Gruppenfoto vor der Basilika
Wie schon in den vergangenen vier Jahren fand auch heuer wieder die Vertriebenenwallfahrt in der wunderschönen Wallfahrtsbasilika „Heilige Dreifaltigkeit“ in Gößweinstein statt. Diesmal war es ein kleines Jubiläum „80 Jahre Vertriebenenwallfahrt“.
Der Vertriebenenseelsorger der Erzdiözese Bamberg Monsignore Herbert Hautmann, der früher u.a. Pfarrer von Bad Steben und Schwarzenstein/ Schwarzenbach war, freute sich, dass die Basilika bis auf den letzten Platz besetzt war, und vor allem dass der Erzbischof von Bamberg, Herwig Gössl der Einladung gefolgt sei und diesem Festgottesdienst vorstand.
Die Zelebranten Pfarrer i.R. Thomas Thielscher, Pfarrer i.R. Alfred Bayer zogen zusammen mit dem Vertriebenenseelsorger und dem Erzbischof, sowie mit dem Altardienst in einer Prozession, bestehend aus Fahnen- und Trachtenabordnungen u.a. von Sudetendeutschen, Schlesiern, Donauschwaben, Gruppierungen der Egerländer Gmoi aus Nürnberg und Forchheim, Gruppierungen des Ortsverbandes Naila und Kreisverbands Hof durch das Hauptportal in die Basilika ein. Der Festgottesdienst wurde musikalisch vom Regionalkantor i.R. Georg Schäffner an der Orgel mit vertrauten Weisen aus der alten Heimat umrahmt. Monsignore Herbert Hautmann hatte ein Liederheft herausgegeben mit Liedern aus der Schubert- und Haydn-Messe, an die der Heimatvertrieben ihr Herz hängt, wie „Wohin soll ich mich wenden" oder „O Herr, ich bin nicht würdig" und dem wunderbaren Marienlied „Glorwürd'ge Königin".
Erzbischof Herwig Gössl führte in seiner einfühlsamen, hoffnungsvollen Predigt aus, dass in den letzten Jahren viel geschehen sei. Krieg und Gewalt stünden im Fokus. Die Möglichkeit, dass nach 80 Jahren Frieden so etwas auch bei uns wieder passieren könnte, sei nicht mehr auszuschließen. Wir müssten achtsam, friedlich und versöhnungsbereit sein, sagte der Bamberger Oberhirte. Christus verbindet uns und führt uns zusammen. Die Heimatvertriebenen hätten schon einmal eine schlimme Zeit erlebt und viel Unrecht erlitten, Sie mussten ihren Besitz zurücklassen und manche haben auch ihre Familie verloren. Wo sie nach der Vertreibung Fuß fassen konnten, sei nicht überall „Nächstenliebe" groß geschrieben worden, erinnerte der Erzbischof. Aber der Glaube und großes Gottvertrauen war ihr Halt So sei es gelungen "Brücken zu bauen", sich gemeinsam in der Familie der Gotteskinder im Glauben zu stärken, und doch auch hoffungsvoll in eine neue Zukunft zu sehen. Dabei dürfen wir als Glaubensgeschwister die vielen Flüchtlinge unserer heutigen Zeit nicht außer Acht lassen für die wir Verantwortung haben, gab der Oberhirte zu bedenken..
Am Schluss bedankte sich Bezirksobfrau und stellvertretende Landesvorsitzende der Sudetendeutschen Landsmannschaft Margaretha Michel bei allen, die zum guten Verlauf festlichen Gottesdienstes beigetragen hätten, bei allen Abordnungen und Gottesdienstbesuchern und nicht zuletzt beim Erzbischof Herwig Gössl und Vertriebenen-seelsorger Herbert Hautmann.
Ein wunderbarer Gottesdienst, den alle Mitfeiernde noch lange in guter Erinnerung behalten werden, ging zu Ende. Man verteilte sich anschließend in den einzelnen Gaststätten, um noch bei Speis und Trank und guter Unterhaltung dem einen oder anderen Landsmann zu begegnen. Wenn es der Herrgott will, wird der bei allen beliebte Vertriebenenseelsorger, hoffentlich bei guter Gesundheit, auch im nächsten Jahr, dann zur 81. Vertriebenenwallfahrt, einladen!
Bernhard Kuhn, Gneisenaustr.7, 95030 Hof, Tel.: 01764338621879