten Bericht über einen „normalen“ Schultag in der Klassen 9 unter dem Lachen der Zuhörer auf. Schön kamen die unterschiedlichen Charaktere der Schüler zur Geltung. Vorbei wie so ein Schultag, sei nun auch die Schulzeit an der Mittelschule Unterwössen. „Ihr verlasst unsere „Insel Schule“ mit ihrer täglichen Gemeinschaft, den immerwährend gleichen Abläufen, dem für euch vorbereiteten Alltag“, beschreibt Lehrberger. „Nun geht ihr diesen Weg allein weiter“, sieht der Klassenlehrer, ermutigt aber: „Ihr seid zu erwachsenen Menschen herangewachsen. Es gibt sicherlich einige Hürden und Hindernisse, zugleich jedoch auch unendlich viele tolle Sachen zu entdecken.“ Lehrberger sagt vielen Menschen im Umfeld um die Schule und die Klasse danke und schließt an die Schüler gewandt: „Dass ihr heute mit eurem Abschluss hier steht, ist euer Verdienst, der Erfolg für Arbeit und Fleiß. Ich durfte mit euch gemeinsam viele schöne Momente verbringen.Vergesst nicht „Der Sinn des Lebens ist Leben, macht was draus!“ „Und danke, dass ich euer Klassenlehrer sein durfte ….“ Schüler, wie Klassenlehrer waren von diesen Worten sichtlich angefasst und die Emotionen des Abschieds blieben für den Rest des Abends.
Da war es auch später nach der Zeugnisverteilung nicht einfach für Klassensprecherin Angelina Schwandt, die Worte zu finden. Sie löste das angespannt, aber sehr gelungen. Sie erinnerte an die Einschulung, einen gefühlt „endlosen Weg an der Schule vor sich“. „Und erst jetzt ist uns klar, wie schnell diese unfassbar schöne Zeit vergangen ist.“ Gerade die letzten drei Jahre seien von viele schönen Erinnerungen geprägt. Lehrberger sei Klassenlehrer, aber mittlerweile auch Freund der Klasse. „Durch ihn lernten wir eine Einheit zu werden.“ Ihm und den anderen Lehrern sei es gelungen, eine Menge an Wissen zu vermitteln „– auch wenn wir von manchem heute noch nicht wissen, wofür wir das brauchen“. Doch „Mit diesem Wissen haben wir bestanden.“ Schwandt dankt herzlich dafür.
Sie kommt noch einmal auf die Klassenfahrt nach Barcelona zu sprechen, die damals durchaus in der Kritik stand. „Die Abschlussfahrt wird uns immer im Gedächtnis bleiben.“ Die Reise wurde von den Schülern gegen alle Widerstände in Eigenregie organisiert. „Die Reise wäre beinahe unmöglich gewesen. Doch wir haben dafür gekämpft. Schwandt beschreibt, wie sich die Schülerinnen und Schüler anstrengten, den ökologischen Fußabdruck der Reise auszugleichen. Unter anderem pflanzte die Klasse einen Kastanienbaum auf dem Schulgelände. Die Reise beschreibt sie als unvergesslich.
Jetzt mit dem Schulabschluss sieht Schwandt die Chance, Träume und Wünsche zu verwirklichen. Die Schule habe beste Voraussetzungen mitgegeben. „Wir werden den Weg allein weiter gehen, aber immer gerne an Unterwössen und unsere Schulzeit zurückdenken“, so die Klassensprecherin zum Ende.
Wie dankbar die Klasse ist, bewies sie mit einem umfangreichen Dankeschön zu dem sie – beginnend bei den Lehrern der ersten Klassen alle Wegbegleiter über Lernpaten, Schulpersonal auf die Bühne bat. Blumen und kleine Geschenke gab es. Zuletzt kürte die Klasse ihren Star und Klassenlehrer zum König und überhäufte ihn mit nicht immer ernst gemeinten Geschenken.
Von Träumen sprach die Elternbeiratsvorsitzende Angela Lorang Borgmann, beginnend bei Martin Luther Kings „I have a Dream“. Sie sah den Traum des Elternbeirats, der sich mehr Elternbeteiligung wünscht, und sie sah die Träume der Abschlussklasse. Der Unterschied wurde klar. Die „Neunte“ packt an, um ihre Träume zu verwirklichen. Sie schafft die Organisation der Klassenfahrt nach Barcelona, leistet dafür unzählige Stunden, pimpt das eher bieder zu erwartende Schulfest auf, sorgt in der Schulfilmpremiere für Atmosphäre und gibt ihrer eigenen Entlassfeier einen besonderen Rahmen, verweist Lorang-Borgmann auf den Hallenschmuck. In Planung für die Entlassfeier stand ein Aufruf, etwas Kulinarisches zur Feier von daheim mitzubringen. Als dann die Klasse das in die Hand nahm, besetzte sie einen Ruhetag die Gastronomie von Schülereltern und kochte mit denen gemeinsam groß auf.
In einem Redebeitrag wandte sich die Mutter Angelika Müller an Klassenlehrer Kilian Lehrberger. Sie dankte, dass er den Schülern Raum schuf, sich zu entfalten, Grenzen setzte, wo es Grenzen bedurfte und die Kinder von allen Unternehmungen und Ausflügen heil zurückbrachte.“
Mit einem Schulfilm über die gemeinsame Schulzeit endete der offizielle Teil. Gefeiert wurde bis in die Nacht.
Dem großen Fest war ein Abschlussgottesdienst in der Pfarrkirche St. Martin vorausgegangen. Den feierten Pfarrer Peter Bergmaier und die evangelische Religionslehrerin Martina Klaiber-Purrer mit den Entlassschülern.