Die Gemeinde Retzstadt darf ihren Titel als „Fairtrade town“ für weitere zwei Jahre mit Stolz tragen, die Akzeptanz und Unterstützung in der Gemeinde sei hoch, so Bürgermeister Karl Gerhard, der Gedanke des fairen Handels habe in Retzstadt eine lange Tradition und habe sich immer weiter etabliert.
"Durch ihr Engagement für den fairen Handel vor Ort nimmt die Gemeinde Retzstadt eine Vorreiterrolle ein. Dies setzt ein konkretes Zeichen für eine gerechtere Welt, indem Retzstadt dazu beiträgt, dass durch faire Handelbeziehungen den benachteiligten Produzentengruppen im Süden zu einem verbesserten Einkommen verholfen wird“, so der Text der Urkunde.
Bürgermeister Karl Gerhard, selbst Mitglied der Steuerungsgruppe, weist auf die Wichtigkeit des fairen Handels - ohne ausbeuterische Kinderarbeit, mit Mindeststandards an Umwelt- und Arbeitsschutz und einem Lohn, der zum Leben reicht – unter anderem auch im Hinblick auf die Flüchtlingsströme hin. Hier könnten Fluchtursachen und Ungerechtigkeiten sinnvoll vor Ort beseitigt werden. Daher soll es weiterhin Aufklärungsarbeit und Aktionen geben.
Am Misereor-Sonntag, 26. März, wird die Gruppe wieder im Gottesdienst und beim anschließenden Fastenessen im Pfarrheim aktiv sein. Ebenso werden Aktionen auf dem Pfarrfest am 01. und 02. Juli zum Thema fair gehandelte Baumwolle und Kleidung stattfinden. Im Zeitraum der „fairen Woche“ sind wieder Einzelaktionen durch das Eine Welt Team und der Bücherei unter dem diesjährigen Motto „Klimagerechtigkeit“ geplant. Am 24. September findet dabei ein thematisch passender Aktionstag statt, diesmal eventuell in Verbindung mit dem „Tag der Regionen“.
Die Sprecherin der Steuerungsgruppe, Anna Post, freut sich, dass viele Ortsvereine und Gruppen an der Kampagne teilnehmen, es beispielsweise selbstverständlich geworden ist, dass bei allen Ortsfesten ausschließlich fair gehandelter Kaffee ausgeschenkt wird, die örtlichen Händler und die Retzstadter Gastronomie, Vereinsheime und das Pfarrheim auch fair gehandelte Produkte anbieten. Besonders freut es sie, dass auch im neu eröffneten Retschter Lädchen Fairtrade-Produkte von Beginn an einen festen Platz gefunden haben.
Die weltweite Kampagne, die im Jahr 2000 in Großbritannien startete, und die es inzwischen in 36 Ländern gibt, wird in Deutschland von dem gemeinnützigen Verein TransFair mit Sitz in Köln koordiniert. Neben Retzstadt, das seit 2016 Mitglied ist, gibt es bisher deutschlandweit über 800 Fairtrade-Towns. In allen Fairtrade-Towns haben sich Akteure aus Politik, Zivilgesellschaft und Wirtschaft vernetzt und fördern den fairen Handel auf kommunaler Ebene oft mit tollen Initiativen.
„Wir möchten uns ganz herzlich bei Ihnen und allen „Fairtradern“ in Retzstadt für Ihr unermüdliches Engagement bedanken“, so schließt das Anschreiben aus Köln zur Titelerneuerung. Diesen Dank möchten wir natürlich an alle Retzstadter Bürgerinnen und Bürger weiterleiten.