In unseren Wäldern ist in den vergangenen heißen Tagen wieder ein großer Schwärmflug der Borkenkäfer aufgetreten. Die Förster des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Kempten appellieren deshalb an die Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer, in den kommenden Wochen gründlich zu kontrollieren, ob ihre Fichtenwälder befallen sind.
„Befallene Stämme müssen rasch aufgearbeitet und dann entrindet oder mindestens 500 Meter aus dem Wald transportiert werden“, erklärt Förster Thomas Schneid. Zudem sei es ratsam, die Baumkronen zu häckseln, denn die Käfer nutzen schon Äste ab drei Zentimetern Durchmesser als Brutstätte. Aber auch bisher nicht aufgearbeitetes Bruch- oder Windwurfholz aus vorausgegangenen Gewitterstürmen ist für die Käfer ideales Brutmaterial und sollte daher zügig entfernt werden. Diese sogenannte „saubere Waldwirtschaft“ bei der Fichte ist die einzig wirksame und bewährte Methode, um eine Massenvermehrung der Käfer zu verhindern, die auch größere Waldflächen zum Absterben bringen kann. Beratung und Unterstützung bei der Bekämpfung bieten neben den Förstern des AELF auch die forstwirtschaftlichen Zusammenschlüsse der FBG Oberallgäu und WBV Kempten.
Die typischen Merkmale eines Befalls mit Borkenkäfer sind gut erkennbar: Frischer Befall zeigt sich durch braunes Bohrmehl, das aussieht wie Schnupftabak. Es sammelt sich auf Rindenschuppen, am Stammfuß, in Spinnweben oder auf der Bodenvegetation. In der Folge färben sich die Kronen braun und die Rinde blättert ab. In solchen Fällen ist es wichtig, auch benachbarte Bäume intensiv zu untersuchen. Heuer ist besonders große Wachsamkeit geboten, um eine starke Vermehrung der Käfer zu verhindern.