Zum internationalen Tag des Waldes blickt der Biomassehof Achental auf die Geschichte der heimischen Wälder zurück – dem wohl wichtigsten Rohstoff unserer Region.
Wirft man einen Blick aus dem Fenster auf die umliegenden Berge, die das Achental umschließen, fällt es einem schwer zu glauben, dass diese waldreichen Hänge einst fast komplett abgeholzt waren.
Doch genau das war noch vor gut 200 Jahren der Fall. Durch den Salzabbau in Bad Reichenhall und Umgebung wurden Unmengen an Holz für die Salzsiedung benötigt. Und so kam es, dass von Reichenhall bis Rosenheim fast der komplette Waldbestand abgeholzt wurde.
Doch was tun mit der kahlgeschlagenen Fläche, die sich mittlerweile vom Berchtesgadener Land bis nach Rosenheim erstreckte.
In der neuen „Waldordnung“ aus dem Jahr 1795 wurde beispielsweise festgelegt, dass nicht mehr Holz geschlagen werden durfte, als jährlich nachwächst und auch der Vieheintrieb wurde reglementiert.
Mit der Waldtaxation von 1819/21 wurde erstmals eine genaue Planung über den Waldbestand durchgeführt. Ab diesem Zeitpunkt konnten die Regeln der Waldordnung genauer überprüft und eingehalten werden. So konnte bis 1855 die Schlagfläche um etwa 2/3 verringert werden.*
Bis heute gibt es diese und weitere Richtlinien in der bayerischen Forstwirtschaft. So gewährleisten die Bayerischen Staatsforsten einen gesunden und nachhaltigen Wald, der aber weiterhin als Holzlieferant zur Wärmeerzeugung oder Baumaterial dient. Heute werden nur rund
50 % des Holzzuwachs geschlagen (diese Zahl variiert je nach natürlichen Gegebenheiten wie Sturm, Käfer, etc.) Wiederum nur etwa knapp 40% davon werden als Energieholz verwendet.**
*Quelle: Archiv Forstamt Berchtesgaden (Av FoA Bgd) Forsteinrichtungswerke
** Quelle: proHolz Bayern Factsheet
Autor: RP – Biomassehof Achental