Der Steinrückenlift im Schlechinger Ortsteil Ettenhausen ist ein Geheimtipp für alle, die Skifahren in familiärer Atmosphäre genießen wollen. Seit Jahren kümmert sich der Skiclub Schleching mit viel ehrenamtlichem Einsatz um den Betrieb des kleinen Bügel-Liftes. Sobald genug Schnee liegt, wird die Piste präpariert - und los geht’s!
Besonders für Kinder und Jugendliche ist der Hang ideal. Nachmittags trifft man hier Skifahrerinnen und Skifahrer aller Altersgruppen, die sich ausprobieren oder an den kleinen Schanzen üben wollen. Der Lift läuft wochentags von 14 bis 16 Uhr, an Wochenenden und in den Ferien von 10 bis 16 Uhr.
Auch abseits der Skipiste gibt es einiges zu entdecken: Ein Rodelhang sorgt für Abwechslung, und die Schlechinger Loipe sowie ein Winterwanderweg führen direkt am Gelände vorbei. Wer es sportlicher mag, kann die präparierte Skatingstrecke nutzen - das alles ist möglich bei entsprechender Schneelage.
Es ist den vielen freiwilligen Helferinnen und Helfern des Skiclubs zu verdanken, dass dieser kleine Lift Jahr für Jahr in Betrieb gehen kann. Ein großartiges Beispiel für gelebtes Engagement in der Region.
Wir haben Julia Merkle vom Skiclub Schleching und Skiteam Achental im Februar 2025 zum Gespräch beim Achental Tourismus getroffen.
Der Skiclub Schleching betreibt den Steinrückenlift in Ettenhausen.
Wer ist alles in die Arbeiten eingebunden, und welche Aufgaben fallen vor dem Saisonstart an?
Das Lift-Team trifft sich vor dem Saisonstart zum Aufbau. Das Seil muss eingehangen werden und die Bügel. Dann muss die Technik überprüft werden: In regelmäßigen Abständen kommt der TÜV und überprüft das Seil, das übrigens alle zehn Jahre ausgetauscht werden muss. Die anfallenden Aufgaben koordinieren Hannes Prasser und mein Papa, der Alois Steiner, seit der Skiclub Schleching den Lift übernommen hat. Ohne die beiden ginge am Lift gar nichts.
Wie viele ehrenamtliche Helfer unterstützen den Skiclub bei der Vorbereitung und beim Betrieb des Liftes? Sucht ihr aktuell noch Unterstützer?
Aktuell kümmern sich ca. 15 Ehrenamtliche um den Betrieb des Liftes. Es sind vor allem die Opas und Väter der Kinder, die mit anpacken. Sie helfen beim Aufbau und übernehmen die Schichten während der Betriebszeiten. Schön ist es auch, dass sich das Lift-Team verjüngt hat. Das Interesse ist groß, den Lift für unsere Kinder zu erhalten. Wir freuen uns über jeden, der einen Beitrag dazu leistet, dass die Kinder im Achental noch lange Freude daran haben, das Skifahren daheim zu lernen.
Der Steinrückenlift ist eine feste Institution im Achental. Kannst Du uns etwas über seine Geschichte erzählen?
Den Lift gibt es schon seit Generationen. Hannes Prasser und der Papa haben dort schon das Skifahren gelernt - das muss Ende der 50er Jahre gewesen sein. Aus Erzählungen weiß ich, dass früher der Liftmotor so laut gewesen sein muss, dass im Dorf zu hören war, wenn der Lift lief. Für die Kinder war das das Zeichen, dass sie sich auf den Weg zur Skipiste machen können.
2005 übernahm der Skiclub Schleching den Lift, als der Vorbesitzer, der Oppacher Hubert, verstorben ist. Nach der Übernahme wurde die Hütte in vielen ehrenamtlichen Stunden erneuert. Das Geld wurde vom Skiclub vorgestreckt und konnte über die Jahre durch die Einnahmen des Liftbetriebs abbezahlt werden. Nicht zu vergessen unsere lokalen Sponsoren, durch die einige der laufenden Kosten abgedeckt werden können. In den Betrieb des Steinrücken-Liftes werden jährlich ca. 200 bis 250 ehrenamtliche Stunden investiert, um bleibende Kindheitserinnerungen zu schaffen. So war auch heuer, als es in den Weihnachtsferien 2024/2025 genug Schnee hatte, täglich reger Betrieb. Das Highlight war unser Flutlichtabend. Bei bester Stimmung wurde Ski gefahren, jeder Bügel war besetzt und für das leibliche Wohl war auch gesorgt. Es war ein wunderschöner Abend für Jung und Alt.
Viele Einheimische kennen den Lift unter dem Namen „Afterer“. Woher stammt dieser Name, und gibt es dazu eine besondere Geschichte?
Der Name wurde abgeleitet. Er bedeutet das Ende des Rückens (Steinrücken), also der After. Daraus wurde „der Afterer“.
Was bedeutet der Lift für die Region und insbesondere für den Nachwuchs im Skisport?
Der Lift hat eine große Bedeutung für Schleching und das Achental. Die Wege sind kurz und das Gelände ist einfach. Der optimale Übungshang für Kinder und Erwachsene. Wir vom Skiclub Schleching bieten am Afterer ein Skitraining für die Kinder an. Die Kleinen können direkt nach dem Skikurs bei uns einsteigen. Wenn die Schneelage es zulässt, veranstalten wir einen Afterercup. So können die Kinder ohne großen Druck und vor allem mit viel Spaß etwas Rennluft schnuppern. Wer dann auf den Geschmack gekommen ist, kann bei der TGA (Skiteam Achental) weiter trainieren. Mir liegt besonders am Herzen, dass die Kinder heute noch die Möglichkeit haben, das Skifahren zu lernen, kostengünstig und ohne viel Aufwand. Dies ist leider nur noch an so kleinen Liften möglich. Uns als Skiclub Schleching ist es daher ein großes Anliegen, den Lift noch lange zu erhalten.
Was bedeutet für dich Heimat?
Heimat ist da, wo ich zuhause bin und mich wohlfühle. Wo meine Familie und meine Freunde sind.
Was ist für dich „Typisch Achental“?
Man ist bei uns im Achental in jedem Dorf willkommen und wird aufgenommen. Ich bin eine Schlechingerin, habe zwei Kinder und bin mit einem Mann aus Staudach-Egerndach verheiratet. Gemeinsam wohnen wir jetzt in Raiten, und ich arbeite in Reit im Winkl. Es wird überall zusammengeholfen. So entstehen auch die wunderbaren Feste und Feierlichkeiten, zu denen man immer gerne geht.
Wo ist dein Lieblingsplatz im Achental und warum?
Es gibt viele, aber einer davon ist die Dalsenalm. Da bin ich schon als Kind gern gewesen, auch über Nacht in den Ferien. Diesen Ort verbinde ich mit sehr schönen Erlebnissen. Es gibt dort auch in der Almsaison die beste gemischte Brotzeit, deswegen fahre oder gehe ich dort immer gerne hoch.
Welches ist dein liebster Brauch oder deine liebste Tradition?
Ich mag sehr gerne das Gaufest, weil man dort so viele Leute trifft. Und den Almabtrieb im Herbst in Raiten - da trifft sich das ganze Dorf.
Was ist ein perfekter Tag für dich im Achental?
Ein Ausflug mit der Familie oder Freunden bei uns in die Berge - egal ob Sommer oder Winter, mit dem Radl oder mit Ski. Wir können einfach dankbar sein, so eine schöne Landschaft vor der Haustür zu haben.
Welches ist dein bayerisches Lieblingswort? Und was bedeutet es?
Hoagascht - das ist ein traditionelles, gemütliches Beisammensein mit Musik.
Kurze Fragen zu Kulinarik in Bayern:
Bosna oder Weißwurst? Weißwurst
Leberknödel oder Spinatknödel? Spinatknödel
Schweinsbraten oder Chiemseerenke? Beides
Berggehen oder Bergradeln? Bergradeln
Berggipfel oder Bergsee? Beides
Alpinski oder Nordicski? Alpinski
Was ist dein Lebensmotto?
Hör auf dein Herz und mach das, was dich glücklich und zufrieden macht.
Dieses und alle bisherigen „Auf a Wort im Achental“-Interviews gibt es auch als Podcast zum Anhören:
Franz Bauer: „Verdienst der Gastgeberinnen und Gastgeber“
Der Chiemgau erfreut sich steigender Beliebtheit bei Urlaubsgästen. Gegenüber dem Vorjahr weist das Statistische Landesamt ein Plus bei Übernachtungen und Gästen aus, und zwar jeweils um 2,5 Prozent. 3.051.803 Nächte haben Gäste im Jahr 2024 im Chiemgau gebucht. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer ist mit 3,8 Tagen länger als im ganzen übrigen Bayern mit der Ausnahme der nordbayerischen Rhön (4,6 Tage). Der Geschäftsführer von Chiemgau Tourismus wertet dies als Erfolg vor allem für die Gastgeberinnen und Gastgeber im Chiemgau: „Die guten Zahlen sind kein Zufall. Sie decken sich mit den vielen positiven Bewertungen im Internet. Bekannte Plattformen, etwa TrustYou oder HolidayCheck, bestätigen dem Chiemgau regelmäßig eine sehr hohe Gästezufriedenheit“, sagt Franz Bauer. „Gäste, die zufrieden sind, kommen wieder. Der Chiemgau hat außerdem eine hohe Bekanntheit. Selbstverständlich trägt auch unser strategisches Marketing dazu bei. Aber dass Gäste hier einen schönen Urlaub verbringen, dass sie gerne länger bleiben als im übrigen Bayern, dafür sind allein die Tourismusbetriebe verantwortlich - und zwar von Bauernhof und Radverleih über Hotel und Pension bis zur Seilbahn.“
Anschluss an starke Jahre vor Corona
Nach vier Jahren kann der Chiemgau nun wieder an die Jahre bis 2019, die von steigenden Übernachtungszahlen gezeichnet waren, anschließen und diese Werte sogar übertreffen: Im Jahr 2019 lagen die Übernachtungen bei 3.012.648 Nächten, also um rund 1,3 Prozent unter dem aktuellen Wert. Lediglich die durchschnittliche Aufenthaltsdauer ist seither gesunken, von 4 auf 3,8 Tage. Ein Gäste-Plus von rund 2,4 Prozent macht die kürzere Aufenthaltsdauer jedoch mehr als wett. Das Statistische Landesamt weist die Zahlen der Betriebe über zehn Betten aus. Die Zahlen der Privatvermieter sind erst im April bekannt.
„Wir freuen uns über diese Zahlen. Gleichzeitig sind sie Ansporn, unbedingt am Puls aktueller Trends und Entwicklungen zu bleiben. Wir sind dabei, unsere Strategie für die nächsten Jahre zu schärfen. Die Zukunft des Chiemgaus als touristische Destination liegt auf jeden Fall im Halten und Steigern der Qualität auf allen Ebenen der touristischen Leistungskette“ betont Franz Bauer, und weiter: „Ein funktionierender Tourismus nutzt mehr als nur einem Hotel, das mit den Gästen Geld verdient. Er nutzt neben all den Beschäftigten auch der Gastronomie, dem Einzelhandel, Dienstleistern, Bäckereien und sogar Friseuren. Sie alle profitieren direkt oder indirekt von den über 800.000 Menschen, die hier Urlaub machen. Deshalb ist der Tourismus als Wirtschaftsfaktor von zentraler Bedeutung für die Region.“
Foto: Mag. Franz Bauer, Geschäftsführer Chiemgau Tourismus
In unseren vier Achental-Gemeinden gibt es viele regionale Erzeuger, die ihre Produkte anbieten: direkt ab Hof, in kleinen Hofläden oder als online Bestellung.
Wir haben sie für euch gesammelt und einen Flyer erstellt, den ihr ab sofort in unseren Tourist Infos in Staudach-Egerndach, Marquartstein, Schleching und Unterwössen abholen könnt.
Außerdem findet ihr den Flyer auf unserer Website unter diesem QR Code zum Download:
Wir aktualisieren den Flyer ständig - sollte sich bei euch als Erzeuger etwas verändern, teilt uns das bitte immer gleich mit. Seid ihr Erzeuger und ihr fehlt noch auf diesem Flyer? Dann meldet euch gerne bei uns unter der Telefonnummer +49 (0)8641 / 59791-0 oder schreibt uns eine E-Mail an info@achental.com