Auf a Wort im Achental mit Bene Detsch
Bene Detsch, 19 Jahre alt ist laut Eigenaussage ein ambitionierter Trailrunner, Skitourengeher, Radlfahrer und Gleitschirmpilot. Auf seinem Instagram-Kanal nimmt er seine Community dabei mit. Der gebürtige Schlechinger hat nach der Mittleren Reife eine Ausbildung zum Kaufmann für Groß- und Außenhandelsmanagement bei der Skywalk Group in Marquartstein absolviert und ist aktuell für vier Monate auf Reisen in Australien und Neuseeland. Wir haben Bene Detsch kurz vor seiner Abreise nach Neuseeland in der Tourist-Info im Alten Bad getroffen.
Was bedeutet für dich Heimat?
Heimat ist ein sehr dehnbarer Begriff für mich. Zum einen ist es der Ort, in dem man aufgewachsen ist, in dem die Familie wohnt, in dem man im Moment wohnt. Heimat ist aber auch vor allem ein Gefühl, das man verspürt, wenn man mit den richtigen Menschen unterwegs ist. Ein Gefühl von Geborgenheit. Deswegen muss Heimat nicht ortsgebunden sein, sondern kann überall sein.
Was ist für dich „Typisch Achental“?
Die Vielfalt, die wir hier im Tal haben. Wir haben zum einen die Berge, die Seen hier. Je weiter man aus dem Tal herausfährt, umso breiter und heller wird es. Das Achental bietet für jeden die Möglichkeit, aktiv zu werden. Ich liebe das Laufen hier, das Skitourengehen, das Gleitschirmfliegen und das Radeln. Es findet jeder bei uns etwas, das sie oder er gerne machen möchte.
Wo ist dein Lieblingsplatz im Achental und warum?
Einer meiner Lieblingsplätze ist der Taubensee. Am liebsten in der Früh von zuhause aus hochlaufen und dann mit den ersten Sonnenstrahlen im See schwimmen gehen. Der Taubensee hat mit das schönste Wasser hier bei uns in der Region. Es ist ein besonderer Ort für mich.
Welches ist dein liebster Brauch/Welche ist deine liebste Tradition?
Vielleicht ist das generationsabhängig: Ich lege keinen so großen Wert auf alte Traditionen und Bräuche. Ich freue mich vielmehr, wenn neue, große Sportevents bei uns zu Gast sind, wie z.B. die Red Bull XAlps oder der Chiemgau Trailrun. Der Chiemgau Trailrun präsentiert einem breiten Starterfeld von überall her unsere schönen Trails, auf denen ich täglich unterwegs bin. Das macht mich stolz. Unsere Region bietet alles.
Was ist ein perfekter Tag für dich im Achental?
Ein perfekter Tag beginnt für mich mit einer Laufrunde in der Früh den Berg hoch, mittags dann rasten und nachmittags an den See gehen.
Gegen Abend dann vielleicht nochmal auf den Hochgern rauf und in den Sonnenuntergang reinfliegen. Das ist dann ein fast kitschiger Abschluss, aber die Definition eines perfekten Tags für mich.
Welches ist dein bayerisches Lieblingswort? Und was bedeutet es?
Mich fasziniert die bayerische Sprache, aber ich habe kein Lieblingswort.
Die bayerische Sprache bedeutet für mich Heimat und Geborgenheit – gerade, wenn ich unterwegs bin und wieder nachhause komme.
Kurze Fragen zu Kulinarik in Bayern:
Bosna oder Weißwurst? Team Kaiserschmarrn – ich ernähre mich seit zwei Jahren vegetarisch.
Leberknödel oder Spinatknödel? Spinatknödel
Schweinsbraten oder Chiemseerenke? Chiemseerenke
Berggehen oder Bergradeln? Berglaufen
Berggipfel oder Bergsee? Beides
Alpinski oder Nordic Ski? Skitouren und Nordic Ski
Was ist dein Lebensmotto?
A bisserl was geht immer!
„Auf a Wort im Achental“ gibt es auch als Podcast – unter diesem QR-Code findet ihr alle Folgen:
Naturnaher Tourismus im Achental weiter im Aufwind: Positive Bilanz in Jahr 2023 – Winter trotz Schneemangel mit deutlichem Plus
Das touristische Jahr 2023 in der Achental Tourismus gKU hat sich mit einem deutlichen Plus verabschiedet: Das zweite Jahr in Folge konnten mehr Übernachtungen registriert werden als im Vor-Corona-Jahr 2019. Die Übernachtungen haben um 1,5 Prozent zugenommen von 301.019 Übernachtungen in 2022 auf 305.597 Übernachtungen in 2023, bei den Gästeankünften gab es ein Plus von 4 Prozent von 59.526 Gästen in 2022 auf 61.933 Gäste im Jahr 2023.
Die Aufenthaltsdauer lag 2023 bei 4,9 Tagen. Neue Gastgeber sind hinzugekommen und damit ist auch die Anzahl der Betten in den Achental-Gemeinden Staudach-Egerndach, Marquartstein, Schleching und Unterwössen auf 2.500 gestiegen. „Wir freuen uns sehr über diese positive Entwicklung“, so Elisabeth Keihl, Vorstand Achental Tourismus, „denn sie zeigt, dass sanfter und naturnaher Tourismus im Einklang mit der einheimischen Bevölkerung funktioniert.“
Und das zeigt sich sehr deutlich auch an den Zahlen für die ersten beiden Monate des Jahres 2024: Die Übernachtungen sind im Vergleich zum gleichen Zeitraum im letzten Jahr um 13,5 Prozent gestiegen und im selben Zeitraum gab es ein Plus von 8,6 Prozent bei den Gästeankünften. Der „Winter ohne Schnee“ und der Ganzjahrestourismus funktioniert im Achental – und der weitere Ausbau der wetterunabhängigen Angebote steht ganz oben auf der Agenda des Achental Tourismus Teams.
„Wir sind keine Wintersportdestination mit Skilift und künstlicher Beschneiung – deswegen setzen wir auf Ganzjahrestourismus und passen unser Angebot und unsere Kommunikation an die Gegebenheiten des Wetters an“, so Elisabeth Keihl. Das heißt konkret: Wenn kein Schnee liegt, gibt es in den sozialen Medien des Achental Tourismus keine Schneebilder. Im Winterprogramm gibt es – wetterunabhängige – themenspezifische Wanderungen wie zum Beispiel Rauhnachtswanderungen, oder Bastelnachmittage für Kinder, die von Gästen und Einheimischen gleichermaßen gut angenommen werden. „Auch geben wir Tipps für Winterwanderungen, im Winter geöffnete Almen und Themenwege, die das ganze Jahr über besucht werden können. Das macht uns zu einem authentischen und nachhaltigen Reiseziel, dessen Reiz nicht nur vom Wetter abhängig ist“, betont Elisabeth Keihl.
Der gesamte deutsche Reisemarkt ist 2023 erstmals zu alter Stärke zurückgekehrt: Laut Reiseanalyse der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen e.V. haben 77 Prozent der Deutschen eine Urlaubsreise ab fünf Tagen unternommen. Bayern ist und bleibt dabei das beliebteste Reiseziel innerhalb Deutschlands mit mehr als 30 Millionen Gästeankünften im vergangenen Jahr, bei denen auch der Anteil der Reisenden aus dem europäischen Ausland wieder zugenommen hat.
Der Blick aufs aktuelle Jahr fällt ebenfalls positiv aus: Denn auch für das Jahr 2024 planen laut Reiseanalyse 73 Prozent der Deutschen eine Urlaubsreise mit mehr als fünf Tagen.
Die Reiselaune scheint ungebrochen: Laut Reiseanalyse rangiert der Urlaub nach den Lebensmitteln auf Platz zwei der wichtigsten Konsumgüter. Trotz Inflation, Preissteigerungen und unsicheren Zeiten planen die Deutschen weiterhin eine Hauptreise – und verzichten zu deren Gunsten eher auf eine zweite Reise oder eine Kurzreise.
Die Studie der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen e.V. verzeichnet einen Rekordwert bei den Ausgaben für die Haupt-Urlaubsreise im Jahr 2023. Die Deutschen haben 86,9 Milliarden Euro ausgegeben – eine deutliche Erhöhung verglichen mit dem Wert aus dem Jahr 2022, in dem die Ausgaben bei 80,1 Milliarden Euro lagen. Die gestiegenen Preise werden von der Bevölkerung durchaus als Belastung wahrgenommen, vor allem in den unteren Einkommensschichten – am Urlaub wird dennoch bisher nicht gespart.
Das Jahr 2023 hat ebenfalls gezeigt: Die Digitalisierung schreitet in allen Lebensbereichen voran. Das Internet ist die Hauptinformationsquelle Nummer Eins: Laut dem Verband Internet Reisevertrieb e.V. (VIR) recherchieren 81 Prozent der Menschen in Deutschland online zu ihrer geplanten Urlaubsreise. Seit 2018 ist das Internet das Buchungstool schlechthin, auch bei der älteren Bevölkerung. Im letzten Jahr wurden 63 Prozent aller Reisen, egal ob Haupt- oder Kurzreisen, über digitale Kanäle gebucht. Die Digitalisierung der Gastgeber ist nach wie vor eine große, aber wichtige Herausforderung auf dem Weg in einen modernen Tourismus. „Die Buchbarkeit über Online-Kanäle ist unabdingbar für Gastgeber, die ihre Unterkünfte das ganze Jahr über entsprechend belegen wollen“, betont Elisabeth Keihl.
Der Tourismus trägt zum Wohlstand in der Region bei – er sorgt für ein breites Angebot an kulturellen Veranstaltungen, für den Ausbau der Infrastruktur, für Arbeitsplätze, trägt gleichzeitig aber auch Sorge, dass die Natur nicht zu Schaden kommt. „Die Gäste kommen zu uns ins Achental, weil sie hier noch eine intakte Natur vorfinden – die Natur ist unser Kapital“, so Elisabeth Keihl.
Am 11. April lädt der Achental Tourismus alle seine Gastgeber zur alljährlichen Gastgeberversammlung ein. Neben den Zahlen aus 2023 und 2024 geben wir einen Einblick in unsere anstehenden Veranstaltungen. Außerdem stellt sich Franz Bauer vor, der neue Geschäftsführer vom Chiemgau Tourismus, und Gastgeberberaterin Ursula Düsterhöft wird einen Vortrag halten.