Der Gemeinderat Unterwössen hat einstimmig beschlossen, den jährlichen Umlagebeitrag für die Tourismussparte der Chiemgau GmbH ab 2026 um etwa 4.000 Euro auf rund 24.000 Euro zu erhöhen. Die Anpassung erfolgt erstmals seit 15 Jahren und steigt einheitlich für alle 35 Gemeinden des Landkreises von 0,12 auf 0,15 Euro pro Übernachtung.
Bedeutung des Tourismus für die Region
Der Tourismus spielt für die wirtschaftliche Entwicklung des Chiemgau eine zentrale Rolle. In den vergangenen Jahren stiegen sowohl die Gästeankünfte als auch die Übernachtungszahlen kontinuierlich an, was auf eine anhaltend hohe Nachfrage nach Urlaubs- und Freizeitangeboten in der Gesamtregion hinweist. Parallel dazu erhöhte sich auch der touristische Bruttoumsatz, der neben den direkten Ausgaben der Gäste auch zahlreiche indirekte Effekte umfasst – etwa in Gastronomie, Handel, Dienstleistungen oder Freizeitbetrieben. Dieser wuchs seit 2024 von 493 Mio. auf 685 Mio. Euro im Jahr 2024 und beträgt im einkommensäquivalent knapp 9.700 Arbeitsplätze.
Leistungen der Chiemgau GmbH
Die Chiemgau GmbH unterstützt die Gemeinden mit einem umfassenden Leistungspaket. Dazu zählen digitale Services wie das Online-Buchungssystem IRS 18 und die zentrale IMX-Datenbank für Veranstaltungen und Sehenswürdigkeiten. Gemeinden erhalten zudem professionelles Foto- und Videomaterial aus einem regionalen Contentpool. Auch das Qualitätsmanagement für Rad- und Wanderwege, inklusive Beschilderung, Datenpflege und digitaler Kartenangebote, ist Teil des umfassenden Servicepakets.
Ergänzend zu den Aktivitäten des Achental Tourismus koordiniert die Chiemgau GmbH die überregionale und internationale Vermarktung, organisiert zielgruppenorientierte Kampagnen – etwa für Familien- und Aktivurlaub – und arbeitet eng mit dem Bayern Tourismus Marketing und dem Tourismus Oberbayern Marketing zusammen.
Der Gemeinderat hob hervor, dass die gesamte Region durch die gemeinsame Vermarktungsstruktur und die professionellen Dienstleistungen der Chiemgau GmbH stark profitiert. Da der Mehrwert der gemeinsamen, überregional agierenden Tourismusorganisation nur im Verbund aller Gemeinden entsteht, unterstützte das Gremium die Beitragserhöhung geschlossen. Die neue Vereinbarung tritt nach Abstimmung mit den übrigen Gemeinden in Kraft.