Auf a Wort im Achental mit Max Steiner vom ASV Oberwössen: "Der Stocksport ist eine uralte Sportart und für mich ein wichtiger Teil unserer Kultur.“
Max Steiner vom ASV Oberwössen ist unser Experte für das Eisstockschießen, eine Winteraktivität, die sich überall großer Beliebtheit erfreut. Gemeinsam mit der Gemeinde Unterwössen und dem Achental Tourismus arbeitet der ASV Oberwössen daran, die Eisfläche am Ortsausgang Oberwössen in den Weihnachtsferien 2025/2026 wiederzubeleben. Nach dem Schneefest (29. Dezember 2025) bis zum 11. Januar 2026 können dort Gäste und Einheimische täglich ab 15 Uhr im Stundentakt das Eisstockschießen ausprobieren oder ihre Technik verfeinern. Für Stimmung ist gesorgt: Neben Bewirtung und Musik sind auch zwei besondere Wettbewerbe geplant: Am 3. Januar 2026 ein Gästeturnier und am 10. Januar 2026 die Achental Meisterschaft für einheimische Vereine, Betriebe und Gruppen. Weitere Informationen dazu gibt es rechtzeitig in den Gemeindezeitungen sowie über die Kanäle des Achental Tourismus. In Vorbereitung auf dieses Winterhighlight haben wir Max Steiner in der Tourist Info im Alten Bad zum Gespräch getroffen.
Max, wie bist du eigentlich zum Eisstockschießen gekommen? Liegt das bei dir in der Familie oder war es eher Zufall?
Das Eisstockschießen lag bei mir schon immer in der Familie. Mein Opa war früher ein sehr guter Eisstockschütze und war viel unterwegs für diesen Sport. Mein Vater hat auch Eisstock geschossen und mein Bruder auch. Ich bin eher spät zum Eisstockschießen gekommen. Vor 6-7 Jahren habe ich damit im Verein angefangen und habe relativ spät meine Leidenschaft entdeckt. Beim ASV Oberwössen bin ich der Spartenleiter der Eisstockschützen.
Das Eisstockschießen begeistert Einheimische wie Gäste gleichermaßen. Was macht für dich die besondere Faszination dieser Sportart aus?
Für mich liegt die Faszination darin, dass das Eisstockschießen ein vielseitiger Sport ist. Du kannst den Sport im Winter auf dem Eis ausüben, aber auch im Sommer, dann auf Asphalt- oder Teerflächen aktiv sein. Es ist eine sehr schöne Mischung aus Kraft, Technik und Taktik, wie eigentlich bei jeder Sportart. Ich mag das Teamgefühl vor allem, welches beim Eisstockschießen groß ist. Interessant ist auch, dass selbst wenn man gegeneinander antritt, die Gaudi riesig ist. Der Sport schweißt zusammen. Das Teambuilding beim Stockschießen ist gut und man lernt auch viele Leute dabei kennen.
Viele Urlauber kennen Eisstockschießen vielleicht nur vom Zuschauen. Braucht man Vorkenntnisse oder kann wirklich jeder einfach mitmachen?
Den Stocksport kann jeder erlernen, wenn er mag. Natürlich braucht man eine gewisse Technik, damit man den Stock dahin befördert, wo man ihn hinhaben möchte. Aber prinzipiell kann es jeder, wenn er mag. Es ist ein niedrigschwelliges Sportangebot.
In den Weihnachtsferien 2025/2026 wird das Eisstockschießen in Oberwössen wieder groß aufgezogen. Was erwartet die Besucherinnen und Besucher konkret vor Ort?
Wir hoffen, dass uns der Wettergott gnädig ist und wir eine Natureisbahn zusammenbringen. Dann stellen wir für Gäste wie auch Einheimische eine Natur-Eisstockbahn in Oberwössen am Ortsausgang Richtung Reit im Winkl zur Verfügung. Wenn das Wetter nicht mitspielt, dann bieten wir eine Asphaltbahn. Wir stellen die Ausrüstung zur Verfügung. Jeder kann aber auch eigene Stöcke mitbringen, soweit vorhanden. Es gibt was zu Essen, zu Trinken und Musik werden wir auch haben. Es wird ein Erlebnis für Jung und Alt werden. Jeder kann mitmachen. Wir wollen am 30. Dezember 2025 starten bis 11. Januar 2026 – immer am Nachmittag.
Und zum Schluss: Was bedeutet dir persönlich das Eisstockschießen, vielleicht auch als Teil unserer regionalen Kultur und Gemeinschaft?
Der Stocksport ist für mich ein wichtiger Teil unserer Kultur. Es ist eine uralte Sportart. Traditionell in Österreich und Bayern weit verbreitet, aber mittlerweile auch deutschlandweit populär. Da durch das Eisstockschießen so eine Gemeinschaft entsteht, ist der Sport ein wichtiger Teil unserer Gesellschaft. Der Sport bringt die Leute zusammen und jeder kann Spaß haben.
Was bedeutet für dich Heimat?
Heimat bedeutet für mich der Ort, wo ich bei meiner Familie bin, wo es mir gut geht und wo ich der sein kann, der ich bin und mich wohlfühle.
Was ist für dich „Typisch Achental?
Typisch Achental ist für mich unsere wunderschöne Landschaft, die Berge und die Seen hier.
Wo ist dein Lieblingsplatz im Achental und warum?
Mein Lieblingsplatz ist bei uns auf der Alm Richtung Feldlahnalm. Wenn du hinter dem Kaser den Sonnenuntergang anschauen kannst und dort deine Ruhe hast, das ist einfach richtig schön.
Welches ist dein liebster Brauch oder deine liebste Tradition?
Mein liebster Brauch ist für mich das Musi spielen. Ich spiele selbst seit der Kindheit Klarinette und Saxofon und bin bei der Musikkapelle Wössen dabei.
Was ist ein perfekter Tag für dich im Achental?
Im Winter tatsächlich, wenn ich in der Früh zum Stockschießen fahre. Dort ein Turnier spiele und Gaudi habe. Im Sommer in der Früh gemütlich ausschlafen, mit meiner Frau frühstücken, dann an einen See fahren oder auf die Alm gehen. Auf d’Nacht dann noch gemütlich grillen.
Welches ist dein bayerisches Lieblingswort? Und was bedeutet es?
Das ist schwer zu sagen, weil die bayerische Sprache so viele schöne Wörter hat. Wenn ich eines aussuchen müsste, dann würde ich mich für ‚Bazi‘ entscheiden. Die Übersetzung für ‚Bazi‘ ist ‚Schlitzohr‘, und das passt gut zu Bayern.
Kurze Fragen zu Kulinarik in Bayern:
Bosna oder Weißwurst? — Weißwurst
Leberknödel oder Spinatknödel? — Spinatknödel
Schweinsbraten oder Chiemseerenke? — Schweinsbraten
Berggehen oder Bergradeln? — Berggehen
Berggipfel oder Bergsee? — Bergsee
Alpinski oder Nordicski? — Alpinski
Was ist dein Lebensmotto?
Mein Lebensmotto lautet: Sei wer du bist, denn andere gibt es genug.
Große Freude im Achental: Das Projekt „Schwendaktion im Achental – mit dem Almbauer aktiv auf der Alm“ des Achental Tourismus gKU steht im Finale des Deutschen Tourismuspreises 2025. Das innovative Nachhaltigkeitsprojekt überzeugte die Jury im öffentlichen Online-Pitch der besten 12 Bewerbungen und gehört nun zu den fünf besten Tourismusprojekten Deutschlands.
Der Deutsche Tourismuspreis, vergeben vom Deutschen Tourismusverband e.V. (DTV), zeichnet jedes Jahr besonders zukunftsweisende und kreative Projekte im Deutschlandtourismus aus. Bewertet werden Innovation, Qualität und soziale wie ökologische Nachhaltigkeit. Insgesamt wurden 55 Bewerbungen eingereicht. Die Finalisten haben nun die Chance auf einen der drei Jurypreise und den ADAC-Publikumspreis.
Mit den Schwendaktionen bringt der Achental Tourismus Gäste, Einheimische und Almbauern auf besondere Weise zusammen: In gemeinsamer Arbeit werden Almflächen von unerwünschtem Aufwuchs befreit, um den Erhalt der artenreichen Kulturlandschaft zu sichern. Gäste erleben dabei den echten Alltag auf der Alm, lernen traditionelle Bewirtschaftung kennen und leisten einen aktiven Beitrag zum Naturschutz.
„Dass wir jetzt im Finale stehen, ist eine großartige Bestätigung für unseren Weg“, freut sich Elisabeth Keihl, Vorstand des Achental Tourismus gKU. „Wir wollen zeigen, dass nachhaltiger Tourismus nicht nur ein Schlagwort ist, sondern gelebte Verantwortung für unsere Landschaft, unsere Kultur und das Miteinander im Tal.“
Bis 5. November 2025 kann die Öffentlichkeit online über den ADAC-Publikumspreis abstimmen. Alle fünf Finalisten werden mit Projektbeschreibung und Video auf www.deutschertourismuspreis.de vorgestellt.
Wer das Achental direkt unterstützen möchte, gelangt hier sofort zur Abstimmung: www.deutschertourismuspreis.de/innovationsfinder/achental-tourismus-schwendaktionen-achental.html
„Jede Stimme zählt – wir freuen uns über jede Unterstützung “, sagt Keihl. „Das Achental steht für gelebte Nachhaltigkeit. Gemeinsam mit unseren Partnern, Gästen und Einheimischen wollen wir zeigen, wie verantwortungsbewusster Tourismus funktionieren kann. Dieser Preis gehört unserer gesamten Region. Helfen Sie uns, den Publikumspreis nach Hause zu holen – jede Stimme bringt uns ein Stück weiter!
Die Gewinner werden am 19. November 2025 im Rahmen des Deutschen Tourismustags in Saarbrücken bekannt gegeben. Die Abendveranstaltung gilt als Höhepunkt des Branchentreffens, bei dem rund 500 Fachleute aus Tourismus und Politik erwartet werden. Neben drei Jurypreisen wird der begehrte ADAC-Publikumspreis vergeben.
Nachhaltigkeit ist längst kein Trend mehr, sondern ein zentraler Erfolgsfaktor für die Zukunft des Tourismus. Wer Ressourcen spart, regionale Kreisläufe stärkt und bewusst wirtschaftet, senkt nicht nur Kosten, sondern erhöht auch die Zufriedenheit der Gäste.
Ganz im Sinne der nachhaltigen Ausrichtung des Achental Tourismus, der seit Jahren auf sanften, naturverträglichen Urlaub setzt, lädt die Chiemgau GmbH alle Gastgeberinnen und Gastgeber zu zwei kostenlosen Workshops ein. Unter dem Titel „Nachhaltig Gastgeber sein“ zeigt Expertin Julia Skardarasy, wie nachhaltiges und kreislauffähiges Wirtschaften in der Praxis gelingt – vom Energie- und Abfallmanagement bis zu Kommunikation und Zertifizierungen.
Die Halbtages-Workshops finden am 24. November 2025 und 27. Januar 2026 jeweils am Campus St. Michael in Traunstein statt.
Alle Informationen und die Anmeldung unter:
www.chiemgau-wirtschaft.de/veranstaltungen