SG Hollfeld/Memmelsdorf I - SKW I — 4:4
Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen, Punkt für Punkt robbt sich die erste Mannschaft des SK ans rettende Ufer. Man hat zwar erst ein Match verloren, es fehlt aber weiter der erste Saisonsieg, denn wie auch in den Spielen zuvor gingen unnötige Punkte an den Gegner.
Das Match begann ruhig, eine gute Stunde geschah nicht viel, außer dass Jürgen Dehlers Kontrahent seinen schwarzen h-Bauern bis auf h4 vorpreschte und einen wilden Königsangriff einzuläuten schien. Dann begann die Schwarzpartien an Brett 6 und 8 plötzlich schnell zu kippen, sowohl Finn Knauer als auch Herbert Hempfling ließen die Harmonie ihrer Figuren außer Acht und folgerichtig ging in beiden Fällen Material verloren. Wenig später strich Finn die Segel und die Gastgeber führten 1:0. Herberts Partie wogte hin und her, zunächst zeigte Pezhmanyar auf Hollfelder Seite Schachblindheit und gab auf einem ungedeckten Feld ein Läuferschach. Plötzlich lag Herbert zwei Bauern vorne, aber schon kurze Zeit später griff er erneut fehl und die Waage kippte wieder zugunsten des Weißspielers. In der Zwischenzeit hatte Jürgen bereits 2 Figuren im Angriffswirbel des Gegners eliminiert, der Sturm ebbte ab und Martinez blieb nur die Aufgabe, so dass es 1:1 stand. Dies währte nur kurz, denn Herbert Hempfling stellte den hoffnungslosen Kampf nun vernünftigerweise ein.
Während Christoph Sonnenberg drei aktive Bauern für eine Figur hatte, was zunächst noch recht unklar zu bewerten war, führte Gert Schillig seinen Sizilianer gegen Rödel in den sicheren Remishafen, nachdem beide Spieler lange in der Theorie verweilten und sich keine Seite einen Vorteil erspielen konnte. Dann traf die Nachricht von Brett vier die Weidhäuser wie ein Donnerschlag: Volker Herdin hatte sich eine bequem zu spielende Schwarzstellung erspielt und dabei ein hoffnungsvolles Pferd gedeckt auf d3 installiert, als völlig unerklärlich im 31. Zug vorzeitig die Zeit abgelaufen war - nicht nur er selbst war kurzzeitig sichtlich unter Schock, auch die noch spielenden drei Spitzenbretter mussten sich erstmal schütteln. Glücklicherweise gelang dies Christoph recht schnell, mit einem Damenschach holte er sich die Figur zurück und Brehm gab unmittelbar darauf die Partie verloren.
Beim Stand von 2,5:3,5 aus Sicht der SKler mussten also zwei Siege her, wollte man in Hollfeld triumphieren. Am Spitzenbrett mühte sich Rüdiger Günther und probierte wirklich alles. Mit elastischem Figurenspiel bedrängte er Manner erst vom Damen-, später vom Königsflügel her. Es sprang aber außer einem optischen Übergewicht nichts Verwertbares heraus, die verbliebenen Schwerfiguren Dame und ein Turm nahmen mit zahlreichen Drohungen Rüdigers Springer quasi aus dem Spiel, so dass er schließlich mit dem Remis zufrieden sein musste. Ab 13 Uhr saß der Vorstand also wieder als einziger am Brett, wusste um seinen Auftrag und schlug im 40. Zug riskant einen gedeckten Zentrumsbauern, ein Sieg musste unbedingt her! Bereits in der Eröffnungswahl zeigte Tom Carl seinem Gegner Niemetz mit dem Budapester Gambit, dass Schwarz die Initiative übernehmen möchte, und so spielte Carl über die gesamte Distanz eine druckvolle Partie, die erst spät mit einem Mehrbauern belohnt wurde. Im abschließenden Springerendspiel behielt er dann die Nerven und belohnte sich endlich mal mit einem ganzen Punkt und sein Team mit dem vierten Remis in dieser Saison.
Termine:
31.01.25, Endtermin 5. Runde VM
01.02.25, SK Michelau II - SKW II
02.02.25, SKW I - SV Neustadt I
07.02.25, Kein Trainingsabend