In Blumen und Kräutern wird uns Menschen gegeben, was gut und heilsam für uns ist. Aus diesem Grund sammeln Frauen und Kinder zu Mariä Himmelfahrt in Gärten und auf der Wiese verschiedene Kräuter und Blüten und binden sie zu Sträußen, die dann im Gottesdienst vom Pfarrer geweiht werden. Sie sollen die Häuser und Wohnungen der Gläubigen vor Unheil bewahren.
Auch in Wertach waren viele fleißige Hände am Werk: Die Ministranten banden unter Anleitung von Mesnerin Sylvia Sigl und einigen Mamas zahlreiche Kräuterbuschen. Dabei galt es einiges zu beachten: In jeden Strauß soll nach Möglichkeit eine Rose als Symbol für die Gottesmutter Maria – um die es an Mariä Himmelfahrt schließlich geht. In die Mitte kommt traditionell eine Königskerze. Außerdem soll die Anzahl der Kräuter in jedem Strauß durch eine göttliche Zahl teilbar sein. Verarbeitet wurde alles, was zurzeit in der Natur wächst und heilsam ist: Kamille, Malve, Ysop, Schafgarbe, Ringelblume, Salbei, Beifuß, Minze und vieles mehr. Den Minis machte das Binden richtig Spaß und so waren nach eineinhalb Stunden alle gesammelten Kräuter und Blumen verarbeitet. Im Gottesdienst durften sich die Besucher dann gegen eine Spende die wunderbar duftenden, geweihten Sträuße mit nach Hause nehmen.