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Amtsbote der Großgemeinde Röthlein
Ausgabe 1/2024
Amtliche Nachrichten
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Aus der Gemeinderatssitzung vom 05.12.23

Die jüngste Gemeinderatssitzung startete ausnahmsweise eine Stunde früher. Der Grund: das „Wohnen am Tännle“ stand mal wieder auf dem Programm und das Gremium sollte final über die Umsetzung entscheiden - das barg, wie vorausgesehen, erneut Diskussionspotential.

Bürgermeister Peter Gehring umriss kurz die Historie des geplanten Bauvorhabens vis a vis vom Kreisel am Ortsausgang Richtung Schwebheim. In den letzten drei Jahren hat sich der Gemeinderat mehrfach mit dem Thema auseinandergesetzt. Verschiedene Projektanten hatten ihre Ideen für „betreutes Wohnen mit Tagespflege“, „einkommensorientierte Förderung“ und „eine Machbarkeitsstudie für Eigentumswohnungen“ vorgestellt, dazu kamen von Gemeinderat Detlev Reusch Anregungen für eine „Bewohner-Genossenschaft“, die mit Videomaterial und Infoflyer veranschaulicht wurde.

Doch was braucht Röthlein? Wie Martina Braum erinnerte, hätte im Gremium der Konsens geherrscht, dass eine gemischte Wohnform favorisiert werde; einen Beschluss gab es bis dato darüber aber nicht.

Mit Blick auf die aktuelle Haushaltslage werde die Gemeinde nicht in großem Umfang investieren, stellte der Bürgermeister zum Auftakt klar. Das Projekt muss maßgeblich durch Investoren getragen werden. Bedarf ist da, fast wöchentlich gehen in der Gemeinde Anfragen ein, bestätigte Gehring und auch die Mitglieder des Gemeinderates werden wohl immer wieder auf Wohnraum angesprochen. Der Bürgermeister erläuterte noch einmal kurz die vorgestellten Modelle, die sich baulich an einer Machbarkeitsstudie orientieren. Jürgen Lorenz wunderte sich über die weite Spanne der verschiedenen Mieten, die für ihn ausschlaggebend für eine Entscheidung sind.

Nach kurzer Diskussion war schnell klar: Eigentumswohnungen werden nicht gewünscht, wenig realisierbar erschien allen auch das Genossenschaftsmodell, das zwar „beindruckte“, wie es Reusch formulierte und im Beispielsfall das Dorf gestärkt habe, aber eben auch große Vorleistungen verlange. Und so blieben nach einer kurzen Meinungsabfrage das „seniorengerechte Wohnen“ und die „einkommensorientierte Förderung“ übrig.

Beide Varianten hatten im Gremium ihre Fürsprecher. Es gäbe, berichtete Florian Kress, viele Senioren, die sich verkleinern und ihre Häuser verkaufen, aber in der Gemeinde weiterhin und gerne auch mit Betreuungsoption leben wollten - für sie gibt es aktuell wenig Möglichkeiten. Doch auch Menschen mit geringerem Einkommen suchen bezahlbaren Wohnraum; die Sozialkomponente dürfe von Gemeindeseite nicht vernachlässigt werden, meinten Braum und Reusch.

Seniorengerecht und bezahlbar lautet also die Devise. Fraglich erschien allerdings, wie vorgeschlagen, ob das in einem Gebäudekomplex zu kombinieren wäre und so entstand die Idee, das gemeindliche Areal im Heidenfelder Baugebiet An der Sulz in die Planungen miteinzubeziehen. Seniorengerechter Wohnraum macht laut Bürgermeister infrastrukturell in Heidenfeld wenig Sinn, einkommensorientiert geförderte Wohnungen schon.

Da allerdings die neue "Kombi-Idee" nicht auf der Tagesordnung stand, formulierte der Bürgermeister abschließend schon mal den Wortlaut des Kombi-Beschlusses, der dann in der letzten Sitzung in diesem Jahr zur Abstimmung stehen und anschließend dann ausgeschrieben wird.

„Bitte ohne das Thema erneut aufzurollen“, wünschte sich Florian Kress dann noch, schließlich, so der Gemeinderat, hätte man darüber ja nun wirklich ausführlich diskutiert.