Erster Bürgermeister Lorenz Strifsky begrüßt die Familie von Thüngen, die Ratsmitglieder und die zahlreichen Thüngener Bürger.
Er dankt dem Vorstand des FC 1920 Thüngen für die Bereitstellung der Werntalhalle und für die Bewirtung. Anschließend bittet er die Anwesenden um eine Schweigeminute zum Gedenken der verstorbenen Mitbürger.
Bevor er mit seinem Bericht beginnt, informiert der erste Bürgermeister über die geplante Vorgehensweise bei einem sogenannten „Blackout“:
Ein Notfallplan wurde auf Bürgermeisterebene mit einigen Ratsmitgliedern und den beiden Feuerwehrkommandanten ausgearbeitet.
Die Schulturnhalle wurde als Treffpunkt für die Bürger festgelegt, da das Betreiben der neuen Pelletheizung und die Stromversorgung durch Aggregate sichergestellt werden kann.
Bei einem großflächigen Stromausfall treffen sich die Feuerwehrkommandanten nach zehn Minuten. Nach einer Stunde Stromausfall kommt die gesamte Feuerwehr zusammen.
Es wird eine Einsatz- und Infozentrale eingerichtet, der die Bürgermeister, die Feuerwehrkommandanten und die Bauhofmitarbeiter angehören.
Eine Einsatzgruppe wird aus weiteren Hilfspersonen (Elektriker, Installateure etc.), Feuerwehrdienstleistenden und freiwilligen Helfern bestehen.
Konkrete Informationen zum Notfallplan werden im amtlichen Mitteilungsblatt veröffentlicht. Die Verantwortlichen stehen mit der Verwaltungsgemeinschaft Zellingen in ständigem Kontakt.
Die Bürger werden zur Sparsamkeit und auch zur Sensibilisierung für hilfsbedürftige Nachbarn aufgefordert.
Auf die Frage nach der Wasserversorgung antwortet Bürgermeister Lorenz Strifsky, dass diese ebenfalls durch den Betrieb eines Stromaggregates sichergestellt ist.
| 1. | Bericht des Bürgermeisters |
Sachverhalt:
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
ich eröffne hiermit die Bürgerversammlung 2022 und heiße Sie/Euch im Namen des Marktes Thüngen und seiner Gemeinderäte und -rätinnen herzlich willkommen.
Ein besonderer Gruß geht an alle anwesenden Angehörigen der Familien von Thüngen und nicht zuletzt an jedes einzelne Mitglied des Gemeinderatskollegiums.
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
das Jahr 2022 neigt sich dem Ende zu und Corona lässt uns noch immer nicht ganz los. Aus diesem Grund musste die Bürgerversammlung in den letzten beiden Jahren kurzfristig abgesagt werden. Erfreulich ist, dass ich Ihnen/Euch in diesem Jahr wieder in gewohnter Weise über die aktuelle Lage und die weiteren Planungen der Gemeinde berichten und informieren darf.
Während für uns in den vergangenen Jahren das Sparen im Vordergrund stand, sind wir in diesem Jahr dem Wunsch vieler unserer jungen Familien gerecht geworden und haben unsere über 50 Jahre alte Grundschule generalsaniert. Somit hat der Gemeinderat sein Versprechen, dass er alles dafür tut, um die Grundschule in Thüngen zu erhalten, pflichtbewusst eingelöst.
Und damit möchte ich überleiten zu den von euch allen mit Spannung erwarteten Zahlen.
Dass diese auf Grund der Investitionen in die Schule ein anderes Bild aufweisen als im vergangenen Jahr, versteht sich von selbst.
Daten und Informationen des Marktes Thüngen:
Informationen über statistische Daten:
Einwohnerwesen (eingereicht durch das Einwohnermeldeamt)
| Zeitraum 01.01.2022 – 07.11.2022 | Gesamt | männlich | weiblich |
| Einwohner am 01.01.2022 | 1411 | 704 | 707 |
| Geburten | 13 | 7 | 6 |
| Sterbefälle | 14 | 7 | 7 |
| Zuzüge | 114 | 52 | 62 |
| Umzüge | 26 | 14 | 12 |
| Wegzüge | 65 | 36 | 29 |
| Einwohner am 07.11.2022 | 1459 | 720 | 739 |
| Deutsche | 1322 | 645 | 677 |
| Ausländer | 137 | 75 | 62 |
| Eheschließungen | 11 |
Älteste Einwohner:
| Frauen: | Hannelore Hildenbrand | 97 Jahre |
| Ursula Schmitt | 93 Jahre | |
| Maria Lippert | 91 Jahre | |
| Herren: | Anton Sattler | 91 Jahre |
| Richard Kreß | 89 Jahre | |
| Friedrich Deivel | 88 Jahre |
Maßnahmen 2022 aus der Bauabteilung
Maßnahmen Unterhalt Thüngen:
| - | Straßenbeleuchtung Umrüstung auf LED Beleuchtung, |
| - | Stromnetzerweiterung in der Retzstadter Straße, |
| - | Erdverkabelung der Hochleitungen im Eulenberg, |
| - | Sonnenschutzmarkise im Kindergarten für die Krippengruppe, |
| - | Glasfaserausbau für Rathaus und Grundschule, |
| - | Kläranlage: Reparatur der Rotationstauchkörper, |
| - | Straßenunterhalt Reparatur von: Straßeneinläufen, Kanaldeckel, Gehwegen und Straßenoberbau. |
Maßnahmen Projekte Thüngen:
| - | B26: Erneuerung der Wasser- und Kanalleitungen sowie der Straßenoberbau, |
| - | Beginn Untere Buchenhölle: Neubau der Versorgungsleitungen sowie die Erneuerung der Straßenbeleuchtung, |
| - | Grundschule Thüngen: Fertigstellung der Hauptgewerke, Außenanlagen in den letzten Zügen. |
Statistische Zwischenauswertung der Baufälle in 2022 (eingereicht durch Conny Giller)
Nach Antragstellung
Bauanträge: 7
Bauanfragen: --
Abbruch: --
Nutzungsänderungen: 1
Sonstiges: 1
Summe: 9
Nach Bauherren
Gemeinde 2
Private 6
Handel, Handwerk, Gewerbe --
Land- und Forstwirtschaft 1
Nach Art der Maßnahmen
Neubau: 4
Umbau: 4
Sonstiges 1
Geschaffene Wohneinheiten: 5
Bauvolumen insgesamt: ca. 7.257.884,00 €
Arbeit des Marktgemeinderates:
Im Jahr 2022 fanden folgende Sitzungen statt:
| 16 | Marktgemeinderatssitzungen |
| 5 | Kultur- und Jugendausschusssitzungen |
| 1 | Bau-, Wasserversorgungs- und Dorfentwicklungsausschusssitzungen |
Finanzdaten
Allgemeines:
Die gemeindliche Haushaltswirtschaft 2022 schließt mit Stand 15.11.2022 mit folgenden Ergebnissen ab:
| Ergebnis: | Ansatz: | |
| Einnahmen Verwaltungshaushalt: | 2.904.746,36 € | 5.279.088,00 € |
| Einnahmen Vermögenshaushalt: | 4.814.086,14 € | 5.108.523,00 € |
| Gesamteinnahmen: | 7.718.832,50 € | 10.387.611,00 € |
| Ausgaben Verwaltungshaushalt: | 2.213.456,96 € | 5.279.088,00 € |
| Ausgaben Vermögenshaushalt: | 2.392.067,63 € | 5.108.523,00 € |
| Gesamtausgaben: | 4.605.524,59 € | 10.387.611,00 € |
| Gesamt | Markt Thüngen | Stromversorgung | |
| Kassenstand | 1.781.007,62 € | 1.058.167,49 € | 722.840,13 € |
| Rücklagenstand: | 91.081,76 € |
Steuern:
Bei den gemeindlichen Steuereinnahmen haben wir bis dato einen Stand von insgesamt 667.494,19 €. Davon entfallen auf die Gewerbesteuer 511.837,00 €; auf die Grundsteuer A 11.117,39 €; auf die Grundsteuer B 138.639,80 € und auf die Hundesteuer 5.900,00 €.
Weitere gemeindliche Einnahmequellen sind:
| a) Gemeindeanteil Einkommenssteuer | 606.835,00 € |
| b) Schlüsselzuweisungen vom Land | 289.194,00 € |
| c) Gemeindeanteil Umsatzsteuer | 63.431,00 € |
| d) Sonstige allg. Zuweisungen | 49.863,44 € |
Gemeindliche Betriebe:
Der Brutto-Arbeitspreis pro KW/h wird ab 01.01.2023 auf 50,580 ct für die Kunden der Gemeindewerke Thüngen erhöht.
Die Gebühr für die Kanalisationsanlage Thüngen beträgt ab 01.10.2022 3,39 € pro m³ – das bedeutet eine Gebührensteigerung von 0,79 €/m³.
Die Gebühr der Wasserversorgung für den Frischwasserverbrauch beträgt ab 01.10.2022 3,74 € netto pro m³ = Gebührensteigerung von 0,14 €/m³.
Der Bereich Forst hat derzeit ein Plus von 50.623,51 €. Jedoch sind hier die angefallenen Löhne und Verwaltungskosten noch nicht enthalten - diese werden erst zum Jahresende verrechnet.
Schulden
| Schuldenstand am 31.12.2021 | 0,00 € | ||
| Kreditinstitut: | Tilgung: | ||
| Kreditaufnahme am 14.09.2022 | 2.000.000,00 € | BayernLabo – LZ: 20 Jahre | 2 x 50.000,00 €/Jahr |
| Kreditaufnahme am 14.09.2022 | 500.000,00 € | DZ Hyp – LZ: 10 Jahre | 2 x 25.000,00 €/Jahr |
Dieser Schuldenstand entspricht bei 1.459 Einwohnern (Stand 07.11.2022) einer Pro-Kopf-Verschuldung von 1.713,50 €.
Der Landesdurchschnitt lag zum 31.12.2019 bei 589,00 €.
Projekte / Förderungen:
Überdachung Kneippstube und barrierefreier Zugang zur Toilette:
Für die Überdachung der Kneippstube und den barrierefreien Zugang zur Toilette wurde die Auszahlung in Höhe von 10.000,00 € bei der ILE Main-Werntal beantragt.
Die Kosten haben sich insgesamt auf 14.991,62 € belaufen.
Bücherei Kälte-/Wärmeschutzrollos
Die Bücherei wurde mit Rollos ausgestattet. Hier wurden 75 % der Kosten = 2.258,68 € vom Deutschen Bibliotheksverband übernommen.
Generalsanierung Grundschule Thüngen:
Für die Generalsanierung der Grundschule greifen drei Förderprogramme: KIP-S, KIP und FAG.
Die bisher angefallenen Gesamtkosten dieser Förderprogramme belaufen sich auf:
4.984.923,00 €.
An Fördermitteln wurden bisher insgesamt 1.684.900,00 € abgerufen.
Kurzer Rückblick auf das Jahr 2022
Der Umzug von der Ausweichschule Gebäudeteil A in den neu sanierten Gebäudeteil B ist im Sommer vor Schulbeginn erfolgt und bis auf den Rest der Außenanlage erledigt.
Eine größere Sanierung der Versorgungsleitungen, Wasser, Strom und Gas in der Unteren Buchenhölle wurde im Oktober begonnen und wird ca. Mai 2023 abgeschlossen.
Kanal-, Wasser- und Straßensanierungsmaßnahmen auf der B26, im Bereich der Binsfelder Straße, zwischen der Abzweigung Wendelsberg und Gartenstraße, sind inzwischen erledigt.
Die komplette Umstellung der örtlichen Straßenbeleuchtung auf kostensparende LED-Lampen ist zum Großteil abgeschlossen.
Eine von den Bürgern geforderte Verkehrsentlastung im Bereich „Wendelsberg“ ist als Grundsatzbeschluss vom Gemeinderat beschlossen worden und sollte in Verbindung mit einer weiteren Erschließungsmaßnahme im Baugebiet Kies und einer Verkehrsanbindung an die B26 in diesem Jahr zur Ausschreibung vorgelegt werden. Dieses Vorhaben scheiterte an den Kosten für eine KiTa Erweiterung.
Kurzer Ausblick in das kommende Jahr und zukünftige Jahre
Zukünftige Investitionen und Veränderungen wird es geben,
| - | durch die Übernahme der beiden Friedhöfe im kommenden Jahr. Hier sind noch verschiedene Voraussetzungen von der Seite der Verwaltung zu organisieren, die Übernahme ist aber eine Pflichtaufgabe der Gemeinde und eine vom GR beschlossene Sache. |
| - | ebenso eine Pflichtaufgabe der Gemeinde ist die Kläranlage. Diese wird in den nächsten Jahren ein Projekt mit einer gewissen Priorität sein. |
| - | Die Erneuerung der Heizungsanlagen im Rathaus und in der Bauhofhalle werden höchstwahrscheinlich im kommenden Jahr in Angriff genommen werden müssen. |
| - | Weitere Sanierungen oder Neubauten stehen beim GR auf dem Zettel und sind aber abhängig von der finanziellen Entwicklung in den nächsten Jahren. |
Dazu gehören: Neubau Feuerwehrhaus, Erweiterung oder Umzug der Kindertagesstätte, Sanierungsarbeiten in der Augasse, die Sanierung der Schulturnhalle und des Gebäudeteils A, die Errichtung eines Wasserspielplatzes mit vergrößertem Parkplatz an der Freizeitanlage bzw. Festplatz neben dem alten Sportplatz.
Weitere verschiedene Kanal-, Wasser- und Straßensanierungen - all dies ist jedoch nach wie vor von der Finanzlage der Gemeinde abhängig.
Etwas Erfreuliches noch zum Schluss:
Nach vielen Gesprächen mit dem Grundstücksbesitzer Hans Karl von Thüngen, mit eingebunden war unser Naturschutzbeauftragter Manfred Neumeyer und in Vertretung für die Gemeinde die beiden Bürgermeister Wolfgang Heß und ich, sowie einer Forderung durch unseren GR an das staatliche Bauamt in Würzburg, kommt jetzt endlich Bewegung in die Angelegenheit eines Straßenausbaus, in Verbindung mit dem Bau eines Radweges von Thüngen nach Retzbach.
Lt. Staatlichem Bauamt sollen die erforderlichen Bodengrunduntersuchungen bereits im November diesen Jahres noch beginnen.
Nicht aus den Augen verlieren werde ich:
| • | Die Jugend und Seniorenarbeit in unserer Gemeinde. |
| • | unsere Ortsvereine |
| • | unsere Geschäftswelt, die für die Gemeinde ein wichtiger Bestandteil ist. |
| • | Unsere Marktsonntage, verschiedene kulturelle Events, die Musiksommernacht und die GlühWeihnacht, die dieses Jahr erfreulicherweise wieder durchgeführt werden dürfen. |
Bedanken möchte ich mich bei meinem MGR-Kollegium, bei allen Mitarbeitern der Gemeinde und der VG Zellingen; bei den Vertretern der beiden Kirchengemeinden sowie bei Pfarrer Tilman Schneider für die gute und unterstützende Zusammenarbeit;
bei allen Mitbürgerinnen und Mitbürgern, im Besonderen bei allen Ehrenamtlichen unserer Gemeinde, die sich - egal ob in den Vereinen, in sozialen Verbänden oder im privaten Bereich - für das Wohl unserer Gemeinde einsetzen.
Ein besonderes Lob all denen, die sich in Corona-Zeiten um andere Menschen, Nachbarn und Bekannte gekümmert haben und weiterhin kümmern. Diese Menschen machen den Unterschied in einer Gemeinde, in der wir gerne leben und uns in allen Bereichen wohl fühlen wollen und können.
Die Voraussetzung für ein gutes Miteinander ist und bleibt gegenseitige Wertschätzung und Respekt.
Zum Schluss wünsche ich noch allen Kolleginnen und Kollegen sowie allen Mitbürgerinnen und Mitbürgern ein schönes und friedfertiges Weihnachtsfest im Kreis eurer Familien und Freunde, vor allem aber mehr Gelassenheit, einen guten Beschluss sowie ein gesundes und glückliches Jahr 2023.
Lorenz Strifsky
Erster Bürgermeister
| 2. | Wünsche und Anträge |
Sachverhalt:
Wortmeldung Hans Kreß: Die für die Geschwindigkeitsreduzierung auf Tempo 30 im gesamten Ortsgebiet notwendige Beschilderung hatte sicher einen erheblichen Finanzaufwand zur Folge. War dies sinnvoll, wenn keine Überwachung erfolgt und die Schilder nicht beachtet werden?
Für die Überwachung müsste ein Privatunternehmen beauftragt werden. Die Kosten hierfür würden ebenfalls die Gemeindekasse belasten, erklärt Bürgermeister Lorenz Strifsky, da die Einnahmen die Kosten nicht abdecken würden.
Er appelliert an die Vernunft der Bürger und bittet um Disziplin, sich an das Tempolimit innerorts zu halten.
Wortmeldung Johannes Moser: Die Asphaltaufschriften „Zone 30“ sollten erneuert werden, fordert Herr Moser. Zudem weist er darauf hin, dass das Geschwindigkeitsmessgerät bereits seit längerer Zeit nicht funktioniert und wahrscheinlich die Batterien aufgeladen werden müssen.
Die „Zone 30“-Aufschriften werden nach dem Winter erneuert, erklärt Bgm. Strifsky und bittet die Bürger um eine kurze Meldung an ihn, wenn das Kontrollgerät nicht funktioniert oder eine Straßenlampe ausgefallen ist.
Wortmeldung Peter Krause: Die Zahl der Hundehalter nimmt stetig zu. In letzter Zeit konnte beobachtet werden, dass einige Hundebesitzer ihre Tiere auf das Schulgelände führen. Die Hinterlassenschaften haben beim Mähen der Fläche sehr unangenehme Folgen für die Bauhofmitarbeiter. Herr Krause fordert das Aufstellen von entsprechenden Verbotsschildern.
Bürgermeister Lorenz Strifsky fordert die Mitbürger auf, die Hundehalter direkt anzusprechen und auf ihr Fehlverhalten hinzuweisen. Er bezweifelt, dass Verbotsschilder einen Nutzen bringen.
Marktgemeinderätin Kathrin Schilling schlägt vor, dass die Schulkinder entsprechende Schilder gestalten, die dann vor Ort aufgestellt werden können.
Wortmeldung Klaus Schäfer: Die Kalkulation der Abwassergebühren weist eine Bußgeldzahlung in Höhe von 72.000 Euro aus, was mitunter zu einer Erhöhung der Gebühren führte.
Bürgermeister Strifsky erklärt, dass die Kläranlage nicht mehr die vorgeschriebenen Auflagen erfüllt. Die genannte Summe hat sich über mehrere Jahre addiert. Die Stadt Karlstadt trägt die Hälfte der Strafzahlung. Zurzeit arbeitet ein Ingenieurbüro ein Konzept für den Weiterbetrieb der gemeindlichen Kläranlage aus.
Wortmeldung Hans Neumeyer: Der Wasserpreis in Thüngen liegt um einhundert Prozent über dem deutschen Durchschnitt. Er schlägt vor, Allianzen mit anderen Kommunen zu bilden, bzw. einen Anschluss an eine Fernwasserleitung.
Der Markt Thüngen hat in der Vergangenheit sehr umfangreich in die örtliche Wasserversorgung investiert, erklärt Bgm. Strifsky. Es wurden der Riedbrunnen und der Hochbehälter saniert und eine Osmoseanlage angeschafft, um den Nitratgehalt im Trinkwasser zu senken. All diese Investitionen wurden zum Teil auf die Gebühren umgelegt, so dass der hohe Wasserpreis entstanden ist. Einen Bezug von Fernwasser bzw. eine Allianz mit Nachbargemeinden ist daher wenig sinnvoll.
Wortmeldung Ingo Schäfer: Wie ist der aktuelle Strompreis entstanden und gibt es längerfristige Verträge, Laufzeiten und Varianten? Wird eine Kostensenkung bei der Strombeschaffung vom örtlichen Anbieter an die Kunden weitergegeben?
Das gemeindliche Stromversorgungsunternehmen sollte kostendeckend arbeiten, da sonst ein Ausgleich über die Haushaltskasse erfolgen muss. Die Preiskalkulation wurde von den Fachleuten der ENERGIE ausgiebig erläutert und der Marktgemeinderat stimmte dem vorgelegten Preisvorschlag zu. Die von der Bundesregierung beschlossene Strompreisbremse zum 01. Januar 2023 (40 ct/kWh auf 80 % des durchschnittlichen Jahresverbrauchs) wird vom Unternehmen unmittelbar und direkt an die Kunden weitergegeben.
Zweiter Bürgermeister Wolfgang Heß fügt hinzu, dass der Strompreismarkt zurzeit nicht einschätzbar ist. Eine Senkung am Strompreismarkt wird jedoch ebenfalls direkt an die Stromkunden weitergereicht.
Wortmeldung Hans Kleinz: Eine Nahverkehrsanbindung, besonders zum Retzbacher Bahnhof, ist nicht vorhanden. Die Gemeinde sollte einen Bürgerbus zur Verfügung stellen, Fahrer würden sich finden.
Ein sogenannter Bürgerbus für Senioren wurde schon einmal organisiert, hat sich allerdings als nicht rentabel herausgestellt, erwidert Bürgermeister Lorenz Strifsky.
Markgemeinderat und Seniorenbeauftragter Michael Dienst berichtet von seinen Erfahrungen aus anderen Gemeinden bzgl. eines Bürgerbusses: Versicherungstechnisch ist ein von der Gemeinde zur Verfügung gestelltes Transportfahrzeug immer heikel, da die Haftung letztendlich immer die Gemeinde trägt. Ein Fahrer sollte Inhaber eines vorgeschriebenen Personenbeförderungsscheines sein. Die von den Bürgern gewünschten verschiedenen Abfahrzeiten sind auch nicht leicht zu erfüllen und tragen dazu bei, dass viele wieder mit dem eigenen Kraftfahrzeug zum Zielort fahren.