Unterwössen - Seit zwei Jahren sucht die Gemeinde Unterwössen einen Standort für den eventuellen Bau eines Kreisaltenheims. Seitdem wurden Vorüberlegungen angestellt und mögliche Standorte geprüft.
Wegen der Einbeziehung fremder Grundstücke hatte man weitgehend auf eine Diskussion in der Öffentlichkeit verzichtet, was Unmut in der Bevölkerung hervorrief.
In der jüngsten Sitzung des Gemeinderates hat die Gemeinde nun die öffentliche Prüfung eventueller Standorte nachgeholt.
Für die Standortbewertung hatte das Städteplanungsbüro Wüstinger und Rickert die folgenden fünf Standorte im gesamten Gemeindegebiet betrachtet: Standort Schule, Alte Dorfstraße 5, Wendelweg, Kaltenbach und Sägewerk.
Wie Max Wüstinger in der Sitzung erklärte, schied der Standort Schule wegen möglicher Konflikte mit der Verkehrssicherheit auf den Schulwegen und einer Absicherung von künftigen Flächen für den Bildungs- und Sportstandort aus. Beim Standort Alte Dorfstraße 5 stehen nicht genügend Flächen zur Verfügung.
Der Standort Wendelweg ist grundsätzlich möglich, durch zwei Grundeigentümer aber nicht gesichert. Der Standort Sägewerk ist durch die Lage im Überschwemmungsgebiet problematisch. Außerdem könnten sich Interessens- und Lärmkonflikte wegen des angrenzenden Gewerbegebietes und der Bundesstraße abzeichnen. Der Standort Kaltenbach bettet sich gut in bestehende Grünstrukturen ein, hat eine ausreichende Grundstücksgröße, keine angrenzende Bebauung und eignet sich insgesamt gut für das Bauvorhaben.
Nach dem Fazit des Planers Wüstinger „sind grundsätzlich nur die Standorte Wendelweg und Kaltenbach geeignet“.
In der Diskussion entpuppten sich dann die beiden Grundstückseigentümer am Wendelweg als Ausschlussgrund. Wie zu
hören war, wollen sie nicht verkaufen, „was man ihnen auch zugestehen muss“, so die einhellige Meinung des Gremiums.
Andere Vorschläge und Argumente hin- sichtlich der Standorte, wie eine eventuelle Aufsplittung des Heims in zwei Gebäude oder eine generelle Verkleinerung der Fläche, erteilte der Planer eine Absage:
„Eine Aufsplittung wäre unwirtschaftlich und eine Verkleinerung der angesetzten Fläche von 5 000 Quadrameter würde eine Eingrünung und nötige Abstandsflächen gefährden.“
Somit verblieb es beim Standort Kaltenbach als derzeit einzige verfügbare Fläche.
Mit dem Beschlussvorschlag, dass der Gemeinderat die Standortbewertung zur Kenntnis nimmt, war Bernd Katzbichler (Die Grünen) nicht einverstanden.
Schließlich einigte man sich auf die Formulierung „Der Gemeinderat ist mit der Standortbewertung einverstanden.“ vd