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Weitramsdorfer Nachrichten
Ausgabe 48/2024
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Sonstige Mitteilungen

Eine Symbiose von Text und Musik erlebten die Zuhörer des Lesungsabends der Weitramsdorfer Schreibwerkstatt Plus am Samstag in Weitramsdorf (von links Adeline Ebert, Michael Ebert, Hartmut Braune-Bezold und die Autorin Will Preiß.“

Weitramsdorf – „Lausch doch mal, wir lesen wieder“, das war das Motto des Lesungsabends der Weitramsdorfer Schreibwerkstatt Plus am Samstag in der Weitramsdorfer Nikolauskirche, die gut gefüllt war. Die neun Autorinnen und Autoren zündeten ein literarisches Brillantfeuerwerk und wurden kongenial durch die Musik von Adeline und Michael Ebert (Geige und Piano) sowie Hartmut Braune-Bezold am Saxophon begleitet.

Das Konzept des Abends war einfach, aber genial. Es wurden Musikstücke dargeboten, die inhaltlich zu den vorgelesenen Texten im Zusammenhang standen. Das musikalische Programm, das von Hartmut Braune-Bezold konzipiert worden war, bot beispielsweise ein Zitat von „Das bisschen Haushalt…“ zu einem Text von Horst Dwinger, den der anlässlich einer Schreibaufgabe zum Frauentag verfasst hatte. „Dreaming of a white christmas“ schmückte musikalisch einen weihnachtlichen Text von Wil Preiß, mit dem sie sich an ihre Mutter erinnerte. Hartmut Braune Bezold in seiner Doppelfunktion an diesem Abend als Musikant und Autor beschrieb in seiner Kurzgeschichte „Rothenburg“ einen touristischen Irrläufer, zu dem natürlich die Jazzballade „Sentimental Journey“ passte. Die „Unglückliche Liebe“ von Christian Göller ergänzte der Klassiker „You were always on my mind“, der durch Elvis Presley bekannt wurde. Düster wurde es in der Dystopie von Britta Solcher, und düster wurde es dann auch dazu in einem Medley von Melodien aus dem „Herr der Ringe“. Cornelia Rossberg trug unter anderem die absurde Geschichte einer Liebesnacht mit Marcel Reich-Ranicki vor - begleitet von dem Schlager „Ich werde jede Nacht von Ihnen träumen“. Die Musiker intonierten dann mit großer Spielfreude die Operettenmelodie vom „Weißen Rössl“ im Walzertakt, als Kerstin Finzel einen Operettenabend der besonderen Art in einem Gedicht beschrieb. Doris Dehler brachte mit einem Urlaubsbericht der anderen Art einer Reise nach Italien die Zuhörer zum Lachen, was durch die musikalische Zitierung der „Caprifischer“ noch verstärkt wurde. Als letzter Autor der Gruppe trug Harald Krämer einen eindeutig zweideutigen Text der Beschreibung einer „Frauenschuh“-Orchidee vor, der durchaus erotische Anwandlungen hatte. Ihn begleitete Michael Ebert mit einem Solo des Stücks „Pour Elise“, das in einer fulminant virtuosen Darbietung des Originalsatzes von Ludwig van Beethoven gipfelte. Zum Abschluss gab es noch ein Haiku-Medley aller Gruppenmitglieder und dann das schon zur Tradition gewordene Abschlussgedicht von Horst Dwinger. Als musikalischer Rausschmeißer des rund zweistündigen Programms fungierte die Schlussmelodie „Sag beim Abschluss leise Servus“.

Foto: Eine Symbiose von Text und Musik erlebten die Zuhörer des Lesungsabends der Weitramsdorfer Schreibwerkstatt Plus am Samstag in Weitramsdorf (von links Adeline Ebert, Michael Ebert, Hartmut Braune-Bezold und die Autorin Will Preiß.“ Foto: Privat