Am 28. April 2024 früh um 4.30 Uhr startete unsere Pilgerreise am Betriebshof der Fa. Spörlein in Burgebrach und führte uns über Lisberg und Viereth erst nach Taizé.
Dort bekamen wir durch Bruder Kilian, einem Hallstadter, Auskunft über die Lebensweise hier in der Bruderschaft. Wir konnten Fragen stellen und es war sehr interessant.
Die Weiterfahrt zur ersten Übernachtung in Clermont-Ferrand war sehr abwechslungsreich durch schöne Landschaft und von viel Wind und Regen geprägt.
Am nächsten Tag ging es weiter nach Bilbao. Die Landschaft war wieder sehr bunt und hügelig, die vielen Kilometer sind gar nicht ins Gewicht gefallen. In Bilbao hatten wir noch Zeit für den Besuch des botanischen Gartens in Barakaldo. Am nächsten Morgen stand der Besuch der Kathedrale in Bilbao an, vorher hatten wir noch einen kurzen Stopp am Guggenheim-Museum. Nach dem Mittagessen, welches wir in den kleinen Tapas-Bars in Bilbao genießen konnten, stieß endlich unsere Fluggruppe mit dem Pfarrer Walter Ries zu uns. Wir fahren weiter, bis Burgos und beziehen unser Hotel. Die Führung in der Kathedrale ist sehr informativ und wir halten danach unseren ersten Gottesdienst in der Seitenkapelle der heiligen Thekla ab. Wir waren unter uns und es war sehr ergreifend.
Am Mittwoch schien endlich die Sonne bei 10 Grad und wir starten zu unserer ersten Pilgertour. Wir sind sieben Tage insgesamt ca. 120 km und davon einmal sogar 28 km gepilgert. Die Wege waren sehr abwechslungsreich – mal sehr breit, dann wieder sehr schmal, steinig und durch den wiedereinsetzenden Regen teils sehr rutschig. Unterwegs begrüßt man andere Pilger mit „Buen Camino“ – guten Weg. Es wuchsen sehr schöne Blumen und Pflanzen am Weg und überall begleiteten uns die Eukalyptusbäume, die die Spanier einmal leichtsinnigerweise gepflanzt hatten, da sie schnell wachsen. Mittlerweile sind sie eine Plage, da sie sehr viel Wasser benötigen. Trotz der Regentage war die Moral in der Gruppe sehr gut. Alle, die konnten sind tatsächlich gepilgert. Mittags erwartete uns meist unser Bus und wir wurden kulinarisch mit heißer Suppe und Bratwürsten verwöhnt.
Am Cruz de Ferro haben wir die mitgebrachten Steine abgelegt und uns dadurch symbolisch von unseren innerlichen Belastungen befreit.
In O Cebreiro, einem kleinen Dörfchen in Galizien fand dann unser zweiter Gottesdienst statt. Die alte Kapelle birgt einen heiligen Kelch. Dies war eines der Höhepunkte der Tour.
Am 6. Mai sind wir dann in Santiago angekommen. Die letzten 5 km vom Monte do Gozo, dem Berg der Freude (von hier sieht man die Kathedrale von Santiago) sind zwar landschaftlich nicht schön gewesen, aber es ist nun mal die Schlussetappe und beim Ankommen in der Stadt und vor der Kathedrale kommen schon viele Gefühle hoch. Die Pilger liegen sich in den Armen, sind erleichtert, manche weinen vor Freude oder auch vor Erschöpfung. Es ist ein buntes Bild und die ganze Gruppe strahlt. Wir haben es gesund geschafft und sind an unserem Ziel angekommen.
Auch an den Wandertagen blieb immer genügend Zeit für eigene Erkundungen bzw. für geführte Stadtbesichtigungen und den verschiedenen Kathedralen. Unsere Reiseleiterin Guadelupe, genannt Lupe war hier sehr auskunftsfreudig und hat uns viel über Land und Leute erzählt. Am längsten werden uns wohl die Erzählungen über die „Rückeroberung“ von den Mauren im Gedächtnis bleiben.
In Santiago stand nach der Führung und der Besichtigung der Kathedrale noch ein Gottesdienst in dieser statt. Zwar in spanischer Sprache, aber da die Abläufe ja bekannt sind, konnte man trotzdem gut folgen. Die Orgel hat einen satten Klang. Das Weihrauchfass konnte leider nicht besichtigt werden. Es wird derzeit renoviert.
Dann sind wir noch ans „Ende der Welt“ nach Finisterre gefahren. Wir sind die letzten drei Kilometer bis zum Leuchtturm gelaufen, haben hier nochmals Fotos gemacht und den für mich allerschönsten Gottesdienst, oberhalb des Meeres, direkt an den Felsen und den Pflanzen, gefeiert. Es war sehr ergreifend und ich glaube, nicht nur für mich.
Am Donnerstag haben wir uns von den Flugreisenden verabschiedet und sind mit dem Bus in Richtung Heimat aufgebrochen. Nach einer Zwischenübernachtung in Gijón, welches direkt am Atlantik liegt, stand dann die Fahrt mit Übernachtung nach Lourdes auf dem Programm. Hier hatten wir Freizeit und am Abend dann die bekannte Lichterprozession mit tausenden von Leuten aus aller Welt. Das Marienlied wird in vielen verschiedenen Sprachen gesungen. Den Refrain können dann alle Nationen mitsingen. Nach einer weiteren Übernachtung in Macon sind wir am Sonntagabend voll mit Eindrücken, vollen Speicherkarten mit Fotos und gut erholt wieder daheim angekommen.
Wir hatten den „besten Busfahrer“ der Welt und bedanken uns für die gute Organisation der Firma Spörlein.