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Weitramsdorfer Nachrichten
Ausgabe 32/2023
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Aktuelles

Quietschgelb und ziemlich schnell: Die Schlettacherin Ally Gunsenheimer steuert ihre „Saftkiste“ zum Gesamtsieg.

„Bad Rodacher Saftkiste“ macht das Rennen in Schlettach

Von Christian Göller

Weitramsdorf - Schlettach, am ersten Samstag im August, ein Dorf steht ganz im Zeichen des Rennsportes. Nach einer vierjährigen Pause ist es endlich wieder so weit: Durch die Dorfstraße brettern bunte phantasievolle Gefährte, gesteuert von wagemutigen Pilotinnen und Piloten. Es ist Kirchweih in dem Ortsteil von Weitramsdorf, für zwei Tage mit diversen Festivitäten ist der Durchgang durch die Ortschaft gesperrt. Den Auftakt für den Trubel liefert das Seifenkistenrennen, federführend organisiert und moderiert vom Schlettacher Lars Rom, dem noch viele fleißige ehrenamtliche Helfer von den Schlettacher Backhausfreunden zuarbeiten. Weitramsdorfs Bürgermeister Christian Brettschneider und Landrat Sebastian Straubel sind zugegen und zeigen ihre Verbundenheit mit den Schlettachern. Der Beginn der Ortsdurchfahrt ist mit Strohballen gesperrt, sie ist auch die Bremszone für die Seifenkisten, deren Zieleinlauf einige Meter weiter oben ist. Dort steht Marina Rom mit ihrem Funkgerät und meldet ihrem Mann die Stoppzeit der eingelaufenen Fahrerinnen und Fahrer. „Sicherheit steht bei uns an erster Stelle“, betont dieser und ist stolz darauf, dass es weder beim Rennen vor vier Jahren wie auch diesmal zu keiner brenzligen Situation gekommen ist. Dennoch für alle Fälle hält sich ein Team von BRK-Sanitäterinnen und Sanitätern bereit, denn Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste. Der Kurs durch das sonst so beschauliche Schlettach beginnt über der Kurve in der Ortsmitte, für jüngere Pilotinnen und Piloten ist der Anlauf etwas verkürzt. Die mit Strohballen gesicherte Strecke ist von Zuschauern umsäumt, die die Rennfahrer bei ihrer Fahrt lautstark unterstützen. Doch Lars Rom bleibt unerbittlich, wenn es darum geht, den Kurs zu sichern. Erst wenn der Letzte die Piste verlassen hat, gibt er für die Fahrer die Starterlaubnis. Und die machen das erste steile Stück hinab ordentlich Fahrt, haben dann aber einen langen Auslauf. Ähnlich wie schon beim ersten Rennen vor vier Jahren sind die diesjährig startenden Seifenkisten phantasievoll und mit Liebe zum Detail konstruiert. Sei es die „Rote Rakete“, die von Max Schmidt und Carolina Kranich abwechselnd gesteuert wird. Oder die düstere „Black Mission“ von Constantin Rom. Anton und Jakob Kunzelmann fahren die solide gebaute „Holzrakete“, ein bisschen gruslig kommt die „Skull“ mit Marlon Keller daher. Interessant ist die Vorgeschichte der „Bad Rodacher Saftkiste“, die Ally Gunsenheimer steuert. Die gehört seit über zwanzig Jahren dem Rodacher Unternehmer Rainer Möbus und verstaubte lange Jahre auf dem Speicher. Das quietschgelbe Gefährt hatte in der Vergangenheit bereits erfolgreich Wettkämpfe bestritten. „Früher gab es viele solcher Rennen“, erinnert sich Möbus und freut sich, dass die „Saftkiste“ in Schlettach an den Start gehen kann. Ein Blickfang ist der „Black Flash – der schwarze Blitz vom Langen Grund“, auch sein Pilot, der junge Matis Werner, ist eindrucksvoll im Batman-Look gewandet. Drei Durchläufe dauert es, bis der Sieger oder die Siegerin feststeht. Und siehe da, eine Pilotin macht das Rennen: Ally Gunsenheimer steuert ihre „Saftkiste“ dreimal erfolgreich mit einer Gesamtzeit von 1,45 Minuten ins Ziel. Und es ist eigentlich keine Überraschung, dass Matis Werner den Spezialpreis für die schönste Seifenkiste einheimst. Siegessicher zeigt sich Ally Gunsenheimer und verrät, dass sie in Kürze auch beim Seifenkistenrennen in Coburg starten und den dortigen Teilnehmerinnen und Teilnehmern das Fürchten lernen will. Zum Abschluss bedankt sich Lars Rom noch bei den beiden Sponsoren, der Bürgerenergiegenossenschaft und der VRBank Weitramsdorf. Die hatten sich so großzügig gezeigt, so dass die Teilnehmer nicht nur Pokale, sondern auch noch erkleckliche Preisgelder mit nach Hause nehmen können.

Die Ergebnisse: Altersgruppe 5 bis 7: 1. Anton Kunzelmann, 2. Matis Werner; 8 bis 9: 1. Max Schmidt, 2. Caroline Kranich; 10 bis 12: 1. Ally Gunsenheimer, 2. Jakob Kunzelmann, 3. Constantin Rom 4. Marlon Keller