„Bauern brauchen gewissen Schutz“

Auch Unterwössen stimmt der Wolfsresolution der Achental-Gemeinden zu

Unterwössen - Um das kontrovers diskutierte Thema „Wolf“ gemeinsam anzugehen, haben die Gemeinden des Ökomodells eine Wolfsresolution erarbeitet. Sie wird derzeit in den Gemeinden vorgestellt und wirbt für ein gemeinsames Handeln. Auch in der Sitzung des Unterwössener Gemeinderates stand das Thema auf der Tagesordnung.

Die Resolution kommt zu dem Schluss, dass ein Großteil der oberbayerischen Almen weder wolfssicher einzäunbar ist,noch dass der Einsatz von Herdenschutzhunden in Betracht kommt. Auch das nächtliche Einstallen könne nur in Einzelfällen umgesetzt werden. Laut Resolution erscheine das Ausschöpfen aller möglichen Präventivmaßnahmen nur möglich, wenn kompetente Ansprechpartner für die Landwirte zur Verfügung stehen und eine intensive Beratung, zugeschnitten auf die einzelbetrieblichen Verhältnisse, erfolgt. Es wird deshalb in der Resolution die Installation eines Beraterteams und auch ein allgemein gültiges Umsetzungskonzept für die eventuelle Entnahme gefordert.

Auch Bürgermeister Ludwig Entfellner (CSU) hält eine proaktive Beratung und Bestandsregulierung für unabdingbar. „Durch das zu erwartende Wachstum der Wolfspopulation könnten Einschränkungen oder gar ein Verlust des gewohnten Freizeitverhaltens von Einheimischen und Touristen entstehen“, meinte er. Zu befürchten seien wirtschaftliche und gesellschaftliche Folgen. Auch Barthl Irlinger (OWG) sieht besonders in der Rudelbildung eine Gefahr für den Tourismus. Claudia Schweinöster (UWW) verteidigte die Resolution durch „die sehr differenzierte Sichtweise“. Allerdings bräuchten ihrer Meinung nach die Bauern „eine gewisse Sicherheit“. Auch Philipp Weißenbacher (FWG Wössen) forderte eine Unterstützung der Landwirte: „Man braucht eben ein gutes Mittelmaß.“ Martin Nieß (CSU) erinnerte daran, „dass auch wir Menschen Schutz brauchen.“ Eine konträre Meinung vertrat Gabi Neubert (Die Grünen): „Der Wolf hat auch gute Seiten.“

Mit einer Gegenstimme von Bernd Katzbichler (Die Grünen) stimmte das Gremium schließlich für die Resolution.  — vd