Titel Logo
Wössner Gemeindezeitung Amtliches Bekanntmachungsorgan der Gemeinde Unterwössen
Ausgabe 6/2023
Tourismus
Zurück zur vorigen Seite
Zurück zur ersten Seite der aktuellen Ausgabe

Tourismus

Elisabeth Keihl bei der Gastgeberversammlung im Alten Bad in Unterwössen.

Inflation und Preissteigerungen zum Trotz:

Achental Tourismus kehrt zur alten Stärke zurück - „Lust auf Tourismus spürbar“

Gelungenes Comeback und vielversprechende Perspektiven für den Reisesommer 2023: Der Tourismus im Achental kehrt zielstrebig zur alten Stärke zurück. „Die erfreuliche Bilanz des vergangenen Jahres und die Vorausbuchungen für den kommenden Sommer zum Stichtag 1. März 2023 geben berechtigten Anlass zur Hoffnung, dass wir nach einem weiteren Jahr der Erholung zum zweiten Mal in Folge das Vor-Corona-Niveau übertreffen werden“, erklärte Elisabeth Keihl, Vorständin Achental Tourismus, bei der Präsentation des Reisejahres 2022 und dem Ausblick auf die laufende Saison. „Unsere Hotels, Pensionen und Anbieter von Ferienwohnungen spiegeln die Stimmung wider, die gegenwärtig ganz verbreitet im Tourismus anzutreffen ist: Die Reiselaune der Menschen in Deutschland ist der hohen Inflation und deutlichen Preissteigerungen zum Trotz zurück, das Nachholbedürfnis ist ungeheuer groß.“ Allerdings sei bei aller Zuversicht auch nicht zu verkennen, dass viele Bundesbürger beim Urlaub sparen wollen, so Elisabeth Keihl am Donnerstag (16.03.23) vor der Gastgeberversammlung in Unterwössen. Nach ihren Worten besonders erfreulich: Die Zahl der Ferienwohnungen im Achental nehme nach Jahren der Stagnation erneut zu, die „Lust auf Tourismus“ sei in den meisten der Achental Tourismus gKU angeschlossenen Gemeinden wieder deutlich zu spüren. An die Adresse der Gastgeber von Ferienwohnungen richtete Elisabeth Keihl den eindringlichen Appell, sich der notwendigen Digitalisierung nicht zu verschließen. „Bis zum Stichtag 1. März 2023 lagen die Online-Buchungsumsätze für das Achental bereits um weitere 20 Prozent über den Vorjahreswerten. Die Buchbarkeit über Online-Kanäle ist eine der maßgeblichen Voraussetzungen für den Erfolg bei der Vermietung von Ferienwohnungen.“

„Mit unserer konsequent umgesetzten Ausrichtung auf einen sanften und naturnahen Tourismus ist es uns insbesondere auch während der Pandemie gelungen, eine Zielgruppe für einen Urlaub abseits der Touristenströme zu gewinnen, die Wert auf Individualität legt und sich bei uns als „Einheimischer auf Zeit“ fühlen darf. Sie entscheiden sich ganz bewusst für eine Auszeit im Achental, um Zeit in der Natur, auf den Bergen und an den Seen zu verbringen.“ Auch die vor Jahrzehnten getroffene Entscheidung, nicht auf einen alpinen Skitourismus zu setzen, wirke sich in Zeiten des Klimawandels in Wintermonaten ohne Schnee durchaus positiv aus. So konnten das Achental im Jahr 2022 im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 ein Übernachtungsplus von 14,6% und ein Plus bei den Gästeankünften von 7 Prozent verzeichnen, die Aufenthaltsdauer stieg auf durchschnittlich 5,1 Tage. Dieser positive Trend setzt sich auch in 2023 fort: In den ersten beiden Monaten diesen Jahres 2023 wurden im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gut 4 Prozent mehr Übernachtungen und einem Gästeplus von sechs Prozent registriert.

Nach Einschätzung der BAT Stiftung für Zukunftsfragen könnte das laufende Jahr sogar zu einem Rekord-Reisejahr der Bundesbürger werden. Zum Jahreswechsel gaben 60 Prozent von rund 3.000 Befragten an, eine mindestens fünftägige Urlaubsreise zu planen. Nur 20 Prozent planten, in diesem Jahr nicht zu verreisen, weitere 20 Prozent seien noch unentschlossen. Die Reisefrequenz 2023 dürfte damit mindestens auf dem Vor-Corona-Niveau liegen - wenn nicht sogar darüber, heißt es in der Tourismusstudie der Stiftung. Nach jüngsten Erhebungen durch den ADAC wird im laufenden Jahr etwa jeder vierte Deutsche beim Urlaub sparen. Demnach sagten 24 Prozent der 5.000 Befragten, dass sie weniger Geld für eine Reise aufwenden werden oder ganz verzichten. 23 Prozent werden ein größeres Budget und 51 Prozent ungefähr gleich viel Geld für den Urlaub zur Verfügung haben. Grundsätzlich sei das Bedürfnis nach Urlaub gewachsen: 32 Prozent sagten aktuell, es sei größer als 2022. Geringer sei es lediglich bei sechs Prozent.

Statt in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ganz auf einen Urlaub zu verzichten, setzen die Menschen in Deutschland auch laut der BAT-Stiftung auf abgespeckte Ferien. Sie wollten sich zum Beispiel beim Shopping einschränken, manche planten Reisen in der Neben- statt in der Hauptsaison oder wählen ein möglichst preiswertes Ziel. Davon könnte nach Einschätzung des Deutschen Tourismusverbandes auch das Reiseland Deutschland profitieren. “Manche Bundesbürger verzichten möglicherweise auch wegen der hohen Inflation oder aus Klimaschutzgründen auf Fernreisen und machen stattdessen Urlaub in Deutschland„, hieß es beim DTV.

Zu den größten Herausforderungen für den Tourismus im Achental zählt nach den Worten der Vorständin die anhaltend hohe Inflation, die Energiekosten auf Rekordhöhe sowie eine anhaltende Personalnot in der Hotellerie und im Gastgewerbe. „Unsere Region hat größtes touristisches Entwicklungspotential, das wir nur durch eine intakte touristische Infrastruktur erschließen können. Auch wenn das Achental weit vom Massentourismus entfernt ist und ganz auf Individualtourismus setzt, so müssen wir diese für die Branche negative Entwicklung im Auge behalten. Der Tourismus steht für Wohlstand, ist ein Wachstumsmarkt und schafft für viele Menschen im Achental Arbeitsplätze. Wer Tourismus möchte, der muss sich auch für den Erhalt der touristischen Infrastruktur stark machen“, betonte Elisabeth Keihl.

An die Adresse von Hotels, Pensionen und Anbietern von Ferienwohnungen richtete die Tourismus-Vorständin den Rat, in dieser Situation betriebswirtschaftlich zu kalkulieren und das Preisniveau nicht in der Hoffnung zu senken, um neue Gäste zu gewinnen. „Unsere Gastgeber werden in sämtlichen Bereichen mit Kostensteigerungen konfrontiert, die zwangsläufig auch höhere Preise nach sich ziehen müssen!“ Jetzt sei es an der Zeit, die Preise anzupassen, die Digitalisierung weiter voranzutreiben und den Informations- und Erfahrungsaustausch unter den Gastgebern zu intensivieren

Als wesentlichen Meilenstein des vergangenen Jahres bezeichnete Elisabeth Keihl die vom Achental Tourismus Ende 2021 initiierte Kampagne „DU bist Tourismus“. „Wir freuen uns sehr über die weit verbreitete Akzeptanz, die der Tourismus als wichtige Branche bei den Menschen in unserem Tal genießt. Das Ergebnis zahlreicher Interviews zeigt deutlich, welche Bedeutung der Tourismus als Wirtschaftsfaktor in unserer Region auch außerhalb der klassischen Reiseindustrie hat.“ Elisabeth Keihl kündigte an, die Akzeptanz des Tourismus bei den Menschen im Achental weiterhin verstärkt in den Fokus ihrer Arbeit zu stellen.

„Tourismus ist Teamarbeit - es geht nur im Zusammenspiel aller Akteure. Denn ohne die Gäste und Besitzer von Zweitwohnungen würde es zahlreiche Arbeitsplätze im Achental

heute nicht geben, müssten sich Einheimische außerhalb ihrer Heimat eine Beschäftigung suchen!“

Interview mit Josef Radauer, Salzburger Passionssingen und Wolfgang Kurfer, Chorleiter Kirchenchor Unterwössen zum Gastspiel Salzburger Passionssingen ‚In Paradisum‘ von Josef Radauer am 25. März um 19.00 Uhr in der Pfarrkirche St. Martin in Unterwössen

Passionsspiele und Passionssingen haben eine lange europäische Tradition. Warum faszinieren und bewegen die Geschehnisse um Jesu Tod auch nach über 2000 Jahren die Menschen so sehr?

Die Geschichte um Jesu Tod ist nicht nur das Epizentrum der christlichen Kultur. Sie ist an Dramatik nicht zu überbieten, denn es geht um Leben und Tod und um die Frage, was nach dem Tod ist. Diese Frage lässt niemand - egal ob gläubig oder nicht - unberührt.

Wie aktuell sind die Themen aus dem Passionssingen in der heutigen Zeit? Gibt es in ihrem Passionssingen den einen ‚Leitgedanken‘?

Bei unserem Passionssingen leuchten sehr viele aktuelle Themen auf: Die Frage nach der Zivilcourage, die Frage nach dem Gehorsam gegenüber der „Obrigkeit“ - leider sehr aktuell im Moment - die Wandlung des römischen Hauptmannes vom militärischen Befehlsempfänger zum Pazifisten.

Die beiden Schächer, die mit Jesus gekreuzigt werden, sind für mich Sinnbild der typischen „zwei verschiedenen Seelen in einer Brust“, die uns im Alltag beschäftigen:

Der eine klagt: „Warum muss es so sein? Kann man dagegen nicht ankämpfen“.

Der andere: „Wie es ist, wird es schon recht sein, versuchen wir das Beste daraus zu machen“.

Beide Verhaltensweisen sind wertvoll und gefährlich zugleich: Der eine geht den Dingen auf den Grund und bringt neue Ideen und Lösungen, der andere hilft in schwierigen Situationen, Ruhe zu bewahren und diese zu bewältigen.

Was erwartet die Zuschauer beim Salzburger Passionssingen in der Pfarrkirche St. Martin in Unterwössen - musikalisch, aber auch darstellerisch?

Musikalisch erwartet die Besucher eine Mischung aus volksmusikalischen und klassischen Elementen, vom gregorianischen Choral „In Paradisum“ bis zu Faures berühmtem ‚In Paradisum‘ aus seinem Requiem, vom langsamen Landler bis zur Galliarde, vom Bachchoral bis zur volksmusikalischen Bläserweise. Für die Zuhörenden wird es viele Überraschungen und unerwartete Wendungen geben. Aber immer sind berührende Emotionen im Spiel - besonders auch bei den SchauspielerInnen … die fast ausnahmslos auch als SängerInnen agieren.

Welche Bedeutung haben bei Ihren Aufführungen die Pflege des volksmusikalischen Schatzes an Passionsliedern?

Die Beschäftigung mit den alten Passionsliedern, die meist aus der barocken Passionsspieltradition kommen, ist mir persönlich sehr wichtig. Es ist ein besonderer volksmusikalischer Liedschatz, den es immer wieder aufs Neue zu heben gilt. Um diese Lieder entwickle ich dann die Handlungen. Besonders fasziniert mich, wie diese Lieder neben den Werken großer Meister bestehen können - ja oft sogar die musikalischen Höhepunkte bilden - wie in diesem heurigen Stück das Volkslied „Trauert ihr himmlischen Chöre und weinet“.

Wie kommt es dazu, dass das Salzburger Passionssingen Gastspiele in anderen Kirchen gibt?

Es gibt so viele schöne Kirchen im Land, die der Passion mit ihrer Atmosphäre eine besondere Intensität verleihen - auch die Zusammenarbeit mit den ortsansässigen Chören ist spannend und bereichernd. Und im Gegensatz zu den Adventsingen gibt es relativ wenige Passionssingen, obwohl das Thema eigentlich viel wichtiger und spannender ist. So möchten wir einen Beitrag dazu leisten, dass sich wieder mehr Menschen mit diesem Thema beschäftigen.

Wie kam die Veranstaltung in der Pfarrkirche St. Martin in Unterwössen zusammen? Und wer sind die Mitwirkenden aus Unterwössen?

Der Kontakt zum Chorleiter des Unterwössener Kirchenchores Wolfgang Kurfer kam über Franz Meier, dem „Walchschmied Franz“, mit dem mich eine lange und intensive musikalische Freundschaft verbindet. Und es ist etwas ganz Besonderes für mich, in diese Kirche zurückzukehren, wo wir vor langer Zeit und über viele Jahre hindurch beim Unterwössener Erntedank zu Gast waren. Das ist mit besonders wertvollen und schönen Erinnerungen verbunden: an den Niegel Franz, an Tobi Reiser und die alten Musikantenpersönlichkeiten, an die Fischbachauer Sängerinnen und Jochen Langer und natürlich an die herrlichen Weißwurstfrühstücke als Belohnung fürs frühe Aufstehen.

Bei ihren Gastspielen trifft ein eingespieltes Ensemble immer wieder auf neue Laiendarsteller und Musiker aus den jeweiligen Aufführungsorten. Wie können wir uns die gemeinsamen Proben vorstellen? Welche Voraussetzungen müssen die Darsteller und Musiker aus den Gastgeber-Gemeinden wie hier in Unterwössen mitbringen?

Das Wichtigste ist die Neugier auf diese besondere Art des Passionssingens. Das Zusammenwirken von Laien und professionellen SängerInnen und MusikantInnen ist für mich immer besonders spannend und beglückend. Meine Aufgabe ist es aus allen Mitwirkenden ein inspiriertes Team zu formen - das ist auch bei unserem Hirten Advent in der Salzburger Aula ein wesentliches Geheimnis des Erfolges.

Wie groß ist das Ensemble beim Gastspiel in Unterwössen?

Neben dem großen Chor sind 5 Blechbläser, 10 Musikanten von meinem Ensemble, die 7 Sänger vom Salzburger Dreigesang und Ruperti Viergesang, sowie 2 zusätzliche Schauspieler dabei. Hinter den Kulissen sind noch 4 Personen, die sich um Licht, Ton und Organisation kümmern … also alles in allem ca. 80 Personen …

Wir bedanken uns für das Gespräch und freuen uns sehr auf das

Passionssingen am 25. März in der Pfarrkirche St. Martin in Unterwössen.

Das Salzburger Passionssingen gastiert unter Mitwirkung des Kirchenchors Unterwössen in der Pfarrkirche St. Martin am 25. März um 19.00 Uhr. Tickets (20.00 €/12.00 € ermäßigt) sind erhältlich zu den regulären Öffnungszeiten in der Tourist-Info im Alten Bad in Unterwössen (www.achental.com) und online unter www.ticketscharf.de

Ostern im Achental

Für die Osterferien haben wir ein buntes Programm für die ganze Familie zusammengestellt. Wie wäre es mit einer bunten Ostereiersuche, Stockschießen, spannenden Kräuterwanderungen, einem Kräuterbutter-Workshop, einem Bienen-Erlebnisvortrag oder einem Kulturspaziergang? Anmelden zu den einzelnen Veranstaltungen können Sie sich in den Tourist Infos des Achental Tourismus, telefonisch unter 08641/597910 oder per E-Mail an info@achental.com.