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Rund um den Grüntensee
Ausgabe 25/2025
Markt Wertach
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Sonstige Mitteilungen

Gute Nachrichten für Nutzerinnen und Nutzer des öffentlichen Nahverkehrs:

Seit ein paar Tagen sind Buslinien aus Tirol erstmals auch in gesamtdeutschen Fahrplanauskunftssystemen sichtbar. Damit wird die grenzüberschreitende Mobilität erleichtert – ein wichtiger Schritt, der beispielhaft für ganz Europa sein könnte.

Neue Dimension der Vernetzung

Die digitale Fahrplanauskunft für grenzüberschreitende Busverbindungen bringt zahlreiche Vorteile. Österreichische Busverbindungen über die Grenzen werden erstmals sichtbar. Baustellenumleitungen und alternative Verbindungen werden ebenfalls übermittelt. Damit wird die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs – gerade im grenznahen Tourismus – deutlich komfortabler.

Der technologische Fortschritt basiert auf einer Mobilitätsdatendrehscheibe, über die Fahrplandaten ausgetauscht werden. Die Herausforderung bestand darin, diese Daten auch über europäische Grenzen hinweg zugänglich zu machen. Jedes Land verfügt bisher über eine eigene Austauschplattform.

Allgäuer Initiative führt zum Erfolg

Der Anstoß für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit kam aus dem Allgäu. Im Rahmen eines europäisch geförderten Projekts arbeiteten der Landkreis Oberallgäu und der Verkehrsverbund Tirol eng zusammen, um eine Lösung zu finden. Nach intensiven Gesprächen und monatelanger Arbeit gelang es, die Datenpakete der grenzüberschreitenden Buslinien in die deutschen und österreichischen Auskunftssysteme zu integrieren.

Von der Bahn lernen

Während die Integration von Fahrplandaten für Züge bereits seit Jahren problemlos funktioniert, blieb der Busverkehr lange ein „weißer Fleck“. Ein Beispiel: Busse aus dem Tannheimer Tal (Tirol) tauchten in deutschen Systemen bisher nicht auf – ein erheblicher Nachteil für die grenzüberschreitende Mobilität.

Mit der Bayerischen Eisenbahngesellschaft und dem europäischen Fahrplanzentrum der Deutschen Bahn fanden die Projektbeteiligten kompetente Partner, um das Problem zu lösen. Zunächst werden Buslinien aus Tirol integriert, weitere Regionen wie Vorarlberg und Salzburg könnten folgen.

Vorbild für Europa

Die Initiative zeigt, dass grenzüberschreitende Kooperation im öffentlichen Nahverkehr möglich ist – und Schule machen kann. Der deutsch-österreichische Austausch von Fahrplandaten könnte als Modell für andere europäische Grenzregionen dienen. Denn während Busse problemlos Grenzen passieren, war dies für ihre Daten bislang nicht der Fall. Dank der neuen Vernetzung wird der öffentliche Nahverkehr in der Region deutlich gestärkt.

Ein letzter Hinweis gilt allen Fahrgästen: Beim Überschreiten internationaler Grenzen ist das Mitführen eines gültigen Ausweisdokuments verpflichtend.