Unterwössen. In seiner jüngsten Sitzung beschloss der Unterwössner Gemeinderat den vom Architekturbüro Wüstinger Rickert gefertigten und aktualisierten vorhabenbezogenen Bebauungsplan „Oberwössen Post“. Der Bebauungsplan setzt die Leitplanken für die Umnutzung des ehemaligen Hotel- und Gaststättenbetriebes „Zur Post“ in ein Mehrfamilienhaus. Zusätzlich geplant sind 17 Pkw-Stellplätzen sowie zwei Garagen mit insgesamt fünf Parkplätzen. Das Objekt liegt am südlichen Ortsausgang in Oberwössen.
Vorhabenbezogene Bebauungspläne sind Planungsinstrumente des Baugesetzbuches. Sie steuern konkrete Bauvorhaben in einem verbindlich definierten Gebiet. Sie bringen den Projekten und den Gemeinden mehr Planungssicherheit mit klar definierten Rahmenbedingungen und Anforderungen.
Die ehemalige Nutzung als „Dorfgebiet“ wandelt sich jetzt in ein „allgemeines Wohngebiet“ mit sich nach Süden anschließenden zu begrünenden Flächen. Auf seine erste Auslegung aktualisierten die Planer den Entwurf. Die Gemeinde legte ihn ein zweites Mal aus. Der Gemeinderat behandelte jetzt, vor dem Satzungsbeschluss, die darauf eingegangenen Stellungnahmen.
Die Regierung von Oberbayern erhebt keine Einwände gegen die Planung, solange die Belange des Lärmschutzes und der Wasserwirtschaft weiterhin berücksichtigt bleiben. Auch das Landratsamt Traunstein ist grundsätzlich einverstanden, bittet aber, die Fassadengestaltung konkret festzulegen, insbesondere die Farbgebung der Putzfassade klar zu definieren. Der Gemeinderat beschloss, die Planung entsprechend anzupassen.
Das Wasserwirtschaftsamt Traunstein wiederholte seine ursprünglichen Empfehlungen. Es wies darauf hin, die Hochwasserabflusskorridore freizuhalten und wasserrechtliche Genehmigung einzuholen. Das Staatliche Bauamt Traunstein verlangte eine Änderung einer Grundstückszufahrt von der B305.
Mehrere Institutionen, darunter die Abteilungen Wasserrecht und Bodenschutz des Landratsamtes und die Handwerkskammer, erhoben keine Einwände gegen die Planung. Die Beschlüsse zu den einzelnen Stellungnahmen fasste der Gemeinderat einstimmig.