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Wössner Gemeindezeitung Amtliches Bekanntmachungsorgan der Gemeinde Unterwössen
Ausgabe 21/2024
Neues aus dem Quartiersmanagement
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Neues aus dem Quartiersmanagement

Die Unterwössner Quartiersmanagerin Brigitte Schmitz (rechts) führte durch die Veranstaltung, Autorin Peggy Elfmann gab in ihrer Lesung so berührende, wie auch mutmachende Einblicke in eine von Demenz der Mutter geprägten Familie.

Unterwössen. Ein informativer und emotionaler Nachmittag stand am Samstag in der Achentalhalle in Unterwössen im Zeichen des Themas Demenz. Das Quartiersmanagement der Gemeinden Marquartstein und Unterwössen mit Managerin Brigitte Schmitz, sowie Reit im Winkl mit Ulrike Speicher beleuchtete die Krankheit auf verschiedene Weise nachdrücklich und berührend.

Rund 80 Besucher, darunter der Unterwössner Bürgermeister Ludwig Entfellner und die Zweite Bürgermeisterin von Marquartstein, Claudia Kraus, folgten der Einladung zu einem denkwürdigen Nachmittag.

Brigitte Schmitz, Quartiersmanagerin der Gemeinden Marquartstein und Unterwössen, begrüßte herzlich. Sie stellte Demenz als ein Thema dar, über das die Menschen ungern sprechen und lieber verdrängen. „Mit dieser Veranstaltung möchten wir das Thema aus der Tabuzone holen, neugierig machen und zum Nachdenken anregen“, betonte Schmitz.

Im Zentrum des Nachmittags las die bekannte Autorin und Journalistin Peggy Elfmann in sehr persönlichen und berührenden Worten über ihre Erfahrungen mit der Alzheimer-Erkrankung ihrer Mutter. In ihrem Buch „Mamas Alzheimer und wir“ beschreibt sie, wie sich das Leben ihrer Familie nach der überraschenden Diagnose ihrer damals 55-jährigen Mutter veränderte. „Es war wie ein Schock“, erinnerte sich Elfmann, „man verbindet Alzheimer mit alten Menschen, aber nicht mit der eigenen Mutter.“ Elfmann sprach offen eigene Fehler an, auch wenn ihr das nicht leicht fiel. Sie erzählte, wie sie lernte, damit umzugehen.

Elfmann sprach auch von den vielen schönen Momenten, die sie trotz der Krankheit noch mit ihrer Mutter erlebte. Das verdeutlichte, dass es in der Demenz nicht nur um Verlust und Verzweiflung geht. Es geht mit um Nähe und gemeinsames Erleben. Gleichzeitig gab sie zu, dass es für sie und ihre Familie oft schwer war, die richtige Balance zu finden – zwischen Fürsorge und der Achtung der Würde der erkrankten Person.

Parallel zur Lesung präsentierte der bekannte Karikaturist Peter Gaymann seine Ausstellung „Demensch“. Mit seinen humorvollen und zugleich tiefgründigen Zeichnungen wirft Gaymann einen besonderen Blick auf den Alltag von Menschen mit Demenz.

Ein Demenz-Parcours bot den Besuchern die Möglichkeit, den Alltag eines Menschen mit Demenz hautnah nachzuerleben. An interaktiven Stationen konnten die Teilnehmer einen Eindruck bekommen, wie viel schwerer alltägliches für Demenzerkrankte ist, wie das Anziehen, das Mittagessen oder Alltags- und Straßenverkehrssituationen.

Vertreter des Quartiersmanagements, der Alzheimer-Gesellschaft und des Pflegestützpunkts Traunstein waren vor Ort und informierten über verschiedene Hilfsangebote und Unterstützungsmöglichkeiten. Die Buchhandlung Mengedoth zeigte einen Büchertisch rund um das Thema Demenz.

fg