Unterwössen. In seiner aktuellen Gemeinderatssitzung beschloss der Gemeinderat die Erhöhung des Kurbeitrags für Erwachsene bei einer Gegenstimme. Er folgt damit dem Vorschlag des Verwaltungsrates des Achental Tourismus. Der strebt für alle Mitgliedsgemeinden eine Erhöhung des Kurbeitrags zum 1. Januar 2025 um 50 Cent für Erwachsene ab dem 16. Lebensjahr auf zwei Euro pro Übernachtung an. Der Kurbeitrag für Kinder von sechs bis einschließlich 15 Jahren bleibt bei einem Euro pro Übernachtung. Jüngere Kinder und zu 80 Prozent Schwerbehinderte bleiben befreit. Die letzte Erhöhung erfolgte zum Jahresbeginn 2019. Den Kurbeitrag trägt der Gast, nicht der Vermieter.
Die Inflation, die Entwicklungen im Achental Tourismus, die professionellen Maßnahmen zur Weiterentwicklung des Tourismus lassen die Ausgaben stark ansteigen, vertritt der Verwaltungsrat.
Mit der Erhöhung strebt der Achental Tourismus an, die Ausgaben ab 2025 zu mindestens 77 Prozent zu decken.
Die finanziellen Mittel aus dem Kurbeitrag ermöglichen eine Vielzahl kostenloser oder vergünstigter touristischer Angebote, darunter die Nutzung des ÖPNV im gesamten RVO-Gebiet.
Verwaltungsleiter Müllinger sieht den erhöhten Beitrag im Vergleich zu anderen Tourismusregionen im mittleren bis oberen Bereich.
Die einzige Gegenstimme für den Antrag kam von Gemeinderat Barthl Irlinger (OWG). Der – zugleich Vorsitzender der privaten Gastgeber im Chiemgau – rechnet vor, dass die Erhöhung für den Erwachsenen 33 Prozent ausmacht. Das belaste den Wettbewerb für die heimischen Gastgeber.
Zweiter Bürgermeister Johannes Weber (CSU) hält dagegen: „Steuer-, Gebühren- und Beitragsthemen hat man sich stets mit besonderer Umsicht und Bedacht anzunehmen. Das wurde bisher so gehandhabt und wird es auch in diesem Fall. Die Erhöhung ist - wie von Erstem Bürgermeister Ludwig Entfellner und Geschäftsleiter Thomas Müllinger geschildert - sachlich begründet und in ihrer absoluten Höhe von 50 Cent vertretbar.“