Joseph Seitz - Wemdinger Heimatbuch 1954 - S. 594f
Wie schauten früher die Straßen und Gassen der Stadt aus? Kurz gesagt: keineswegs schön und einladend. Das Städtchen war, wie es damals überall war, voll Unrat, Schmutz und Unordnung. Allmorgens trieben die Hirten die Pferde, Rinder, Schweine und Schafe auf die Weide und diese hinterließen ihren Kot und Pferch. Jeglicher Unrat wurde auf die Straße geschüttet und niemand sorgte für dessen Entfernung. Täglich wurde das Vieh mehrmals zum Tränken an die öffentlichen Brunnen getrieben und dabei wurden die Plätze und Wege verunreinigt. Vor den Häusern lagen vielfach die Düngerstätten und die Jauche lief aus Höfen und Stallungen die Straße entlang und verbreitete ihren Gestank. Nicht selten führten holzverschalte Aborttrichter die Hauswand herab und lief der Inhalt unten weiter; im Winter waren dann ganze Partien hochvereist. Die Handwerker hatten vor den Häusern Reparaturgeräte und Werkholz aufgestapelt. Offen und breit liefen die Wet und der Lützelbach durch die Stadt. Besonders nach Markt- und Regentagen waren die Gassen und Plätze voll Schmutz und Unrat…
Fortsetzung folgt im nächsten Amtsboten!