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Aus dem Holzwinkel Amtsblatt u Mitteilungsblatt f VG Welden u GemAdelsried
Ausgabe 40/2024
Amtliche Bekanntmachungen
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Gemeinde Bonstetten

Architekt legt drei Machbarkeitsstudien vor

Der Gemeinderat Bonstetten diskutierte am 23.09.2024 über Möglichkeiten und Grenzen, die städtebauliche Entwicklung der Ortsmitte auf den Weg zu bringen. Anlass war die Fertigstellung von Machbarkeitsstudien für drei Varianten, die im Juni 2024 beauftragt worden waren. Die Studien für die Nachnutzung des ehemaligen Brauereigeländes hatte die Regierung von Schwaben großzügig bezuschusst. Eine politische Entscheidung ist noch nicht gefallen.

Das Stuttgarter Büro Harris + Kurrle hatte fundierte Grundlagen für eine politische Richtungsentscheidung erarbeitet, die den Belangen der Feuerwehr gerecht wird und neue Möglichkeiten für die Vereine schafft. Untersucht wurde eine Lösung, die alle Funktionen gegenüber dem Gasthof Bräustüble bündelt. Eine weitere Lösung integriert das alte Rathaus, in dem Räume freiwerden, wenn die Feuerwehr endlich einen neuen Standort hat. Hier wären Umbaumaßnahmen fällig, etwa um energetisch zu sanieren, Barrierefreiheit herzustellen und Brandschutzauflagen zu entsprechen. Die dritte Lösung sieht zwei Gebäude vor. Auf den Fundamenten der Dolphinhalle würde die Feuerwehr eine eigene Immobilie bekommen und gleichzeitig - oder später - könnte ein (kleineres) Bürgerhaus die Lücke in der Dorfmitte schließen.

Das identische Nutzungskonzept bzw. Raumprogramm der drei Varianten gilt als vorläufig, um die Vergleichbarkeit der Machbarkeitsstudien herzustellen. Anforderungen der Feuerwehr sowie Rathaus- und Bürgerhausnutzungen summieren sich auf ca. 1.200 bis 1.400 qm (je nachdem, ob die Gemeinde das alte Rathaus weiter nutzt). Die angemeldeten Flächenwünsche gehen über die Annahmen hinaus, die seinerzeit im Wettbewerb veranschlagt wurden. Sie sollen nach dem Willen der Gemeinderäte nochmals auf den Prüfstand. Das gilt auch für die Kosten. Der Baupreis-Index weist zwischen 2021 und 2024 eine Preissteigerung von 36% aus. Daher verwundern geschätzte Gesamtkosten zwischen ca. 11 und 12 Mio. Euro (brutto) nicht. Kann und will sich die Gemeinde das leisten? Über Fördermittel ist noch nicht das letzte Wort gesprochen und auch eine Rücksprache mit dem Kämmerer der VG Welden steht noch aus. Bei aller Begeisterung für die baulichen Überlegungen von Architekt Joel Harris: Die Gemeinderäte wollen mehr Sicherheit mit Blick auf die Kostenprognosen für die nächsten 20 Jahre, bevor eine Entscheidung für oder gegen das Generationenprojekt fällt. Eine Entscheidung für eine der oben genannten drei Varianten, würde derzeit eine Kreditsumme von ca. 3 Mio Euro bedeuten, die vor drei Jahren nicht notwendig geworden wäre.

Im Februar 2024 hatte sich die Gemeinde Bonstetten mit einer Planungswerkstatt für Bürgerinnen und Bürger auf den Weg gemacht, (erneut) über die Gestaltung der Ortsmitte zu beraten. Am Ende der Veranstaltung gab es ein klares Votum: Die Projektentwicklung für ein Bürgerhaus, für einen neuen Ortsmittelpunkt, soll fortgeführt werden. Das Bürgerhaus soll multifunktional nutzbar sein und Raum für Begegnungen bieten. Kultur-Veranstaltungen sollen ebenso möglich sein, wie Sport und Bewegung sowie weitere Vereins- und Bildungsaktivitäten. Diese Wünsche wurden alle unter dem Aspekt betrachtet, dass sich die Gemeinde auf keinen Fall finanziell übernehmen solle, um die Pflichtaufgaben auch weiterhin stemmen zu können, wie z.B. die anstehende Schulhauserweiterung Adelsried, das neues Löschfahrzeug, Straßensanierungen und die Modernisierung der Kläranlage.