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Wössner Gemeindezeitung Amtliches Bekanntmachungsorgan der Gemeinde Unterwössen
Ausgabe 23/2024
Tourismus
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Gemeindezeitung Unterwössen

Jahresabschluss 2023 Achental Tourismus gKU

Der Jahresabschluss und Lagebericht 2023 liegen vom 11.11.2024 bis 19.11.2024 im Büro des Achental Tourismus gKU, Hauptstraße 71, 83246 Unterwössen zu den normalen Geschäftszeiten montags bis freitags jeweils von 9 bis 12 Uhr und von 13 bis 17 Uhr öffentlich aus.

Ludwig-Maximilians-Universität München kooperiert mit dem Achental Tourismus: Forschungsprojekt "Vom Wintersporttourismus zum Ganzjahrestourismus: Wer geht, wer bleibt, wer kommt?"

Wir freuen uns sehr, als Praxisdestination Teil des Forschungsprojektes "Vom Wintersporttourismus zum Ganzjahrestourismus" der LMU München und des BZT (Bayerisches Zentrum für Tourismus) zu sein. Die Doktorandin des Departments für Geographie, Pauline Metzinger, wird dazu destinationsspezifische Akteure sowohl auf der Angebotsseite als auch auf der Nachfrageseite im Achental interviewen. Konkret geht es darum zu untersuchen, welche Anpassungsmöglichkeiten es für die verschiedenen Akteursgruppen gibt, um den Wandel hin zu einer Ganzjahresdestination zu schaffen.

Das Projekt ist im Oktober dieses Jahres gestartet, die Laufzeit beträgt ein Jahr. Die Interviewphase ist aktuell für Februar 2025 geplant, im Anschluss daran folgt die Auswertung der LMU. Im Sommer 2025 werden die Ergebnisse präsentiert. Die Alpenregion Schliersee-Tegernsee ist ebenfalls als Praxisdestination in diesem Forschungsprojekt vertreten.

Weitere Infos zum Projekt folgen bald!

Sagenhafte Orte: Die Bärengasse in Schleching

Das Achental ist reich an Geschichte und Geschichten. Verborgene Orte, die einst eine große Bedeutung hatten, erzählen uns heute von vergangenen Zeiten und faszinierenden Ereignissen. Entdeckt mit uns die sagenhaften Orte in den Achental-Gemeinden Marquartstein, Schleching, Staudach-Egerndach und Unterwössen.

Der aufmerksame Fahrer hat es sicher bemerkt: Das grün-gelbe Schild mit der Aufschrift „Bärengasse“ auf dem Weg vom Bergsteigerdorf Schleching nach Kössen in Tirol (und natürlich auch in die entgegengesetzte Richtung). Jetzt muss aber niemand Angst haben, dass auf einmal ein echter Bär die Straße kreuzt, nicht mehr jedenfalls – aber einen Bären aus Stein, den findet man hier schon.

Und dieser Bär steht nicht zufällig an dem Platz – denn der Platz, an dem er steht, ist ein historisch bedeutender. Zum ersten Mal urkundlich erwähnt wurde die Bärengasse als „Pergasse“ (mitthelhochdeutsch Bärengasse) schon im 15. Jahrhundert – und die Bezeichnung leitet sich demnach wirklich von den Bären ab, die hier damals wohlweislich gelebt haben, bei uns aber – bis auf einige Exemplare, die sich ab und an noch in die Chiemgauer Alpen verirren – ausgerottet wurden.

1967 wurde die Passstraße zwischen Schleching und Kössen neu gebaut. Damals war es üblich, beim Straßenneubau eine Skulptur aufzustellen. Die Wahl zwischen einem Samerross und einem Bären fiel auf den letzteren – der allerdings nichts mit dem Berliner Bären zu tun hat, was oft fälschlicherweise angenommen wird, sondern mit der historischen „Pergasse“, der Bärengasse.

Seitdem grüßt der Bär die Vorbeifahrenden, und manchmal trägt der Bär auch einen bunten Schal oder ein anderes Accessoire. Haltet mal Ausschau – und genießt die aussichts- und kurvenreiche Fahrt im Grenzgebiet zwischen den Ländern.

Vielen Dank an den Schlechinger Ortsheimatpfleger Hartmut Rihl für die spannenden Informationen und Einblicke!

Auf a Wort im Achental mit Luck Entfellner

Ludwig „Luck“ Entfellner ist seit Mai 2014 Bürgermeister von Unterwössen und leitet die Geschicke der Gemeinde mit Leidenschaft und Bodenständigkeit. Als gebürtiger Unterwössner kennt der gelernte Zimmerermeister und Landwirt die Herausforderungen und Wünsche der Bürgerinnen und Bürger und setzt sich engagiert für das Wohl seines Heimatortes ein. Luck Entfellner ist bekannt für seine direkte Art und sein offenes Ohr, wodurch er bei den Menschen großen Rückhalt genießt. Besonders am Herzen liegt ihm die Förderung der regionalen Identität, sowie der Schutz der Natur im Achental. Mit einer klaren Vision und der Liebe zu seiner Heimat gestaltet er die Zukunft Unterwössens verantwortungsvoll und nachhaltig. Luck Entfellner ist verheiratet und hat drei Kinder.

Was bedeutet für dich Heimat?

Für mich ist es die Verbundenheit mit einem Ort und der Gegend, in der ich aufgewachsen bin, die ich lieben gelernt habe und die es wert ist, dass ich mich für sie einsetze. Heimat ist der Lebensmittelpunkt.

Was ist für dich „Typisch Achental“?

Mein Blick darauf hat sich entwickelt aus meinem ehrenamtlichen Leben, bei dem ich Gelegenheit hatte, in allen Gemeinden Einblicke zu haben. Typisch Achental ist für mich die große Verbundenheit zwischen den Orten und Vereinen. Es ist ein starker Zusammenhalt, der nicht selbstverständlich ist, der über lange Zeit gewachsen ist und der in der jetzigen Zeit von den Bürgerinnen und Bürgern sehr positiv weiterentwickelt wird.

Ein Bild verdeutlicht das: Wenn man auf den Hochgern geht und runter schaut, kann man die einzelnen Gemeindegrenzen nicht erkennen. Es sind auch die kulturellen Verbindungen, die dazu geführt haben, dass man sich gemeindeübergreifend als Gemeinschaft sieht.

Wo ist dein Lieblingsplatz im Achental und warum?

Mein Lieblingsplatz ist auf der Greiner Alm in Hinterwössen. Wir haben Landwirtschaft und dort eine Alm dazu. Sie ist definitiv mein Lieblingsplatz. Dort kann ich mich entspannen, hier relativieren sich Dinge, wenn ich dort oben auch körperlich arbeite. Das ist für mich ein wichtiger Ausgleich zu meinem Job im Rathaus.

Welches ist dein liebster Brauch oder deine liebste Tradition?

Ich war lange als Vorstand und Verbandsvorsitzender im Trachtenwesen tätig. In dieser Funktion habe ich Anlässe lieben gelernt, wie die jährliche Trachtenwallfahrt nach Raiten. Ein besonderer Anlass mit einer Stunde zum Innehalten und Nachdenken und in Gesellschaft danach.

Auf Gemeindeebene sind mir sehr die Fronleichnamsprozessionen in Unter- und Oberwössen ans Herz gewachsen. In einem wunderbaren Ambiente mit der Dorfgemeinschaft durch den Ort zu gehen, Beten, Nachdenken – und dankbar sein, dass wir hier leben dürfen.

Was ist ein perfekter Tag für dich im Achental?

Wenn ich heute auf den Hochgern gehe und bis zum Chiemsee schauen kann, dann wäre das schon ein perfekter Tag. Was mir aber auch wichtig ist - vielleicht ist das auch eine Altersgeschichte: Ein perfekter Tag im Achental ist vor allem auch ein friedlicher Tag. Wenn ich das Geschehen aktuell auf der Welt betrachte, dann sollten wir vor allem zu schätzen wissen, dass wir in Frieden leben dürfen. Das ist ein großes Geschenk, wofür ich sehr dankbar bin - nicht nur in meinem Sinne, sondern auch für unsere Kinder und Kindeskinder.

Welches ist dein bayerisches Lieblingswort? Und was bedeutet es?

„Passt schon“ ist für mich sehr vielsagend. Es basiert auf einer gewissen Ruhe, auch mal Fünfe gerade sein zu lassen und gelassen zu bleiben. „Passt schon“ ist auch eine Lebenseinstellung.

Kurze Fragen zu Kulinarik in Bayern:

Bosna oder Weißwurst?

Frische Weißwurst ist schon was Gutes.

Leberknödel oder Spinatknödel?

Leberknödel

Schweinsbraten oder Chiemseerenke?

Fisch ist immer gut.

Berggehen oder Bergradeln?

Im Tal mit dem E-Bike radeln – meinem Alter entsprechend.

Berggipfel oder Bergsee?

Unsere wunderbaren Bergseen sind mir etwas lieber.

Alpinski oder Nordicski?

Weder noch – lieber Schafkopfen.

Was ist dein Lebensmotto?

Mit Ruhe und Besonnenheit die Veränderungen im Leben annehmen und dann das Beste draus machen. Jeder Mensch hat die Möglichkeit, die Zukunft positiv zu gestalten. Dieses Bewusstsein liegt meinem Leben und meinen Entscheidungen zugrunde.

Eli Keihl, Vorstand Achental Tourismus und Luck Entfellner, Erster Bürgermeister Unterwössen