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Mitteilungsblatt der Gemeinde Viereth-Trunstadt
Ausgabe 7/2025
Amtliche Bekanntmachungen
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Jagdgenossenschaft Viereth/Weiher

Bericht über die Jahresversammlung und Bekanntmachung der Verwendung des Jagdpachtschillings

Am 14.03.2025 fand die Jahresversammlung der Jagdgenossenschaft Viereth/Weiher in der Gaststätte Kundmüller in Weiher statt.

Jagdvorstand Rainer Hohner konnte rund 35 stimmberechtigte Mitglieder sowie die 1. Bürgermeisterin Regina Wohlpart und den neuen Revierförster von Trunstadt, Lorenz Hertel, begrüßen. Auch die Jägerschaft war vollzählig vertreten.

Der Jagdvorstand stellte die form- und fristgerechte Ladung fest und erinnerte die Jagdgenossen daran, Veränderungen in den Besitzverhältnissen jagdbarer Grundstücke beim Jagdvorstand zu melden, damit der Jagdkataster auf dem neuesten Stand gehalten werden kann.

Er informierte, dass das Ergebnis des forstlichen Gutachtens noch aussteht, aber beim zusätzlich durchgeführten Revierbegang mit Herr Hertel, einem Teil der Vorstand- und Jägerschaft deutliche Verbissschäden an Jungpflanzen und kaum Naturverjüngung festgestellt wurden, was auf einen überhöhten Rehwildbestand schließen lässt. Auch eine hohe Zahl von Rehen, die im vergangenen Jahr als Fallwild eingestuft werden mussten, untermauert diese Einschätzung. Das bedeutet, dass nach offizieller Mitteilung des Ergebnisses des forstlichen Gutachtens zusammen mit der Jägerschaft und der unteren Jagdbehörde eine entsprechende Lösung für den Abschlussplan gefunden werden muss.

Weiterhin verwies der Jagdvorstand auf eine zunehmende Zahl an Kaninchen sowie die bereits seit vielen Jahren bestehenden Probleme mit den enorm hohen Schäden durch Wildgänse, insbesondere im Maintal.

Anschließend wurde der Kassenbericht vom Kassier Jürgen Reus vorgetragen. Die Kassenprüfer Horst Mühlich und Andreas Nüßlein bestätigten eine korrekte Kassenführung. Die Entlastung der Vorstandschaft erfolgte daraufhin einstimmig.

In ihrem Grußwort bedankte sich die 1. Bürgermeisterin Regina Wohlpart für die gute Zusammenarbeit der Jagdgenossenschaft und der Jägerschaft mit der Gemeinde. Sie registrierte erfreut, dass viele junge Teilnehmer die Veranstaltung besuchten.

Über die Verwendung des Jagdpachtschillings wurde folgendes beschlossen:

1500,- € für Wegeunterhalt an die Gemeinde,

der Restbetrag geht an die Interessengemeinschaft.

Der Beschluss erfolgte mit einer Gegenstimme.

Revierförster Lorenz Hertel hielt anschließend einen bemerkenswerten Vortrag zum Thema Naturverjüngung. Er ging dabei ausgehend von natürlichen Standortvoraussetzungen und aktuellen Klimabedingungen auf die verschiedenen Möglichkeiten zum Erreichen einer Naturverjüngung ein. Schirmschlag oder Femelschlag seien dabei die empfehlenswertesten Maßnahmen. Er betonte, dass neben einem angepassten Rehwildbestand die Schaffung von ausreichend Lichteinfall für das Gelingen einer Naturverjüngung entscheidend ist. Insgesamt hat er im Jagdrevier Viereth/Weiher festgestellt, dass es zu wenig Flächen mit Jungpflanzen bzw. Naturverjüngung gibt. Überschlägig berechnet müssten in der Gemarkung jährlich ca. 1,5 ha Waldverjüngung neu angelegt werden. Angesichts der überwiegend kleinteiligen Parzellierung der Waldflächen verwies er auf die Möglichkeit eigentümerübergreifender Maßnahmen, d.h. gemeinsame Durchforstungsmaßnahmen mit anschließender Neuanpflanzung oder Naturverjüngung. Dies müsste dann aber entweder durch Einzäunung oder konzentrierte Begleitung durch die Jägerschaft unterstützt werden. Das setze eine intensive Kommunikation zwischen Jäger und Jagdgenossen und gegenseitiges Verständnis voraus. Hertel verwies in diesem Zusammenhang auf Berechnungen, die zeigen, dass z.B. bei Buchen eine Anpflanzung mit Einzäunung dem Waldbesitzer jährlich rund 80 € pro ha weniger Reinertrag bringe gegenüber einer Naturverjüngung ohne Zaun.

An die Versammlung der Jagdgenossenschaft schloss sich eine Versammlung der Interessengemeinschaft und der Sommerleitenrechtler an.

Paul Zweier, Schriftführer