Dass der Dorfladen bei den Wolferstädtern nach wie vor beliebt ist und geschätzt wird, zeigt das große Interesse an der Gesellschafterversammlung für das abgelaufene Jahr – über 100 Gesellschafter folgten der Einladung.
Traditionsgemäß eröffnete der Musikverein Wolferstadt mit einem flotten Stück die Veranstaltung bevor Geschäftsführer Eigenmann humorvoll Bgm. Philipp Schlabak, seinen Stellvertreter Markus Deffner, die anwesenden Gemeinderäte, Vereinsvorstände, sowie Belegschaft und Kunden des Dorfladens begrüßte.
Dem Musikverein danke er für die 27 musikalische Umrahmung, die die Versammlung immer zu etwas Besonderem mache.
In seinem Rückblick führte der Dorfladenchef aus, dass der Umsatz gegenüber dem Vorjahr auf 839.785 Euro gestiegen ist, was jedoch größtenteils dem allgemeinen Preisanstieg zu verdanken war. Trotz der höheren Verkaufspreise verringert sich oft die Gewinnspanne, da die Einkaufspreise überproportional steigen, was sich auf den Rohertrag negativ auswirkt.
Positiv für 2022 sei zu vermerken, dass nicht nur der Umsatz, sondern auch die Kundenzahl um 5 Prozent gestiegen ist. Dafür dankte Eigenmann den Anwesenden für ihre Treue zum Dorfladen. Besonders lobte der Geschäftsführer die Zusammenarbeit mit der Gemeinde, die er als vorbildlich bezeichnete.
Ein künftiges Problem sieht der Dorfladenchef in der Rekrutierung von Personal, denn es wird immer schwieriger Ersatz zu finden. Doch ein Dorfladen funktioniert nur im Dreiklang -Umsatz-Kundschaft-Personal.
Dass im digitalisiertem Zeitalter die Papierflut nicht unbedingt weniger wird, zeigte der Geschäftsführer am Beispiel verschiedener Lieferanten, die ihre Infos bzw. Rechnungen nur noch per Mail versenden und somit die Kosten an den Endkunden weitergeben, da die Daten oftmals Vorort ausgedruckt werden müssen.
Die Anhebung des Mindestlohnes auf 12 Euro ab Oktober 2022 bedeutete eine Mehrbelastung von ca. 4.000 Euro für das abgelaufene Jahr. Das volle Ausmaß wird sich erst 2023 zeigen, wenn der Mindestlohn für das gesamte Jahr zu zahlen ist und daneben noch die erhöhten Stromkosten zu Buche schlagen, was eine Mehrbelastung von ca. 20.000 Euro ausmachen werde.
Die fetten Jahre, so Eigenmann, dürften zwar vorerst vorüber sein, doch die positiven Entwicklung 2022 geben keinen Anlass zur Sorge.
Ziel des Dorfladens ist die Versorgung mit Lebensmitteln und nicht die Gewinnoptimierung.
Vom Gewinn in Höhe von 32.500 Euro erhalten die Vereine 4.000 Euro -anteilig nach getätigtem Umsatz-, je Geschäftsanteil gibt’s einen Einkaufsgutschein von 40 Euro und die Gemeinde erhält den Rest, der als „stille Rücklage“ im Vermögen der Gesellschaft verbleibt und für Notzeiten verwendet werden kann.
Die Mitgliederzahl erhöhte sich 2022 um 10 auf 375 Gesellschafter, die 592 Geschäftsanteile gezeichnet haben.
Dem vorgelegten Jahresabschluss 2022 und der Entlastung von Vorstandschaft und Geschäftsführung stimmten alle Anwesenden zu.
Zum Abschluss bedanke sich Bürgermeister Schlapak und Geschäftsführer Eigenmann bei den Beschäftigten, der Kundschaft und der Nachbarschaft für deren Einsatz und die Treue zum Dorfladen.
Mit einem kleinen Geschenk und einem Einkaufsgutschein über 40 Euro konnte so jeder Besucher zufrieden den Heimweg antreten.