Wemding nach dem 1. Weltkrieg
Die Besetzung des deutschen Ruhrgebietes durch Frankreich brachte die ganze Wirtschaft ins Wanken und die Arbeitslosigkeit stieg ins Unermessliche. Das Porto für einen gewöhnlichen Brief betrug damals am 16.Nov.1923 30 Milliarden Mark. Wer damals Waren verkaufte, musste damit rechnen, dass der Erlös am anderen Tage nur noch die Hälfte und am übernächsten Tage überhaupt nichts mehr wert war. Wemding trug seinen redlichen Teil an Kriegsopfern. Es kostete die Ernährungsnöten und die wirtschaftliche Not voll aus. Die Bevölkerung plagte sich ab in der Landwirtschaft und stellte auch ihren Teil an Arbeitslosen. Besonders groß aber waren die Opfer an Blut, Leben und Gesundheit. Über 500 Mann stellte die Stadt zu Verteidigung des Vaterlandes; 66 davon blieben auf dem Felde der Ehre, viele wurden wiederholt verwundet und ein Teil kehrte siech oder verstümmelt heim.
Erst spät hat die Gemeinde ihren gefallenen Söhnen ein Denkmal am südlichen Pfarrkirchturm unter Mitwirkung ihres großen Gönners Stadtpfarrer Lederer im Jahre 1926 gesetzt und am 10.Okt.1926 eingeweiht und enthüllt. Es stellt einen heimkehrenden Reiter dar, der hoch auf trauerndem Rosse mit entblößtem Haupte betet in Trauer und Wehmut um die Gefallenen. Zu beiden Seiten sind zwei steinerne Tafeln mit den Namen der Gefallenen. R. I. P.
Vertiefende Informationen sind zu finden unter:
www.wemding.de/stadtarchiv - „Beiträge zur Stadtgeschichte“.