Vor wenigen Wochen ist das Gebäude des ehemaligen Bahnhofs in Bonstetten (Bahnhofstraße) Richtung Kruichen abgerissen. Seit dem Dezember 1903 fuhren die Züge der Weldenbahn hier in Richtung Welden und die Stadt Augsburg ab. Es handelte sich aber nur um eine Haltestelle, die bei Bedarf bedient wurde („Haltepunkt“). Die Bonstetter*innen mussten etwa 15 Minuten von der Ortsmitte zum Haltepunkt laufen. Eine Bonstetterin, die den Rest des Bahnhofs mit mir angeschaut hat, erzählte, dass sie ursprünglich aus Heretsried stammt und früher die lange Strecke von dort zum Bahnhof gelaufen ist, weil der Nachbarort Heretsried noch keinen Verkehrsanschluss hatte.
In der Umgebung von der Gemeinde wurde damals in den umliegenden Wäldern Seegras geschnitten. Der Abtransport des Grases konnte aber nicht vom Haltepunkt ausgehen. Das Gras wurde auf Fuhrwerke geladen (Pferde oder Kühe) und zum Bahnhof Adelsried transportiert. Dort stand mehrere Tage ein Waggon, der gefüllt wurde und dann nach Augsburg gezogen wurde.
Foto und Text: Kristian Kunert