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Mitteilungsblatt der Gemeinde Viereth-Trunstadt
Ausgabe 7/2025
Amtliche Bekanntmachungen
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Jagdgenossenschaft Trunstadt/Stückbrunn

Bericht über die Jahresversammlung 2025 und

Bekanntgabe der Verwendung des Reinertrages der Jagdnutzung

Am Dienstag, 18.03.2025 fand die Jahresversammlung der Jagdgenossenschaft (JG) Trunstadt/Stückbrunn im Schwalbennest statt. Jagdvorsteher (JV) Philipp Mohr begrüßte insgesamt 50 Jagdgenossen, darunter Frau Bürgermeisterin Regina Wohlpart und die Vertreter der Jägerschaft. Außerdem begrüßte er den Leiter der Forstdienststelle Trunstadt, Forstoberinspektor Lorenz Hertel und von der Bürgerspitalstiftung Herrn Johannes Hölzel.

Nach einführenden Worten und einem Gedenken an verstorbene Jagdgenossen wurde das Jagdessen eingenommen. In dem anschließenden Bericht streifte Jagdvorsteher Mohr die aktuell die JG betreffenden Belange und erläuterte den Sachstand:

  • Die „jagdbare Fläche“ hat sich durch das Baugebiet Schloßleite und die PV-Anlage auf der Trabelsdorfer Höhe um 13 ha auf nunmehr 525 ha verringert.
  • Den Kauf einer Drohne mit Wärmebildkamera zum Schutz der Rehkitze vor dem „Mähtod“ hat die Jagdgenossenschaft bezuschusst.
  • Zum Thema „Waldzustandsbericht“ führte er aus, dass sich die Situation dramatisch verändert. Auch „unser Wald“ ist krank; es geht ihm schlecht. Immer mehr und vor allem immer schneller werden Bäume von Schädlingen befallen. Diese Zuspitzung kann nur durch Entfernung der befallenen Bäume aus dem Wald „ gebremst“ werden. Durch „Naturverjüngung“ sollen junge Bäume mit besseren Aussichten den Wald der Zukunft darstellen.
  • Auch 2024 wurde ein sog. Verbissgutachten durch die Bayer. Forstverwaltung erstellt. Unser Revier liegt im Rahmen der Hegegemeinschaft Main-Aurach weiterhin im „grünen“ Bereich. Eine revierweise Aussage ergab allerdings speziell für unser Revier eine „zu hohe“ Verbissbelastung und dadurch eine Zuordnung in den „orangen“ Bereich. Deswegen soll der Abschuss von Rehwild moderat erhöht werden.
  • Die Exkremente und Fraßschäden der im Maintal zwischen Hallstand und Sand durch Zählungen festgestellten 2500 – 3000 Wildgänse sind ärgerlich. Trotz der jährlich steigenden Abschusszahlen kann die Jagd alleine nicht für Abhilfe sorgen.
  • Unter der Überschrift „ Rechtliches“ für die Jagdgenossenschaft erläuterte Philipp Mohr die Begriffe „Wegerecht“ und „Haftung“. Hierzu stellte er klar, dass Waldbesucher grundsätzlich auf eigene Gefahr den Wald betreten, mit entsprechenden Gefahren rechnen müssen und die Waldbesitzer nicht bei Unfällen auf Waldwegen haften.

In einem weiteren Tagesordnungspunkt berichtete Kassenverwalter Waldemar Kunzmann von einer positiven Bilanz der Kasse. Kassenprüfer Sven Rottmann berichtete über die Kassenprüfung und schlug die Entlastung der Vorstandschaft für das Geschäftsjahr 2024 vor. Diese wurde von den stimmberechtigten Anwesenden einstimmig bei Enthaltung durch die Angehörigen des Jagdvorstandes erteilt.

Unter TOP 4 hat die Versammlung der Jagdgenossen einstimmig beschlossen, den Reinertrag der Jagdnutzung des Geschäftsjahres 2024 nicht auszuzahlen und wie folgt zu verwenden:

  • 1500 € für die Gemeinde Viereth-Trunstadt für Wegeunterhalt und Heckenpflege entlang der Wege
  • restliches Geld in die Rücklage der Jagdgenossenschaft

Hier folgte das Grußwort von Bürgermeisterin Regina Wohlpart. Sie dankte den Jagdgenossen für ihren Einsatz und der Jagdgenossenschaft für die gute Zusammenarbeit mit der Gemeinde. Weiterhin dankte sie für den Geldbetrag zum Unterhalt der Feld- und Waldwege und wünschte der Jagdgenossenschaft eine gute Zukunft.

In einem weiteren TOP informierte Förster Lorenz Hertel von der Forstdienststelle im Trunstadter Schloß in einem detailreichen Vortrag zum Thema „klimaangepasste Naturverjüngung“. Er erklärte die unterschiedlichen Methoden des Waldumbaus mit ihren jeweiligen Vor- und Nachteilen. Eine abschließende Aussage zu klimaresistenten Baumarten sei noch zu früh. Ein Favorit sei aber die Walnuss, die bei Pflanzungen berücksichtigt werden sollte. Förster Hertel riet auch zur Anlage von sog. „Weiser-zäunen“ um den Unterschied zu ungeschützten Waldflächen deutlich zu machen.

Unter TOP 6 informierte Steffen Peterhans über die gekaufte Drohne mit Wärmebildkamera und deren Einsatz zum Schutz der Rehkitze vor dem Mähtod. Nach dem

ersten Einsatz dieser Technik in 2024 will man weitere Erfahrungen sammeln und wird in den kommenden Jagdversammlungen darüber berichten.

Im letzten TOP informierte JV Mohr für den beruflich verhinderten Obmann Thomas Kilian über die Waldbauernvereinigung (WBV). WBV-Mitglieder erhalten regelmäßig Informationen in Form von Mitgliederrundschreiben. Bei Maßnahmen im Wald sollte vor Beginn Rücksprache mit der WBV gehalten werden bzw. der zuständige Förster Hertel beteiligt werden. Er verwies auf eine aktuell laufende Waldpflegemaßnahme in der Waldlage „Langer Grund“ bei der sich möglichst viele Waldbesitzer beteiligen sollten. Diese Maßnahme soll im Sommer/Herbst 2025 umgesetzt werden; derzeit laufen Einzelberatungen durch Frau Knauer von der WBV.

Nachdem unter „TOP 8 Verschiedenes“ keine Wortmeldungen kamen, beendete Jagdvorsteher Mohr die Versammlung.

Philipp Mohr
Jagdvorsteher