Unterwössen. Bedeckt der Himmel, Regen und Wind, das brachte am Sonntag dem Almkirta auf der Unterwössner Jochbergalm eine besondere Atmosphäre. Vor allem Einheimische, darunter Freunde und Angehörige der auf der Jochbergalm vertretenen Höfe, Stammgäste der regelmäßigen Wanderer und Mountainbiker kamen zusammen. Es war eine besondere, beinah familiäre Atmosphäre, wie es Petra Götschl vom Mesner-Kaser unserer Zeitung beschreibt.
Die Jochbergalmen liegen auf dem namensgebenden Hochsattel (1.250 Meter) zwischen dem Hochgerngebiet und dem Rechenberg (1.331 Meter). Von ursprünglich zwölf stehen heute noch drei Kaser, gut im Zustand und bewirtschaftet. Sie gehören zu den drei Unterwössner Höfen, dem Oberwidholz, dem Unterwidholz und dem Mesner. Um 1989 entstand die Tradition der Bergmesse und des Almkirta auf der Jochbergalm.
Die drei Höfe – voran deren Sennerinnen – organisieren den Almkirta. An dessen Anfang steht traditionell die Bergmesse in der Felsformation mit Blick ins Achental. Heuer errichteten die Sennerinnen den Altar aber an der Stirnseite des Mesnerkasers, geschützt von Westwind und Regen.
Zum Gottesdienst fanden sich gut 70 Teilnehmer ein. Pfarrer Anderl Ager aus Waging rief in seiner Predigt auf, nicht allzeit mit dem Mainstream zu schwimmen, nicht den Influencern zu folgen. Wer sich aufmache, seiner Nase zu folgen, der habe die Natur für sich. Auch wenn dieser Weg steiniger sei, die Erlebnisse unterwegs und am Ziel lohnen das allemal, zeigt sich Pfarrer Ager überzeugt.
Die Kollekte der Bergmesse geht an die Bergwacht Marquartstein. Deren Bereitschaftsleiter Sepp Auer dankte herzlich.
Nach der Messe verbrachten die Besucher den Tag auf den drei Almhütten. Bei Würstl und Kaspressknödel, bei Kiachl, Vinschkerl und anderen Schmankerln, bei Kaffee, Kuchen, Bier und Musik ließen es sich die Gäste im zünftigen Almkirta gut gehen.
Auf der Jochbergalm freuten sich Pfarrer Anderl Ager (von links) und die Almleute über eine Bergmesse und einen Almkirta in besondere Atmosphäre. Simone und Hanna bewirtschaften für den Oberwidholz-Hof. Anton und Petra Götschl arbeiten auf dem Mesner Kaser, vor dem das Foto entstand. Die Alm des Unterwidholz betreuen Simone und Josef. In der Bergmesse weihte Pfarrer Ager die gesteckten Kreuze der Almkaser.