Im Anschluss an den Lichtmess-Gottesdienst erteilte Pfarrer Martin Straßer den Gläubigen den Blasiussegen. Der weit überwiegende Teil der Gottesdienstbesucher nahm sein Angebot an.
Pfarrer Alfons Ley erteilt mit den zwei zum Andreaskreuz zusammengesteckten Kerzen den Oberwössner Ministranten den Blasiussegen.
Unterwössen. Sonntag war Lichtmess, das Schwellenfest zwischen Winter- und Frühling, zwischen Weihnachtszeit und der Fastenzeit mit Ostern. In zwei Festgottesdiensten in der Kuratiekirche Oberwössen und der Pfarrkirche Unterwössen erinnerten die Gläubigen an diesen besonderen Tag. Der wird auch als Darstellung Jesu benannt – die Weihe des Erstgeborenen im Tempel.
In der Kuratiekirche erklärte Pfarrer Alfons Ley die Bedeutung der Darstellung der Erstgeborenen im Tempel. Er zog eine Parallele zur heutigen Taufe, die Menschen in Gemeinschaft verbindet. Die Taufe sei ein Zeichen der Zugehörigkeit und des Miteinanders im Glauben. Pfarrer Ley ermutigte die Gläubigen, in diesem gemeinsamen Glauben das Licht zu erkennen, mit dem Jesus die Welt aus der Dunkelheit führt.
Pfarrer Martin Straßer schildert in seiner Predigt in Unterwössen die zentralen Figuren des Tempelbesuchs, die das Lukasevangelium so ausführlich beschreibt. Simeon und Hanna verkörpern die gespannte Erwartung ihrer Zeit – sie sehnen sich nach dem Messias. Maria und Josef hingegen stehen für die Erfüllung dieser Verheißung in Jesus. Besonders beeindruckt Pfarrer Straßer, dass dieses entscheidende Ereignis nicht unter den Mächtigen, sondern im Kreis einfacher Menschen geschieht – ein Zeichen dafür, dass Gottes Verheißung für alle gilt.
Musikalisch begleiteten Orgel und Kirchenchor. In Unterwössen sorgte das Harfenduo Magdalena Kurfer und Maria Weingartner zusätzlich für feierliche Klänge. Die Gottesdienste umrahmte die Segnung der Lichtmesskerzen zu Beginn und der Blasiussegen nach dem Ende des Gottesdienstes.
In einem Sterbegebet erinnerte Pfarrer Martin Straßer an den am Vortag verstorbenen Altbundespräsidenten Horst Köhler, der den Unterwössner Bichlhof besaß und der Gemeinde eng verbunden war. Wenn mit Lichtmess die Weihnachtszeit offiziell endet, weichen die beiden mächtigen, lieb gewonnen Christbäume der schlichten Dekoration der Fastenzeit.
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