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Zusmarshausen - Der Marktbote
Ausgabe 41/2025
Amtliche Bekanntmachungen
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Amtliche Bekanntmachungen

Das Juni-Hochwasser 2024 überschwemmte große Teile der Marktgemeinde Zusmarshausen. Auf dem Archivfoto ist der Ortsteil Wörleschwang Richtung Norden zu sehen.

Knapp 50 interessierte Bürgerinnen und Bürger nahmen am jüngsten Hochwasserstammtisch teil, um sich über aktuelle und geplante Schutzmaßnahmen auszutauschen. Eingeladen hatte Bürgermeister Bernhard Uhl nach einer Anregung aus dem Kreis der Betroffenen des Hochwassers vom Juni 2024. Vertreter eines Ingenieurbüros nahmen die Anliegen der Anwesenden auf, um die Informationen bei den laufenden Projekten zu berücksichtigen.

Als eines der zentralen Themen wurde ein kleiner Damm an der Zusam angesprochen, der als wichtiger Baustein für den Hochwasserschutz bei den Betroffenen eingestuft wird. Dazu liegt allerdings eine negative Aussage des Wasserwirtschaftsamtes (WWA) vor. Auch an der Herrenroth besteht dringender Handlungsbedarf – der dortige Schutzdamm müsse baldmöglichst realisiert werden, berichtete ein Teilnehmer aus Altenmünster. Seit 2002 warten Betroffene in Gabelbach zudem auf einen verbesserten Hochwasserschutz. Ein Dammbau wurde abgelehnt, dafür prüft die Marktgemeinde innerörtliche Entlastungsmaßnahmen. Die Ergebnisse müssen abgewartet werden.

Große Bedeutung für den Hochwasserschutz kommt auch dem Wald zu. „Der Wald hält Wasser zurück und ist deshalb für die Struktur des Waldes selbst, aber auch für die Sicherheit der Bevölkerung äußerst wichtig“, erklärte der neue Leiter des Frostbetriebes, Rainer Droste.

Um im Ernstfall handlungsfähig zu bleiben, sollten betroffene haushalte Stromaggregate bereithalten und regelmäßig warten. Außerdem wurde über die zentrale oder dezentrale Lagerung von Hochwasserschutzausrüstung diskutiert. Die Gemeinde hat zwischenzeitlich eine eigene Sandsachfüllmaschine angeschafft. Auch die Vorratshaltung an Sandsäcken wird künftig besser organisiert, inklusive einer wettergeschützten Überdachung.

Darüber hinaus ist eine Machbarkeitsstudie an der Zusam sowie ein umfassendes Sturzfluten- Risikomanagement in Auftrag geben. Im Rahmen dieser Untersuchungen werden die Abflüsse der Gewässer 3. Ordnung sowie kleinerer Zuläufe hydraulisch berechnet, um gezielte Maßnahmen zum Schutz der Bürgerinnen und Bürger zu entwickeln. Die Ergebnisse sollen anschließend gemeinsam mit dem WWA beraten und abgestimmte Schutzmaßnahmen gemeinsam im Rahmen des Gewässerunterhaltes festgelegt werden.

Die Marktgemeinde wird das Angebot einer Beratung durch das Wasserwirtschaftsamt im Rahmen des „Hochwasser-Checks“ der Bayerischen Staatsregierung wahrnehmen. Ein Termin soll zeitnah stattfinden.

Bürgermeister Bernhard Uhl betonte: „Wir nehmen die Sorgen und Anregungen unserer Bürgerinnen und Bürger sehr ernst. Hochwasserschutz kann nur dass wirksam sein, wenn wir als Gemeinde, Ingenieure, Fachbehörden und Bevölkerung an einem Strang ziehen. Unser Ziel ist es, nachhaltige und zugleich praktikable Lösungen zu schaffen.“

Der nächste Hochwasserstammtisch wird einberufen, sobald die Ergebnisse der Studien vorliegen.