v.l.n.r.: Martina Dufter (Achental Tourismus), Laura Misterek und Eric Rätzke, Jessica Landler-Zirngibl (Achental Tourismus)
Henry und Angelika Beinert mit Martina Dufter (Achental Tourismus)
Johanna Zenz aus Schleching engagiert sich seit vielen Jahren in ihrer Freizeit ehrenamtlich im hiesigen Vereinswesen. Aktuell bekleidet die Mutter von zwei kleinen Kindern die Funktion der ehrenamtlichen Geschäftsführerin im Wasserbeschaffungsverband Schleching. In jeder freien Minute ist die aktive Achentalerin in unseren heimischen Bergen anzutreffen. Passend zum Jahresthema „Wasser“ im Bergsteigerdorf Schleching haben wir Johanna Zenz anlässlich in der Tourist Info im Alten Bad in Unterwössen getroffen.
Der Wasserbeschaffungsverband ist eine Körperschaft des Öffentlichen Rechts. Den Verband gibt es schon sehr lange, er sorgt dafür, dass die Wasserversorgung im Ortsteil Schleching gegeben ist. In Schleching haben wir für jeden Ortsteil einen Wasserbeschaffungsverband, die Ortsteile Raiten und Achberg gehen jetzt an die Gemeinde. Wir haben eine Quelle Richtung Dalsenalmen und einen Hochbehälter, der im Jahr 2024 modernisiert wurde. Dort wird das Wasser gesammelt und aufbereitet, bevor es über die Leitungen in die Häuser geht. Wir sind zuständig für alle Leitungen im Ortsteil Schleching und werden engmaschig kontrolliert: Alle paar Wochen kommt ein externer Dienstleister, der Wasserproben entnimmt und das Wasser auf Bakterien und Reinheit untersucht. Im Anschluss bekommen wir dann den Prüfbericht, genauso wie das Wasserwirtschaftsamt im Landratsamt in Traunstein. Da unsere Quelle oben am Berg ist, ist bei uns fast immer alles in Ordnung.
Wasser ist das wichtigste Gut weltweit: Ohne Wasser gibt es kein Leben.
Wir sind zwar mit reichlich Niederschlägen und den Gebirgsbächen gesegnet, aber 2023 war ein sehr trockener Sommer, da ist auf einigen Almen kein Wasser mehr gewesen. Wir müssen es in das Bewusstsein der Menschen bringen, dass Wasser keine Selbstverständlichkeit ist.
Das Bergsteigerdorf Schleching hat das Jahr 2024 auch zum „Jahr des Wassers“ gemacht, um die Bedeutung der Ressource Wasser hinzuweisen. Wichtig ist auch, dass wir unsere Gewässer sauber halten. Die Tiroler Ache ist hierfür ein schönes Beispiel: Dort kann man ohne Bedenken mit den Kindern zum Baden gehen.
Ich wurde gefragt, ob ich als Schriftführerin mitmache. Es hat sich auch tatsächlich niemand anderes gemeldet – aber ich finde es wichtig, dass die lokale Wasserbeschaffung hier in unseren Händen bleibt. Mit den Kindern und dem eigenen Zuhause bin ich verantwortungsbewusster geworden. Ich engagiere mich gerne ehrenamtlich. Die Wasserabrechnung ist schon zeitaufwändig, muss aber sein, ich mache ich meistens abends, wenn die Kinder schlafen. Meine Eltern haben mir gesellschaftliches Engagement vorgelebt: Der Papa war über 30 Jahre Vorstand im Skiclub, beide Eltern waren schon immer im Trachtenverein und meine beiden Schwestern sind in die Vorstandschaft des Skiclubs gegangen. Ein Dorf lebt auch von den Vereinen und Verbänden. Wenn wir es nicht machen – für unsere Kinder – wer dann?
Heimat bedeutet für mich meine Familie, die Freunde und die Leute, bei denen ich mich geborgen und daheim fühle. Ich habe das Massel, dass die meisten von ihnen in Schleching sind, weil es bei uns so schön ist.
Mei, typisch Achental sind für mich in jedem Fall die Ausläufer unserer Berge und die Tiroler Ache. Es ist so schön, wenn das Tal dann zum Chiemsee aufmacht.
Lieblingsplätze habe ich viele. Einer der schönsten Plätze in Schleching ist für mich die Hofbauernalm. Da war ich erst gestern in der Früh mit meiner Schwester, mit dem Radl. Den Weg dorthin muss man sich verdienen und oben ist es einfach schön. Man kann dort bei Susi und Hans gut einkehren.
Ich war nie so der traditionelle Mensch. Aber seit ich Kinder habe, liebe ich an Heiligabend die gemeinsame Christkindlsuche im Ort. Diese Vorfreude und die leuchtenden Kinderaugen sind einfach zu schön. Auch der Brauch der Geigelstoa Pass in der Vorweihnachtszeit ist einfach schön. Da haben sich junge Leute zusammengetan und haben einen alten Brauch wieder aufleben lassen.
Gestern war so ein perfekter Tag. In der Früh bin ich mit meiner Schwester schon um 6.30 Uhr mit dem Radl zu Hofbauernalm gefahren. Um 10 Uhr hat dann auf dem Dorfplatz das Preisplattln stattgefunden., unser Sohn Rupert hat zum ersten Mal mitgemacht. Mein Papa ist da schon seit Jahrzehnten mit dabei. Das ganze Dorf kommt zusammen, die anderen Familien mit Kindern. Nachher sind wir noch bei uns in die Gumpen gesprungen und haben uns abgekühlt. Abends waren wir mit Freunden bei uns im Garten, die Kinder haben miteinander gespielt – das war ein perfekter Tag für mich.
„giadlad“ – das heißt in etwa gemütlich. Das hat die Oma meiner Freundin immer gesagt.
| Bosna oder Weißwurst? | Bosna |
| Leberknödel oder Spinatknödel? | Spinatknödel |
| Schweinsbraten oder Chiemseerenke? | Beides |
| Berggehen oder Bergradeln? | Eher Bergradeln, ich gehe aber auch gerne Berg. |
| Berggipfel oder Bergsee? | Berggipfel |
| Alpinski oder Nordicski? | Beides. Aber mittlerweile eher Nordicski wenn Schnee ist, da ich die Loipen dann vor der Tür habe und schneller wieder daheim bin. |
So jung kemma nimma zsam. Man muss die Feste feiern, wie sie fallen.
Dieses und alle anderen „Auf a Wort im Achental“-Interviews gibt es auch als Podcast zum Anhören:
Mit unserem Beitrag zum Chiemgauer Wanderherbst sprechen wir alle Sinne an:
Wir sehen die bunten Blätter, wir spüren die frische Herbstluft, wir hören, wie das Laub beim Wandern unter unseren Füßen raschelt – und wir riechen und schmecken den Kaiserschmarrn, den wir gemeinsam zubereiten und verköstigen.
Los geht’s immer um 14 Uhr am Alten Bad in Unterwössen. Nach einer spannenden Führung mit dem Heimat- und Geschichtsverein durch die interaktive Almenwelt-Ausstellung, schnüren wir die Wanderschuhe und begeben uns auf eine Zwei-Seen-Wanderung in Unterwössen (7,5 Kilometer, 200 Höhenmeter – Schwierigkeitsgrad: leicht). Weil Bewegung an der frischen Luft bekanntlich Hunger macht, zeigt uns Fliegeralm-Wirtin Michaela Mix im Anschluss an die Wanderung im Alten Bad, wie man einen almtypischen Kaiserschmarrn zubereitet. Das Ende der Veranstaltung ist gegen 18 Uhr.
| Unsere Termine: | |
| Donnerstag, | 12. September 2024 |
| Freitag, | 26. September 2024 |
| Freitag, | 11. Oktober 2024 |
| Freitag, | 17. Oktober 2024 |
| Freitag, | 25. Oktober 2024 |
| Freitag, | 8. November 2024 |
Führung, Wanderung und Kochkurs sind kostenfrei, eine Anmeldung ist unbedingt erforderlich – dafür bitte auf unserer Website auf den jeweiligen Termin klicken und das Anmeldeformular ausfüllen, unter 08641/597910 anrufen oder eine E-Mail schreiben an info@achental.com.
Weitere Infos zu unseren Terminen sowie alle Termine des Chiemgauer Wanderherbstes findet ihr hier:
Zum 40. Mal in Unterwössen: Familie Eric Rätzke mit Lebenspartnerin Laura Misterek aus Krefeld in Nordrhein-Westfalen
Nach einem Aufenthalt bei Monika Bachmann folgten viele Jahre im Haus Praschberger – derzeit sind die Gäste bei Eberhardter Annemarie untergebracht. 40 Aufenthalte später ist das Achental eine zweite Heimat geworden – Eric Rätzke und seine Lebenspartnerin Laura Misterek sind dem Achental treu verbunden, denn sie haben hier viel erlebt, was sie geprägt hat: das Hochwasser in den 90er Jahren in Unterwössen, viele schöne Erinnerungen – vom Wintersport bis hin zu legendären Faschingsbällen und Stammtischen im Ort.
Eric Rätzke lernte das Skifahren einst von Skiprofi Bernhard Bauer im Achental. Seine Leidenschaft gehört dem Kanusport, das er auch als Profi in seiner Heimat betrieben hat. Die Ache und sämtliche Flüsse hier in der Region dienten ihm dabei im Urlaub als Trainingslager.
Seit 1992 schon 22 Sommer im Achental Ehepaar Henry und Angelika Beinert aus Gerbstedt in Sachsen-Anhalt
Anfangs war die Familie Beinert noch mit ihren Kindern da, mittlerweile sind die jedoch erwachsen und Henry und Angelika Beinert verbringen ihren Urlaub in der Ferienwohnung Gilch in Oberwössen. Sie gehen gerne wandern und Fahrrad fahren, sind begeistert vom Achental und empfehlen es als Urlaubsregion an Freunde weiter.