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Wössner Gemeindezeitung Amtliches Bekanntmachungsorgan der Gemeinde Unterwössen
Ausgabe 18/2023
Tourismus
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Tourismus

Mountainbike-Trail mit Rücksicht auf Mensch und Natur:

Ein Lenkungsprojekt mit Vorbildcharakter im Achental

Wenn mehrere Interessensgruppen aufeinandertreffen, kann es zu Konflikten kommen: So auch unter Wanderern und Mountainbikern, die Wege und Steige gleichermaßen nutzen wollen. In so einem Fall bedarf es Lenkung, und was in Marquartstein aus einer vagen Idee heraus entstanden ist, hat Vorbildcharakter: Der erste offiziell genehmigte Mountainbike-Trail im Achental kann hier nun entstehen. Denn die Trailfahrer können natürlich nur dann dazu angehalten werden, andere Wege zu nutzen, wenn es dafür auch ein entsprechendes Angebot gibt.

Viele Akteure aus unterschiedlichen Bereichen sind an dieser Initiative beteiligt: Joschi Althammer (TSV Marquartstein), Elisabeth Keihl (Vorstand Achental Tourismus), Joachim Keßler (Forstbetriebsleiter Staatsforsten Ruhpolding), Andreas Scheck (Erster Bürgermeister Marquartstein), Stefan Kattari (Erster Bürgermeister Grassau) und Wolfgang Selbertinger (Untere Naturschutzbehörde). Weil alle Beteiligten an einem Strang gezogen haben und kompromissbereit waren, konnten Nutzungs- und Interessenskonflikte in den Forsten aus dem Weg geräumt werden.

Das Außergewöhnliche an diesem Lenkungsprojekt ist, dass wirklich alle Akteure konstruktiv diesen gemeinsamen Weg entwickelt haben.

„Wir versuchen stets den verschiedenen Ansprüchen an den Waldflächen der Bayerischen Staatsforsten im Achental gerecht zu werden und auch den Mountainbikern eine Möglichkeit zur Nutzung zu geben. In dem Entwicklungsprozess hin zu einer geeigneten Trailstrecke sind wir selbstverständlich konstruktiv dabei.“, so Joachim Keßler, Forstbetriebsleiter Staatsforsten Ruhpolding, über die Streckenfindung des neuen Trails.

Andreas Scheck, Erster Bürgermeister Marquartstein: „Wir als Gemeinde Marquartstein begrüßen die Entstehung des Trails unter der Federführung des TSV Marquartstein: Es wird ein gezieltes Angebot geschaffen, das für eine Entzerrung des Konfliktes zwischen Trailbikern und Wanderern sorgen wird. Fest steht: Es handelt sich dabei nicht um einen Downhill-Bikepark und auch die Beförderung von Fahrrädern durch die Hochplattenbahn ist ausgeschlossen. Einen großen Dank möchte ich noch meinem Kollegen Stefan Kattari, Erster Bürgermeister von Grassau, aussprechen für die aktive Mitentwicklung der Streckenführung im Hochplattengebiet.“

Elisabeth Keihl, Vorstand Achental Tourismus, hat das Mountainbike-Trail-Projekt geleitet und mit den Mountainbikern im Tal das Konzept dazu entworfen: „Die Mountainbike-Initiative im Achental hat Vorbildcharakter für künftige Lenkungsprojekte: Die Akteure sind zusammen an einen Tisch gekommen und haben einen gemeinsamen Weg gefunden, der für alle gut passt. Die Entstehung des Trails ist für die gesamte Region ein Meilenstein.“ Und zwar weniger aus touristischer Perspektive, sondern vor allem als zusätzliches Angebot für die einheimischen Biker, die gerne auch mal abseits der Forstwege unterwegs sind.

Wolfgang Selbertinger, Naturschutzreferent bei der Unteren Naturschutzbehörde in Traunstein, liegt ein achtsamer Umgang mit Natur und Landschaft im artenreichen Chiemgau besonders am Herzen: „Achtsamkeit ist dabei nicht als Verzicht, sondern als eine reflektierte Wahrnehmung unserer Heimat zu sehen. So traue ich den Initiatoren und Nutzern auch zu, dass sie den Trail mit der entsprechenden Umweltkompetenz und gleichzeitiger Freude am Sport nutzen werden.“

Der Trail nach einem natürlichen Vorbild ohne Rampen oder andere Bauten wird auf einer Strecke von der Bergstation der Hochplattenbahn durch den Wald runter zur Talstation entstehen: Hier gibt es keine Nutzungs- und Interessenkonflikte mit anderen Gruppen und das Gelände ist bereits gut erschlossen. Weil die Sicherheit der Trailfahrer gewährleistet sein muss, werden die verschiedenen Abschnitte des Trails Namen bekommen. So kann z.B. die Bergwacht, die bei der Entstehung des Trails auch involviert wird, in einem Notfall schnell reagieren. Es werden zudem Tafeln aufgestellt mit dem Verlauf des Trails und einigen Regeln, die Mountainbike-Fahrer beachten müssen, wenn sie den Weg nutzen.

Bei dieser Mountainbike-Initiative geht es nicht darum, ein großes Trail-Gebiet zu erschließen, sondern um die Lenkung des ganzen Projektes: Es geht um die Interessen der verschiedenen Akteure, den Naturschutz und auch um gesetzliche Regelungen.

Bevor es mit dem Trail losgehen kann, entsteht eine neue Abteilung beim TSV Marquartstein: die Abteilung Mountainbiken, die Joschi Althammer gemeinsam mit seinen beiden Mitstreitern Thomas Sachenbacher und Ralf Schäfer gründen wird. Die Mitglieder der neuen Sektion werden federführend und in ehrenamtlicher Leistung den Trail bauen und erhalten. Dieses Konzept funktioniert allerdings nur mit einer starken Initiative aus der Mountainbike-Community. „Meldet euch bei mir und helft uns, den Trail zu bauen und zu erhalten!“, so der Aufruf von Joschi Althammer an die Mountainbiker des Achentals.

Ideengeber Joschi Althammer vom TSV Marquartstein ist froh, dass der Trail jetzt bald realisiert werden kann. „Auch wenn es bis hierher ein langer und steiniger Weg war, kann dieses Projekt als Aushängeschild für die Umsetzung von natur- und umweltschutzverträglichen Projekten mit unterschiedlichen Interessensgruppen gelten“, so Joschi Althammer. Mit dem Trail hat er vor allem die einheimischen Jugendlichen und ein breites Sportangebot im Blick – er soll keine Massen anlocken oder ein Bike-Eldorado werden. Die Mountainbiker in der Community sollen zudem aktiv darauf hingewiesen werden, nur den ausgewiesenen Trail zu benutzen.

Wer sich in der Community engagieren möchte und Joschi und seine Mitstreiter beim Bau und beim Erhalt des Trails unterstützen möchte, darf sich gerne über den TSV Marquartstein bei Joschi melden.

Gästeehrungen:

Montag, 21. August 2023:

Das Achental als zweite Heimat

Ellen und Walter Borgers aus Heek im Münsterland sind schon das 40. Mal im Achental zu Gast.

In den letzten Jahren waren sie schon bei vielen verschiedenen Gastgebern – zuletzt haben sie im Naturhaus Hofstetter in Schleching gewohnt. Mittlerweile ist die Region für sie zu einer zweiten Heimat geworden. Mit den E-Bikes sind sie im ganzen Tal unterwegs und genießen zur Belohnung die leckeren Windbeutel im Gasthof Geigelstein. Der nächste Aufenthalt bei uns im Achental ist schon gebucht.

Dienstag, 22. August 2023:

40 Mal im Achental

Helma und Thomas Hühn sind zum 40. Mal in Schleching und zum 19. Mal im Schusterbauer-Hof bei Gastgeberin Heidi Stadler. Davor waren sie schon bei einigen anderen Gastgebern in Schleching, Ettenhausen und Mühlau zu Gast. Warum es sie damals nach Schleching verschlagen hat, wissen die beiden nicht mehr. Ihre Lieblingsplätze im Achental sind die Piesenhausener Hochalm und der Gasthof zur Zellerwand. Was sie am Achental am meisten mögen, ist die Aussicht in die Berge.

Dienstag, 29. August 2023:

Seit 30 Jahren jedes Jahr im Achental

Warum Herta und Erhard Weierich seit mittlerweile 30 Jahren jedes Jahr ins Achental kommen, hat einen guten Grund: Sie fühlen sich bei ihren Gastgebern beim Staudinger-Hof in Staudach-Egerndach herzlich willkommen – und fast schon wie zu Hause.

Das breite Freizeitangebot gefällt ihnen besonders gut: Wandern am Berg und im Tal, eine Schifffahrt zu den Chiemsee-Inseln und viele weitere Ausflugsziele, die noch entdeckt werden können.

Heute wandern Erhard und Herta Weierich etwas weniger als früher und besuchen dafür gerne andere Ausflugsziele oder spielen Minigolf. Außerdem genießen sie die Gastfreundschaft in den Gasthöfen in Staudach, wo man sich bereits seit vielen Jahren kennt. Auch die bayerische Gemütlichkeit schätzen sie sehr – und kommen deswegen gerne immer wieder ins Achental.