Frasdorf. Zum Gaujugendtag zündete die zünftige Idee einer Faschingshochzeit in der Frasdorfer Lamstoahalle. Die Jugendleiter des Chiemgau-Alpenverbandes luden die Jugendlichen der 23 Mitgliedsvereine ein. Viele, viele kamen aus den Trachtenvereinen zwischen Amerang und Reit im Winkl. Unter der Leitung der Hochzeitsladerin Conchita Meixner tauchten sie in eine Bauernhochzeit früherer Zeiten. Eine der Überraschungen des gelungenen Festes war die Festmusik, die JungBöhmischen aus der Unterwössner Zweigstelle der Musikschule. Das ist die Formation, die aus der Vorauflage der heutigen Jugendkapelle entstand. Für die war es eine Premiere, als Marschmusik aufzuspielen.
Zünftig, wie es sich gehört, traten 11 junge Musikanten am Samstag, 3. Februar, die Fahrt nach Frasdorf an. Die Burschen – wie in der Faschingshochzeit Brauch– als Dirndln verkleidet, die Dirndln umgekehrt. Mit Hochzeitszug, Trauungszeremonie, Jungherrnlauf, Hochzeitsbild und Hochzeitsfeier wurde es ein ellenlanger, turbulenter Tag für die heimischen Musikanten.
Es begann kommod gegen 10.20 Uhr, als die jungen Musikanten das Geschehen ein wenig musikalisch untermalten. Die Herausforderungen zogen an, als es galt, erste Tanzrunden zu gestalten. Auch wenn aus der Weinstube bei den Jugendlichen eine Kracherlstube wurde, musikalisch blieben die Herausforderungen ähnlich. Die Musikanten führten am Ende gar eine spontane Polonaise durch die Lamstoahalle an. Nach dem Schenken, dem Dank und den Ehrtänzen endeten die Feiern erst am späten Nachmittag gegen 16.30 Uhr.
Ganz gleich, ob eine Gesangseinlage musikalische Stütze brauchte, der Tusch oder ein Prosit gefordert war, die jungen Musikanten meisterten die Begleitung bravourös. Das Repertoire langte hin und von Musikanten bis zum einfachen Zuhörer sammelte die junge Musikformation reichlich Punkte.
Als wir mit dem Dirigenten der JungBöhmischen, dem hiesigen Zweigstellenleiter der Musikschule Benedikt Paul sprachen, zeigte der sich schwer begeistert über den Auftritt. Für die Formation war das ein unvergesslicher Höhepunkt ihrer musikalischen Laufbahn. Die wird sicher noch lange anhalten und länger dauern als die Ehe der tugendsame Jungfrau Kriszenzia Drachenreiter zu Spöck von Hohenaschau mit Aßrael Theodor zu Schoßrinn von Hohenaschau. Die endet – ebenso traditionsgemäß wie das ganze Fest – zu Aschermittwoch.
Als Taferl-Dirndl führte Hannes Haßlberger die Jungböhmischen im Festzug. Die Unterwössner Musikformation trat an mit (vordere Reihe, von links) Maria Bauer, Franziska Burkhart, Johanna Fladischer, Andreas Hilger junior und Anton Spöck. Weiter (hintere Reihe) waren dabei Ludwig Winkler, Vitus Voit, Anton Fritschka junior, Wolfgang Kaindl, Lukas Auer und Leiter Benedikt Paul.