Die Gemeinde Wald besitzt rund 18 Hektar Gemeindewald, zehn Hektar davon befinden sich in Götzendorf. Mit der Betriebsausführung wurde 2018 Helmut Josef Riederer vom Forstbüro Ostbayern beauftragt. Bei einem Rundgang mit Bürgermeisterin Barbara Haimerl und dem Leiter des Walder Bauhofs, Hermann Heimerl, erläuterte Riederer die Maßnahmen.
Der Gemeindewald ist ein Körperschaftswald, der nach dem bayerischen Waldgesetz vorbildlich zu bewirtschaften ist. Riederer führt in Zusammenarbeit mit der Waldbesitzervereinigung Cham-Roding die Pflegemaßnahmen, Pflanzungen und Holzeinschlag durch. Ziel ist eine naturnahe, nachhaltige, ertragsreiche, multifunktionale Waldwirtschaft. Stabile Bestände sollen nach Möglichkeit erhalten werden, Fichtenmonokulturen werden nach und nach durch Mischwälder ersetzt. Durch Beimischung wurzelintensiver oder bodenstreuverbessernder Baumarten sowie durch Pflegemaßnahmen und Naturverjüngungsbetrieb werden bestmögliche Massen- und Wertleistung erreicht.
Der Wald hat in der heutigen Zeit nicht nur Rohstofffunktion, als relativ naturnahes, intaktes Ökosystem hat er einen hohen gesellschaftlichen Stellenwert, er dienst als Wasserspeicher, als grüne Lunge, sowie der Erholung.
Eine nachhaltige Bewirtschaftung und Pflege des Waldes trägt zur Stabilität dieses Ökosystems bei. Nachhaltigkeit bedeute, nur so viel Holz zu nutzen, wie auch nachwächst. Dies sind pro Jahr und Hektar ca. fünf bis sieben Festmeter. Diese Art von Waldbewirtschaftung berücksichtige derzeitige Ansprüche der Gesellschaft an den Wald. Nachhaltige Waldwirtschaft sei somit eine der modernsten Arten der Wirtschaftsform, so Riederer. Im Walder Gemeindewald sind derzeit 30 verschiedene, überwiegend heimische Baumarten vertreten. Ein großer Teil davon wurde zwischen 2016 und 2023 neu gepflanzt, vor allem standortgerechte Laub- und Nadelhölzer. Im Hinblick auf die klimatischen Veränderungen ist die Baumartenpalette erweitert worden.
Als Laubhölzer sind von Natur auf vorhanden: Rotbuche, Stieleiche, Traubeneiche, Hainbuche, Spitzahorn, Bergahorn, Feldahorn, Winterlinde, Esche, Kirsche, Birke, Weise, Aspe, Schwarzerle, Vogelbeere, europäische Traubenkirsche, amerikanische Traubenkirsche sowie Wildbirne und Wildapfel. Neu hinzu kamen Roteiche, Robinie, Esskastanie, Flatterulme und Baumhasel. Bei den Nadelhölzern sind von Natur aus Fichte und Kiefer vorhanden. Neu angepflanzt wurden Douglasie, Lärche, Tanne und Eibe. Die Biodiversität im Gemeindewald ist deutlich erhöht worden. Der frühere 38jährige Fichtenbestand wurde völlig vom Borkenkäfer aufgefressen. Innerhalb von drei Jahren wurde die Fläche aufgeforstet.
Ziel war es, weg von der Baumart Fichte zu kommen und im Zuge der klimatischen Veränderungen klimatolerante Baumarten zu pflanzen. Für die mäßig frischen Granitverwitterungsböden kamen überwiegend Buche, Roteiche, Eiche, Hainbuche und Douglasie in Frage, auf lehmigeren, frischeren Böden Tanne, Kirsche und Ahorn.
Bürgermeisterin Barbara Haimerl ist sehr dankbar, mit Josef Riederer einen Fachmann zu haben. Die Arbeiten werden derzeit vom Bauhof ausgeführt, der Gemeinde ist es wichtig, gesunde Wälder zu haben. Dem Bauhof wird von der Öffentlichkeit immer wieder mal unterstellt, er würde viel zu viel abholzen, Maßnahmen wie die Aufforstung und Pflege des Gemeindewalds zeigen, dass der Bauhof viel zur nachhaltigen Bewirtschaftung beiträgt.