Von links: Anselm Hoppe, Mitarbeiter Jörg Weitzenbürger und Angela Schlenkrich mit den beiden Kopien des Wollbacher Grenzsteins
Vor dem staatlichen Vermessungsamt in Augsburg steht seit über 15 Jahren ein historisch bedeutender Grenzstein aus dem Jahr 1609, der in den 1970er Jahren von Mitarbeitern des Vermessungsamtes im Wald westlich von Wollbach entdeckt wurde. Der damalige Amtsleiter Karlhans Feyrer ließ 2009 den gut erhaltenen Grenzstein vor dem Vermessungsamt aufstellen und machte ihn damit für die Öffentlichkeit zugänglich.
Zu sehen sind vier Wappen des Augsburger Bischofs Heinrich von Knöringen, der Augsburger Patrizierfamilie Baumgartner sowie der Adelsgeschlechter der Freyberg und der Fugger. Der Grenzstein ist besonders für die Geschichte von Wollbach interessant. Deshalb sollten zwei Abgüsse angefertigt werden, um diese vor dem Wollbacher Vereinsheim „Alte Schule“ und im Museum in Zusmarshausen zu präsentieren.
Mit dem Erstellen dieser „Kopien“ ist der Augsburger Steinmetz Anselm Hoppe beauftragt, der als erfahrener Spezialist für die Restaurierung von Denkmälern wie z.B. der Augsburger Stadtmauer das notwendige Fachwissen mitbringt. Schließlich gilt es vor allem, den über vierhundert Jahre alten Original-Stein nicht zu beschädigen. Inzwischen wurde vom Original im Fronhof mit Silikon eine Form abgenommen und zweimal ausgegossen. Bei der Freilegung des zweiten Abgusses in der Steinmetz-Werkstatt ließ es sich die Archivarin Angela Schlenkrich nicht nehmen, das Ergebnis als Erste in Augenschein zu nehmen und sich die einzelnen Arbeitsschritte erklären zu lassen. Diese Kopien müssen nun weiter austrocknen, werden farblich dem Original angeglichen und noch vor Weihnachten aufgestellt.
Bürgermeister Bernhard Uhl: „„Das sorgfältig gefertigte Duplikat dieses historischen Fundes schlägt eine Brücke zwischen Vergangenheit und Zukunft. Es freut mich sehr, dass wir damit Geschichte für kommende Generationen erfahrbar machen. Der Abguss des Grenzsteins macht unsere Geschichte sichtbar und lebendig.“