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Ausgabe 6/2025
Kirchliche Nachrichten
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Nachrichten

Kirchenverwaltungswahlen bringen neue Gesichter in Ober- und Unterwössen

Unterwössen - Die Kirchenverwaltungswahlen in der Kuratie Oberwössen und der Pfarrgemeinde Unterwössen endeten erwartungsgemäß mit der Bestätigung der je vier Kandidaten. Da nur so viele Personen antraten, wie Sitze zu vergeben waren, stand das Ergebnis bereits vor der Wahl fest. Es fällt in Oberwössen auf, dass einer nicht mehr dabei ist. Andreas Greimel kandidierte nach unglaublichen 42 Jahren Zugehörigkeit nicht mehr. In einem Gottesdienst ehrten Pfarrer Martin Straßer und Kirchenpfleger Florian Aberger das außergewöhnliche Engagement.

42 Jahre? Als Greimel in die Verwaltung eintrat, wurde Fußballweltmeister Bastian Schweinsteiger gerade geboren. Helmut Sappl, der beim letzten Mal selbst nach 36 Jahren aus der Kirchenverwaltung ausschied, erinnert sich an gemeinsame Jahre. Unter Greimels Mitwirkung erwarb die Kuratie das ehemalige Pfarrhaus. In einer beeindruckenden Gemeinschaftsleistung packten die Oberwössner ehrenamtlich mit an, um es zu renovieren.

1992 folgte die Anschaffung der neuen Kirchenorgel. Eine beeindruckende Solidaritätsaktion trug dazu bei: Oberwössner Bürger und Unternehmen sammelten 200.000 Mark. Die höchste Spende waren 10.000 Mark, Privatleute steuerten bis zu 5.000 Mark bei, viele andere gaben 5.000 Mark. „Die Zeiten und die Einstellung der Menschen waren unglaublich“, erinnert sich Sappl. „Damals galt: Wenn der Nachbar mitmacht, dann sind auch wir dabei.“ Mitglieder der Kirchenverwaltung gingen von Haus zu Haus, um Spenden zu sammeln.

In den 1990er Jahren wurde der Innenraum der Kirche neugestaltet. Der ursprüngliche Altar an der Stirnwand wurde ins Zentrum des Altarraums versetzt. 2005 kam die nächste große Herausforderung: Das Hochwasser überschwemmte die Sakristei samt Keller. Die Gemeinde entschied, den Keller aufzugeben, ihn zu verfüllen und stattdessen einen neuen Sakristeianbau an die Kirche zu errichten.

Greimel zeigte sich bewegt. Er sagte allen seinen Mitstreitern ein herzliches „Vergelts’s Gott“ und lobte die gute Zusammenarbeit über die Jahrzehnte. „Wenn es verschiedene Meinungen gab, wurden die ausdiskutiert, dann entschieden und gut war’s.“

Neben Greimel verabschiedete Pfarrer Straßer auch die langjährige Mesnerin Jessica Demberger. Sie trat ihren Dienst im November 2000 in der Kuratiekirche Mariä Sieben Schmerzen an und war mehr als vier Jahre aktiv. Darüber hinaus übernahm sie Vertretungen in Reit im Winkl und Unterwössen.

Jessica Demberger hat geheiratet und lebt mit ihrem Mann Alex Demberger in Riedering. Ein Jahr lang pendelte sie noch aus Riedering nach Oberwössen. Da wurde klar, dass dies keine Lösung für die Zukunft sein konnte.

In ihrer neuen Heimat übernimmt sie den Dienst als Mesnerin in Riedering. Auch ihr fällt der Abschied schwer. „Ich war immer gern in Oberwössen“, erzählte sie unserer Zeitung. Und ganz aus der Welt sei sie nicht – hin und wieder werde sie in Oberwössen wieder dabei sein.

Die Kirchenverwaltungswahlen in der Kuratie Oberwössen und der Pfarrgemeinde Unterwössen endeten erwartungsgemäß mit der Bestätigung aller vier Kandidaten. Da nur so viele Personen antraten, wie Sitze zu vergeben waren, stand das Ergebnis bereits vor der Wahl fest.

In Unterwössen zogen Michael Bär, Siegfried Drexl, Florian Sturma und Robert Wagner in die Kirchenverwaltung ein. In Oberwössen wurden Florian Aberger, Ralf Eckert, Herbert Tamegger und Norbert Wilnhammer gewählt. Pfarrer Martin Straßer gab nach den konstituierenden Sitzungen die Ernennung der Kirchenpfleger bekannt: In Unterwössen übernimmt Siegfried Drexl diese Aufgabe, in Oberwössen Florian Aberger.

Der Kirchenpfleger ist der verantwortliche Verwalter der finanziellen Angelegenheiten der Pfarrgemeinde. Er unterstützt den Pfarrer und die Kirchenverwaltung bei der Haushaltsplanung, sorgt für eine ordnungsgemäße Verwendung der Gelder und behält den Überblick über Einnahmen und Ausgaben. Damit spielt er eine zentrale Rolle bei der Sicherstellung der finanziellen Stabilität der Gemeinde.

Die Kirchenverwaltung trägt eine zentrale Verantwortung für die Pfarrgemeinden. Sie verwaltet Finanzen, entscheidet über bauliche Maßnahmen und stellt Weichen für Personal und gemeindliches Leben.

fg

Mit hoher Anerkennung verabschiedet der Leiter des Pfarrverbandes Oberes Achental, Pfarrer Martin Strasser, den Oberwössner Andreas Greimel aus der Kirchenverwaltung. 42 Jahre hatte der sich dort engagiert.