Auf der jüngsten Gemeinderatssitzung berichtete Wassermeister Wolfgang Fladischer ausführlich über den aktuellen Stand der Arbeiten am neuen Trinkwasserhochbehälter. Das Projekt, dessen Bau im August begonnen wurde, entwickelt sich planmäßig – und beeindruckt durch moderne Technik, präzise Fertigbauweise und effiziente Logistik.
Zu Beginn der Arbeiten schuf die örtliche Baufirma Brandstetter die baulichen Voraussetzungen: 1.700 Kubikmeter Gestein wurden abgetragen, um ausreichend Platz für die Baugrube zu schaffen. Anschließend begann die Anlieferung der Bauelemente für den neuen Zweikammer-Hochbehälter, der aus 110 Betonfertigteilen besteht. Hergestellt werden diese Teile im nordrhein-westfälischen Siegen, wo die spezialisierte Firma Fuchs hochwertige Trinkwasserbehälter in Lebensmittelqualität fertigt.
Die Logistik erwies sich dabei als besondere Herausforderung: Aufgrund der engen Zufahrt zur Baustelle mussten die per Sattelschlepper angelieferten Betonfertigteile zunächst auf einen geländegängigen Unimog umgeladen werden. Mitte Oktober startete schließlich der Aufbau der Fertigteile – unterteilt in vier Bauabschnitte. Ein Kran der Firma Klar hob die massiven Bauteile millimetergenau an ihren Platz, wo das Montageteam der Firma Fuchs die einzelnen Segmente fachgerecht montierte. Bereits Ende November konnten die Deckenplatten gesetzt werden.
Derzeit hängt der weitere Fortschritt maßgeblich von der Witterung ab: Die Betonierung der Decke erfordert stabile Temperaturen und trockene Bedingungen. Sobald diese Arbeiten abgeschlossen sind, folgt die Verfüllung der Baugrube, bevor im Anschluss der Innenausbau beginnen kann. Für die notwendige Steuerungs- und Messtechnik wird die Firma Zach verantwortlich zeichnen.
Die Gesamtinvestition für das Projekt liegt bei 1,7 Millionen Euro, wobei 1,4 Millionen Euro direkt in den Bau des Hochbehälters fließen. Die moderne, schnelle Fertigbauweise mit industriell vorgefertigten Elementen gewährleistet höchste Qualität – insbesondere im sensiblen Bereich der Trinkwasserversorgung.
Parallel dazu setzt das Wasserwerk Unterwössen auf weitere Modernisierungsschritte. In den kommenden drei Jahren sollen Ultraschall-Wasserzähler installiert werden, die dank Funkablesung nicht nur den Ableseaufwand reduzieren, sondern auch die Leckortung im Leitungsnetz erheblich verbessern. Um Kosten zu sparen und Synergien zu nutzen, werden die Achentalgemeinden das notwendige Eichverfahren gemeinsam durchführen, was langfristig eine Verlängerung des Zählerwechselzyklus ermöglicht, damit erhöht sich die Eichfrist von 6 auf 12 Jahre.
Mit dem Neubau des Hochbehälters und den begleitenden Modernisierungen stellt die Gemeinde die Trinkwasserversorgung nachhaltig, effizient und zukunftssicher auf – ein bedeutender Schritt in Richtung moderner Infrastruktur für die Gemeinde Unterwössen.