Das beim Festakt entstandene Bild zeigt (von links) Staatssekretär im Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie Tobias Gotthardt, Ersten Bürgermeister Ludwig Entfellner, Bayerischen Staatsminister für Umwelt und Verbraucherschutz Thorsten Glauber, Stellvertretende Bauamtsleiterin Jana Schmidt-Hindinger, Geschäftsleiter Thomas Müllinger, Bauamtsleiter Hans Thullner, Amtschef des Bayerischen Staatsministeriums für Wohnen, Bau und Verkehr Dr. Thomas Gruber, Zweiten Bürgermeister Johannes Weber sowie Landtagsabgeordneten Dr. Martin Brunnhuber. Bild: Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz, Pressestelle.
München. Drei bayerische Kommunen wurden vor Kurzem von Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber, Bayerns Wirtschaftsstaatssekretär Tobias Gotthardt und dem Amtschef des Bayerischen Bauministeriums, Ministerialdirektor Dr. Thomas Gruber, mit dem staatlichen Gütesiegel "Flächenbewusste Kommune" ausgezeichnet: Ebermannstadt, Bubenreuth und Unterwössen.
Mit dem Gütesiegel würdigt die Bayerische Staatsregierung Städte, Gemeinden und interkommunale Allianzen, die sich in besonderem Maße um den Schutz der wertvollen Ressource Boden verdient machen. Die neuen Preisträger zeichnen sich insbesondere dadurch aus, dass sie ein aktives Flächenmanagement betreiben und innovative Konzepte und Maßnahmen zur Reduzierung des Flächenverbrauchs anwenden.
Im Rahmen des Festaktes stellte Erster Bürgermeister Entfellner die Überlegungen der Gemeinde vor, denen mit der Erstellung eines sogenannten „Arbeitsplanes“ durch ein Planungsbüro und daraufhin einem Grundsatzbeschluss im Jahr 2017 Rechnung getragen wurde. Dieser Arbeitsplan dient seither als Grundlage für jegliche Entscheidung, die den Umgang mit der Ressource „Fläche“ betrifft.
Die Ortsentwicklung wird dadurch so gesteuert, dass der Ortskern gestärkt wird, Flächeninanspruchnahme minimiert und Baulücken, Brachflächen und Leerstände aktiviert werden.
Entfellner ging in seiner Rede beim Festakt auf diese Überlegungen ein: „Durch die Situierung des Ortes mit seiner Begrenzung durch die umliegenden Berge, sowie die Hochwassergefährdung müssen wir mit unseren Flächen sorgsam und sparsam umgehen. Deshalb haben wir nach der Analyse des Fachbüros den Grundsatzbeschluss gefasst, keine Flächen im Außenbereich mehr auszuweisen.
Der Arbeitsplan sieht auch vor, vorhandene bzw. ehemalige Ladenflächen in der Ortsmitte zur weiteren gewerblichen Nutzung vorzuhalten, um den Weiterbetrieb bestehender Geschäfte zu sichern bzw. die Ansiedlung neuer Ladengeschäfte zu ermöglichen.
Die Überarbeitung der Fremdenverkehrssatzung hatte zum Ziel, weniger Zweitwohnsitze zu etablieren. Stattdessen soll der Wohnraum vermehrt Einheimischen bzw. Familien mit Erstwohnsitz im Ort zur Verfügung stehen. Die seither sinkende Zahl von Zweitwohnungen bestätigt dies bereits zum jetzigen Zeitpunkt.
Mit dem Umbau der Schwimmhalle des ehemaligen Hallenbades zur Achental Halle, die mit modernem Raum- und Akustikkonzept Örtlichkeit für unterschiedlichste Veranstaltungen und Veranstaltungsgrößen bietet sowie dem Umbau der weiteren Räumlichkeiten des Gebäudekomplexes zu einem Bürgerhaus mit Vereinsräumen und Kindertagesstätte, sind unsere Überlegungen in der besten Form umgesetzt worden. Es wurde ein gesellschaftlicher, kultureller und sozialer Mittelpunkt für Vereine, den Ort sowie das Achental geschaffen.
Mit dem zuletzt realisierten Projekt am Rathausplatz entstand auf einer zentralen Gewerbebrache in räumlicher Nähe zum Rathaus ein Mehrgenerationen-Wohn- und zudem Beschäftigungsprojekt mit bezahlbaren und geförderten Wohnungen für Menschen mit und ohne Behinderungen, mit Gemeinschaftsräumen, einer Praxis für Allgemeinmedizin und einem integrativen öffentlichen Café.“
Umweltminister Glauber bezeichnete die Kommunen als „großartige Ideengeber“ für kluge Lösungen zur „Entsiegelung, Flächenrecycling und die Belebung von Ortskernen“.
Bayerns Bauminister Christian Bernreiter, vertreten durch Amtsleiter Dr. Thomas Gruber, freute sich, dass die Gemeinden Fördermittel und Beratungsangebote nutzen würden, um die Entwicklung von Ortskernen voranzutreiben, sowie die Mehrfachnutzung von Flächen anstrebten.
Wirtschaftsstaatssekretär Gotthardt betonte die Vorbildfunktion der Preisträger, deren Eigeninitiative Bewusstsein schaffe und andere Gemeinden motiviere.