Schwendaktion auf der Weitalm am 20. Juli 2024
Größte Anerkennung und Auszeichnung für den Tourismus im Achental: Für ihre Initiative, Gäste einzuladen, sich auf verschiedenen Almen im Achental an Schwendaktionen mit den Almbauern, Sennern und Almwirten zu beteiligen, ist die Achental Tourismus gKU für den renommierten ADAC Tourismuspreis Bayern 2025 nominiert worden. Für das Finale um den "Bayerischen Tourismus-Oscar", wie er auch genannt wird, konnten sich nach der Vorauswahl durch die Jury aus Reihen des ADAC Nordbayern, des ADAC Südbayern, der Bayern Tourismus Marketing und des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbandes DEHOGA Bayern insgesamt acht Bewerbungen von Tourismusprojekten aus dem gesamten Freistaat qualifizieren. Mit dem ADAC Tourismuspreis werden alljährlich die neuesten, kreativsten und innovativsten Projekte ausgezeichnet, die die Tourismusbranche in Bayern bereichern und voranbringen. „Die Projekte, die wir auszeichnen, gehören zu den Besten der Besten, und zwar in der bayerischen Tourismuslandschaft. Und sie gehören „auf die Bühne“ und sollen einem großen Publikum vorgestellt werden", so die Initiatoren des Preises.
Elisabeth Keihl, Vorstand der Achental Tourismus gKU: „Bereits die Nominierung für den ADAC Tourismuspreis Bayern ist für uns ein Gewinn und erfüllt unser Team mit größter Freude und macht uns stolz. Über die Schwendaktionen schaffen wir die Möglichkeit für Gäste, in den Alltag auf den Almen einzutauchen und "Einheimischer auf Zeit" zu werden. Durch die gemeinsame Arbeit wird den Gästen nicht nur eine Vorstellung davon vermittelt, welche Bedeutung die Natur für die Menschen im Achental hat. Sie werden vielmehr zu Botschaftern der Region und reisen in der Gewissheit nach Hause, selbst Verantwortung übernommen und persönlich einen aktiven Beitrag zum Erhalt und Schutz der Landschaft geleistet zu haben, in der sie ihren Urlaub verbracht haben – _und in Zukunft hoffentlich noch häufig verbringen werden. Darüber sehen wir in der Initiative einen weiteren Beitrag, um die Akzeptanz des Tourismus bei den Einheimischen weiter zu festigen."
Sepp Loferer, Almbauer im Geigelsteingebiet in Schleching, erklärt die Bedeutung des Schwendens: „Unsere Almen sind uralte Kulturlandschaften und unverzichtbar für uns Bauern im Tal. Gleichzeitig sind sie ein Hotspot der Biodiversität: Almen weisen die zweithöchste Dichte pro Hektar an Artenvielfalt nach dem Regenwald auf. Auf sehr begrenztem Raum können enorm viele Lebensräume für Flora und Fauna nebeneinander existieren. Damit das auch so bleibt, müssen unerwünschte Sträucher und Büsche beim Schwenden entfernt werden.“
Christian Tegethoff führt seit vielen Jahren Schwendaktionen auf der Weitalm im Hochgerngebiet durch. „Schwenden ist harte Arbeit und für die Almbauern ist es sehr wertvoll, wenn viele Hände mithelfen. Der Blick hinter die Kulissen der Almwirtschaft mit allem, was dazugehört, hat bisher alle Teilnehmer begeistert und motiviert. Das ist gelebter Naturschutz!“
In einer ersten Reaktion erklärten Bürgermeisterin Martina Gaukler (Staudach-Egerndach) und die Bürgermeister Ludwig Entfellner (Unterwössen), Sepp Loferer (Schleching) sowie Andreas Scheck (Marquartstein): „Die Nominierung für den ADAC Tourismuspreis Bayern ist eine Bestätigung unserer Philosophie. Wir teilen mit ihnen auf Zeit unser Glück, in einer Region leben zu dürfen, um die uns viele beneiden. Seit Jahrzehnten hat sich das Achental bei Urlaubern einen Namen als Reiseziel gemacht, wo sich Einheimische und Urlauber auf Augenhöhe begegnen und respektvoll miteinander umgehen. Die wachsende Zahl an Gästen, die immer wieder zurückkehren, ist ein eindrucksvolles Indiz dafür, was in unserem Tal unter herzlicher Gastfreundschaft verstanden wird. Als Gegenentwurf zum Massentourismus setzen wir auf Individualreisende, die nach unserem Leitmotiv „Eins mit der Natur“ _Nachhaltigkeit, Regionalität und naturverbundenen Aktivitäten besondere Beachtung schenken. Mit Schwendaktionen können unsere Urlauber selbst erleben, wie viel Arbeit hinter der lieblichen Blumenwiese mit romantischen Bienen und Schmetterlingen steckt."
Die Bekanntgabe der Gewinner des Tourismuspreises 2025 erfolgt dann Anfang des kommenden Jahres im Rahmen einer festlichen Preisverleihung.
Wir wollten auf der Social Media-Plattform Instagram eure schönsten Sommer-Momente im Achental sehen – aus den zahlreichen Bildern hat unser Team drei Favoriten bestimmt – und per Abstimmung via Instagram haben unsere Follower die Plätze 1, 2 und 3 gewählt. Hier seht ihr die drei Gewinner mit ihren schönsten Sommer-Momenten, die sich über tolle Achental-Preise freuen dürfen:
Bald wollen wir eure schönsten Herbst-Bilder aus dem Achental sehen – folgt uns auf Instagram für weitere Infos!
Die Sängerin, Moderatorin, Musicaldarstellerin und Buchautorin Stefanie Hertel lebt seit 1997 im Chiemgau und seit 2007 bei uns im Achental. Geboren und aufgewachsen im Vogtland im Süden von Sachsen, ist Stefanie Hertel mittlerweile sehr verwurzelt im Achental.
Die vielseitige Künstlerin ist ganzjährig mit diversen Musik-Programmen und Engagements unterwegs. Groß geworden ist Stefanie Hertel in der Volks- und Schlagermusik; 2023 kam dann das Musicalfach dazu mit der Rolle der Tanja in „Mamma Mia“ in Hamburg. Mit dem von ihr produzierten Stück „Ganz Paris träumt von der Liebe“ war sie 2024 auf Tournee – und auch zu Gast in der Achentalhalle.
Ihre Familien-Rockband „More than words“ mit Ehemann Lanny und Tochter Johanna hat sich der Countrymusik verschrieben und war 2023 und 2024 mit Bonnie Tyler zusammen auf Tournee.
Im Jahr 2024 ist ihr Buch „Die Wunderwelt der Kräuter“ erschienen und wurde zum Bestseller.
Stefanie Hertel hat uns zum Gespräch in der Tourist Info im Alten Bad in Unterwössen besucht. Sie sagt von sich selbst, sie sei ein Workaholic – und ist zum Ausgleich am liebsten in der Natur.
Zum Jahresausklang wird Stefanie Hertel am 11. Dezember 2024 zusammen mit ihrem Mann und ihrer Tochter in der Achentalhalle zu Gast sein und ihr Programm „Family Christmas - Weihnachtsmusik aus aller Welt“ zum Besten geben.
Was bedeutet für dich Heimat?
Heimat ist für mich nicht nur ein Ort, sondern ein Gefühl. Das bedeutet, nicht nur eine Region als Heimat zu bezeichnen, sondern vor allem auch die Menschen, die dort leben. Deshalb fühle ich mich nicht nur hier im Achental zuhause, sondern auch in meiner ursprünglichen Heimat, dem Vogtland. In meiner Brust schlagen zwei Herzen – zum einen für das Vogtland und auch für das Achental. Ich bin aber auch in der Welt zuhause, wenn meine Familie bei mir ist – dazu gehören mittlerweile auch zwei Hunde. Dann habe ich kein Heimweh. Das Gefühl einer Familie, die mich liebt, das würde ich auch als Heimat bezeichnen.
Was ist für dich „Typisch Achental“?
Typisch Achental ist für mich die wunderschöne Natur an der Tiroler Ache. Einige Plätze an unserem Fluss sind für mich richtige Kraftplätze. Typisch Achental ist für mich aber auch die Mentalität der Menschen hier, die Traditionen, die Feste, die Musik, die Almen und das Brauchtum.
Wo ist dein Lieblingsplatz im Achental und warum?
Es gibt für mich den einen Lieblingsplatz im Achental. Wir nennen ihn „Little Alaska“. Es erinnert uns an die Landschaft dort, obwohl wir noch nie dort waren. Ein Fleck zwischen Marquartstein und Schleching am Fluss – wenn dann die Ache noch ihre blau-grüne Farbe hat, dann ist das ein wundervoller Kraftplatz.
Welche heimischen Kräuter findet man bei uns im Achental?
Im Achental findet man unzählige Kräuter. Ich kenne nur einige von ihnen und habe in meinem Buch „Die Wunderwelt der Kräuter“ meine Lieblingskräuter porträtiert. Zum Beispiel Brennnessel, Frauenmantel, Spitzwegerich, Himbeer- und Brombeerblätter. Dann Bärlauch – immer wieder mit Vorsicht pflücken, also nur, wenn man sich zu hundert Prozent sicher ist. Mit diesen Kräutern kann man kochen und auch heilen. Ich bin in der Natur mit Kräutern aufgewachsen und mit meiner Oma viel zum Kräutersammeln gegangen; auch meine Mutter hat mich zum Kräutersammeln für Tee geschickt. Seit ich hier lebe, ist die Liebe zu Wildkräutern wieder erwacht. Ich habe dann auch Kräuterwanderungen im Achental mitgemacht – von Fritz Irlacher aus Schleching habe ich viel gelernt. Meine Liebe zu den Kräutern habe ich öffentlich kundgetan. So kam irgendwann der GU Verlag auf mich zu und hat mir angeboten, zusammen ein Buch zu machen. Das Thema scheint einen Nerv getroffen zu haben, denn das Buch ist mittlerweile ein Bestseller. Ich freue mich, dass ich meine Liebe zu Kräutern somit weitergeben kann – auch an meine Tochter.
Welches ist dein liebster Brauch oder deine liebste Tradition?
Generell finde ich es schön, dass Traditionen hier so gelebt werden – zum Beispiel in den Trachtenvereinen. Es macht Freude zu sehen, mit welchem Stolz die Menschen hier ihre Tracht tragen. Das Schöne ist aber auch, dass man als „Zuagroaste“ so herzlich aufgenommen wird, wenn man das möchte. Ich bin sofort aufgenommen worden und ein Teil der Menschen hier und habe wunderbare Freundschaften schließen können. Das ist auch der Grund, warum ich hier nicht mehr wegmöchte. Was die Traditionen angeht: Der Fronleichnamszug in Schleching ist ganz besonders schön. Einmal bin ich in meiner Vogtlandtracht hingegangen. Ich wollte eigentlich nur am Straßenrand stehen in meiner Tracht und zuschauen. Dann haben mich die Frauen aus dem Ort gebeten, mit ihnen gemeinsam bei der Prozession mitzulaufen. Das hat mich sehr berührt. Die Menschen hier haben hier keinen Starkult, hier ist der Mensch ein Mensch. Hier wird kein Aufheben um Menschen gemacht, alle werden gleich behandelt. Wenn ich auf ein Fest hier gehe, dann werde ich ganz normal behandelt und nicht um Autogramme oder Selfies gefragt. Ich gehöre einfach dazu.
Was ist ein perfekter Tag für dich im Achental?
Ein perfekter Tag ist für mich, wenn die Sonne scheint und ich einfach von der Haustür direkt losgehen oder losradeln kann in die Natur.
Im Winter, wenn ausreichend Schnee da ist, können wir vor der Haustür unsere Tourenski anschnallen und losgehen auf den Berg.
Welches ist dein bayerisches Lieblingswort? Und was bedeutet es?
Ich liebe die Bayerische Sprache schon immer. Sie ist lustig und klangvoll. Mein Vater hat sie auch schon immer geliebt – obwohl eine Mauer zwischen uns war. Er war in der DDR sogar als Jodler bekannt. Ich habe es ihm dann nachgemacht und ebenfalls das Jodeln gelernt.
Meine bayerischen Lieblingswörter: Ich liebe „Auffe, Umme, Fiere, Zruck, Eine, Ausse“. Ein großartiges Wort ist aber auch: „Ohoazholz“ – ein „Einheizholz“.
Kurze Fragen zu Kulinarik in Bayern:
Bosna oder Weißwurst? Weder noch. Ich bin seit 25 Jahren Vegetarierin
Leberknödel oder Spinatknödel? Spinatknödel oder Brennnesselknödel aus meinem Buch.
Schweinsbraten oder Chiemseerenke? Wenn die Renke aus dem Chiemsee kommt und ein gutes Leben hatte, dann gerne die Renke.
Berggehen oder Bergradeln? Ich liebe beides – aber lieber Bergradeln
Berggipfel oder Bergsee? Bergsee ist schon sehr besonders
Alpinski oder Nordicski? Beides sehr gerne und auch Touren-Ski
Was ist dein Lebensmotto?
Alles geht, wenn man es wirklich will.