Veranstaltung des Arbeitskreises für Versicherungsprobleme

Am Sonntag, 6.8.23 trafen sich viele Geschädigte aus dem Allgäu, aber auch ganz Bayern, die durch Brand, Unwetter oder Hochwasser nahezu vergeblich Hilfe bei ihrer Versicherung suchen. Aber auch viele interessierte Mitversicherte kamen zu dieser Informationsveranstaltung. Das Interesse war so groß, so dass nicht alle einen Sitzplatz bekamen. Veranstaltungsort war diese Mal Unterjoch.

„Ganz besonders schwierig ist es für die Betroffenen, wenn sie neben ihrem Schaden, sei es ein abgebrannter Kuhstall, eine Schreinerei oder ein Hotel, gleichzeitig einem unnötig harten Kampf mit ihrer Versicherung ausfechten müssen.“ So Martin Gehring, der die einleitenden Worte zur anschließenden Diskussion sprach.

„In diesem Stress merkt es der Versicherte oft nicht, dass ihm nicht die zustehende Summe ausgezahlt wurde.“

Nun melden sich einige Betroffene, denen es genau so erging und noch ergeht. Sie erzählen von enormen Schuldenbergen, bei denen sich im Nachhinein herausstellte, dass sie nicht vertragsgemäß ausgezahlt wurden. Besonders die VKB sei Vorreiter im Kleinrechnen und Einbehalten von Leistungen.

Ein Bauer aus dem Oberallgäu schilderte, wie hart der Kampf war und dass er wegen des Zeitdrucks, unter dem er stand, der Versicherung viel zu schnell nachgegeben hat. „Jetzt haben wir über Generationen hinweg Schulden.“ Ein anderer schildert, wie ihm sogar gedroht wurde, weil er einen Anwalt nehmen wollte: „Das dauert dann noch länger.“

Viele Betroffene wandten sich bereits an die Presse und Politiker, so etwas muss offengelegt werden.

Interessierten und Geschädigte kamen auch aus Freising, Marktoberdorf, Lindau, München und Leipzig. Alle waren sich einig, dass es solche Informationsveranstaltung häufiger geben müsste.

Eine Teilnehmerin aus Wertach stellte fest: „Das weiß man ja alles nicht, wenn man nicht selbst einen großen Schaden hat. Was die Betroffenen alles durchmachen und dabei nicht aufgeben, ist bewundernswert.“

„Der Arbeitskreis der Geschädigten der VKB hilft uns sehr viel weiter, es melden sich immer mehr große und kleinere Fälle, denen es genauso geht wie uns.“ So die Organisatoren aus Unterjoch und Wertach, „und das Interesse der Öffentlichkeit, der TV-Sender und Medien ist für uns sehr wichtig und hilfreich.“

Nun gibt es sogar eine Homepage, die sehr gut zusammenfasst, wie es hinter so einem Schaden aussieht: www.kampfgegendieversicherung.de

„Wir werden durch viele gute Fachleute beraten, vom Anwalt über einen freien Versicherungsmakler bis hin zum PR-Berater und Wirtschaftspsychologen“, Beendet Herr Gehring die Veranstaltung. „Aber ganz wichtig ist für uns die Presse, denn er Kampf mit der Versicherung ist extrem hart und viele Betroffene werden auch krank dadurch.“

Am Ende der Veranstaltung stand die Frage im Raum, ob dahinter nicht ein System steckt.

Bericht: Petra Ritter, Marktoberdorf