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Mitteilungsblatt der VG Wald
Ausgabe 5/2023
Verwaltungsgemeinschaft
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Anleinen von Hunden während der Brut- und Setzzeit von Wildtieren

Hunde an die Leine!

In der Brut- und Setzzeit brauchen Wildtiere Schutz

Wildtiere brauchen im Frühjahr besonderen Schutz und sollten keinen Störungen ausgesetzt werden. Bodenbrüter wie Ente, Gans, Rebhuhn, Fasan, Kiebitz und Lerche beginnen jetzt ihr Brutgeschäft. Andere Tiere wie Rehe sind hochtragend und können bei einer auftretenden Gefahr nur noch schwer die Flucht ergreifen. Einige Tierarten wie Hasen oder Schwarzwild ziehen ihren Nachwuchs bereits groß.

Stöbernde Hunde können die brütenden, aufziehenden oder gebärenden Wildtiere stören und so die Nachkommen gefährden. Daher sind Hundehalter aufgefordert, Rücksicht zu nehmen und die Hunde nicht frei herumlaufen zu lassen.

Bitte nicht anfassen!

Der Bayerische Jagdverband (BJV) appelliert an Spaziergänger und Naturfreunde, auf den Wegen zu bleiben und Jungtiere nicht anzufassen.

Während der Brut- und Setzzeit verwandeln sich Wiese, Feld und Wald in eine große Kinderstube, übrigens auch in der unmittelbaren Nähe von Siedlungen. Um dem Tier- und Artenschutz zu genügen, empfiehlt der BJV deshalb allen Naturfreunden, im Frühjahr auf den Wegen zu bleiben. Damit werden die Wildtiere am wenigsten gestört. Biologen haben herausgefunden, dass Menschen und auch Hunde, die auf den Wegen bleiben, von Wildtieren nicht als Bedrohung wahrgenommen werden.“

Vorsicht vor der wilden Sau

Sehr früh im Jahr bringen die Wildschweine ihren Nachwuchs, die Frischlinge, zur Welt. Da heißt es, vorsichtig sein. Die Wildschweinmutter, die Bache, verteidigt ihren Nachwuchs vehement, wenn sie Gefahr wittert. Das Kinderzimmer, den so genannten Wurfkessel, richtet die Bache gerne im dichten Brombeergebüsch, im Jungaufwuchs von Buchen und Kiefern oder im Schilf ein. Besonders gefährdet sind Hunde, wenn sie dem Nachwuchs zu nahekommen. Sie können schwer verletzt werden.

Tarnen und Täuschen

Frischlinge, Junghasen, Rehkitze und Entenküken sind gut getarnt und nahezu unsichtbar, wenn sie sich bei Gefahr nahezu reglos ins Gras oder die Feldmulde drücken. Die Muttertiere lassen den Nachwuchs auch viel allein, um Fressfeinde nicht auf die Jungen aufmerksam zu machen. Feldhasenmütter suchen ihre Jungen nur zweimal am Tag auf, um sie mit zwei kräftigen Portionen fettreicher Milch zu füttern. Einzelne Jungtiere auf der Wiese oder im Feld sind also in der Regel nicht verwaist, sondern werden zu ihrem Schutz allein gelassen.

Bitte nicht anfassen!

Für den Menschen heißt das, schnell weggehen und die kleinen Tiere bitte nicht anfassen. Haben die Jungtiere den Geruch des Menschen erst angenommen, werden sie oft von den Muttertieren verstoßen und verhungern. Im Zweifelsfall sollten Naturliebhaber den ortsansässigen Jäger oder die Polizei informieren. Der Jäger kann den Zustand des Tieres einschätzen und gegebenenfalls handeln.

Wehe, wenn sie losgelassen

Grundsätzlich sollten die Vierbeiner im Einflussbereich vom Halter bleiben und auf Ruf oder Pfiff hören oder eben an der Leine geführt werden, rät der BJV.

Einen interessanten Flyer zu „Was darf mein Hund in der Natur?“ gibt es bei Bayerischer Jagdverband, Hohenlindner Straße 12, 85622 Feldkirchen. Telefon 089-990 234 0 oder unter https://www.jagd-bayern.de/wpfd_file/mit-meinem-hund-in-der-natur-flyer/.