Exkursion Bündnis Wasser & Natur – 1.10.2025

Am 1. Oktober 2025 organisierte Josef Anton Guggemos, Vorstand vom Bündnis Wasser und Natur (BWN), eine Exkursion im Umland von Dinkelscherben mit dem Thema „Hochwasserschutz und Wasserrückhalt“. Im Laufe der Exkursion wurden zunächst drei Stationen angefahren, welche alle an der Zusam oder Ablegern dieser liegen.

Aufgrund von vergangenen Begradigungen entlang der Zusam, sowie besonderer topologischer Verhältnisse in der Region gilt hier ein erhöhter Handlungsbedarf im Bereich Hochwasserschutz und Rückhalt.

Zu Beginn wurde die Baustelle Siefenwang süd-östlich von Dinkelscherben besichtigt. Hier entsteht ein Hochwasser-Rückhaltebecken mit einem Fassungsvermögen von 1.250.000 m³. Die Bauarbeiten fokussierten sich zum Zeitpunkt der Exkursion auf das Herzstück des Rückhaltebeckens, das sogenannte Absperrbauwerk, welches Zufluss und Abfluss regeln wird. Außerdem wurden Höhenabsteckungen und der Bau des Damms bereits begonnen.

Die Zusam gilt an diesem Abschnitt als Gewässer zweiten Grades, weshalb das Projekt staatlich gefördert werden kann. Dies ist jedoch nicht am gesamten Gewässer gegeben, was den Hochwasserschutz am Oberlauf der Zusam erheblich erschwert.

Laut Berechnungen des Wasserwirtschaftsamtes hätte das Becken mehr als ein Drittel des Jahrhunderthochwassers am 1. Juni 2024 kompensieren können.

Die nächste Station war ein kleines Rückhaltebecken nahe Stadel. Dieses hat ein Fassungsvermögen von 10.000 m³, liefert jedoch seit seiner Errichtung Sicherheit vor Überschwemmungen am begradigten und kanalisierten Gänsbach.

Zuletzt wurde noch der Hochwasserrückhalt in Fleinhausen angefahren. Dieser markiert den Grundstein des Hochwasserschutzes um Dinkelscherben, da hier das erste Rückhaltebecken der Umgebung errichtet wurde. Aufgrund seines Alters und einhergehenden Bodensenkungen muss dieser Rückhalt jedoch in Zukunft saniert werden.

Nach den Besichtigungen fand am Abend noch im Spital in Dinkelscherben eine Vortragsreihe zum Thema statt. Hierbei ging es vorrangig um die Historie der Hochwasser der Region, sowie innovative Ansätze im Bereich des technischen und natürlichen Hochwasserschutzes. Der Wald und seine Schwammfunktion zur Wasserspeicherung und zum Wasserrückhalt wurde an dieser Stelle besonders betont. Außerdem wurde dargelegt, dass mit den aktuell bestehenden und in Zukunft umsetzbaren Becken ein Hochwasserschutz gewährleistet werden könne, der ein hundertjährliches Hochwasser abfangen kann.

Mit dieser optimistischen und motivierenden Anregung wurde die Exkursion am Abend entlassen. Ein herzlicher Dank gilt Josef Guggemos für das Engagement und die Organisation durch das Bündnis Wasser und Natur.