Viele interessierte Bürgerinnen und Bürger fanden sich zur vierten Sitzung des Gemeinderats ein, um sich über aktuelle Entwicklungen in der Gemeinde zu informieren.
Bürgermeister Karl-Heinz Mengele berichtete zunächst über den erfreulichen Fortschritt beim Bau der Brücke über den Weiherbach im Kapellenweg. Die Arbeiten liegen gut im Zeitplan, sodass eine Freigabe für den Verkehr voraussichtlich bereits Ende Mai möglich ist. In rund zwei Wochen sollen die Teerarbeiten abgeschlossen und ein provisorisches Geländer montiert sein. Auch die Kosten bewegen sich im vorgesehenen Rahmen. Für die ebenfalls sanierungsbedürftige Sägmühlbrücke wird derzeit geprüft, ob ein Neubau mit Betonfertigteilen – wie beim aktuellen Projekt – eine geeignete Lösung darstellt.
Ein Bauvorhaben im Bereich der Kreuzung Lauterbrunner Straße/Schulstraße wurde erneut dem Gemeinderat vorgelegt, diesmal in überarbeiteter Form. Nach eingehender Prüfung und unter Einbeziehung der Einschätzung des Kreisbaumeisters entschied sich der Rat – wie bereits im vergangenen Dezember – gegen das Projekt. In der Eichenstraße hingegen wurde ein Bauantrag im Freistellungsverfahren zügig und einvernehmlich genehmigt.
Ein weiteres Mal nahm das Thema Windkraft einen breiten Raum ein. Der Bürgermeister berichtete von zahlreichen Gesprächen mit Vertreterinnen und Vertretern aus Politik und Verwaltung sowie von der Positionierung des Naturparkvereins. Dieser spricht sich dafür aus, Windkraftnutzung nicht grundsätzlich auszuschließen, gleichzeitig aber auf eine begrenzte Flächenkulisse von 1,1 Prozent im Naturparkgebiet zu achten, um dessen Schutzauftrag gerecht zu werden.
Ein weiteres Thema der Sitzung war die Zukunft der Kläranlage in Emersacker. Da alle zwanzig Jahre eine neue wasserrechtliche Genehmigung erforderlich ist, müssen die zukünftig strengere Grenzwerte bei Stickstoff und Phosphor für die Einleitung in die Laugna eingehalten werden. Dafür ist eine Erneuerung der biologischen Reinigungsstufe notwendig. Die bisher genutzte Tropfkörperanlage ist eine energiesparende Methode der Abwasserreinigung, kann jedoch die strengeren gesetzlichen Vorgaben nicht mehr vollständig erfüllen. Ursprünglich wurde eine komplett neue biologische Reinigungsstufe mit Kosten in Höhe von rund 2 bis 2,5 Millionen Euro grob kalkuliert. Um eine wirtschaftlichere Lösung zu finden, wurden alternative Konzepte geprüft – mit Erfolg.
Die Tropfkörperanlage kann weiterhin genutzt werden. Ergänzt wird sie durch ein neues Schachtbauwerk mit Belüftung, über das ein Teil des Abwassers zusätzlich behandelt wird. Eine kleine Pumpstation übernimmt zudem die interne Rückführung eines Teilstroms. Mit dieser technisch durchdachten und nachhaltigen Nachrüstlösung – die mit rund 100.000 Euro vergleichsweise kostengünstig ist – lassen sich die neuen Anforderungen zuverlässig erfüllen. Ein weiterer Vorteil: In dieser Größenordnung ist voraussichtlich keine Erhebung von Verbesserungsbeiträgen nötig, die Finanzierung kann über die Abwassergebühr erfolgen.
Erfreuliches gibt es auch im Bereich Bildung und Kultur: Die Gemeinde beabsichtigt, zum 1. September dem Verein „Musikschule Holzwinkel und Altenmünster e.V.“ beizutreten. Damit wird Musikunterricht für Kinder und Jugendliche deutlich günstiger zugänglich – ein Gewinn für die musikalische Bildung in der Region. Der Beitritt steht unter dem Vorbehalt der Zustimmung der benachbarten Gemeinden.
Für den Markt Welden wurde eine wichtige Entscheidung im Hinblick auf die zukünftige Trinkwasserversorgung getroffen. Da neue Brunnenstandorte benötigt werden, kommen vier Standorte in Frage – drei davon auf Emersackerer Flur. Der Gemeinderat stimmte zu, dass auf einem dieser Grundstücke eine etwa 160 Meter tiefe Probebohrung erfolgen darf. Das betreffende Grundstück liegt knapp an der Gemarkungsgrenze zu Welden, sodass aus geografischer Sicht keine Einschränkungen für Emersacker zu erwarten sind. Auch der Grundstückseigentümer hat dem Vorhaben bereits zugestimmt.
Zudem informierte Bürgermeister Mengele über aktuelle Projekte aus dem Entwicklungsforum. Eine neue App soll künftig über Termine und Neuigkeiten aus dem Holzwinkel informieren und damit die Bürgerbeteiligung und Kommunikation weiter verbessern. Für das Projekt „Schwammregion“ wurden zwei Mitarbeiterinnen in Teilzeit eingestellt. Die beiden neuen Mitarbeiterinnen werden sich demnächst persönlich vorstellen.