„Fischkraut“ in der kleinen Wern – Teil eines kleinen Ökosystems

Sie sind nicht schön, die großen grünen Teppiche in der kleinen Wern, das "Fischkraut". Aber gerade jetzt, während der Sommermonate, nutzen viele Fischarten und Wasserinsekten die Wasserpflanzen als Laich- und Schutzraum.

Mitte Juni wurde beobachtet, wie in der kleinen Wern Weißfische noch Laichaktivitäten gezeigt haben. Diese sind Krautlaicher, d. h. sie heften den Laich an Wasserpflanzen an, woraus sich die Fischbrut entwickelt. Diese wiederum nutzt die Wasserpflanzen den Sommer über als Schutz und Futtergrundlage. Die in der kleinen Wern befindlichen Krautkissen bergen eine Vielzahl von Wasserinsekten. Unter anderem auch Bachflohkrebse, die den in diesem Jahr vom Pächter M. K. dort besetzten Bachforellen als Nahrungsgrundlage dienen.

Der Markt Thüngen entfernt das Fischkraut deshalb jetzt nicht. Denn das Entfernen dieser Pflanzen und die Störung des Gewässers können nachhaltige Schäden verursachen. Besonders kritisch ist die Situation in diesem Jahr, da der Wasserstand der kleinen Wern sehr niedrig ist und sich die negativen Auswirkungen dadurch verstärken. Wir bitten, keine eigenständigen Reinigungs- oder Krautentfernungsmaßnahmen mehr vorzunehmen. Solche Eingriffe sollen ausschließlich in Abstimmung mit den zuständigen Fachstellen und zum richtigen Zeitpunkt – vorzugsweise im Herbst – erfolgen, damit das ökologische Gleichgewicht erhalten bleibt.