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Amtsbote der Großgemeinde Röthlein
Ausgabe 13/2023
Amtliche Nachrichten
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Statt der geplanten Gemeinderatssitzung stand kürzlich eine weitere Schulausschusssitzung auf dem Programm

Statt der geplanten Gemeinderatssitzung stand kürzlich eine weitere Schulausschusssitzung auf dem Programm - das Gremium hatte einige wichtige Beschlüsse im Rahmen der geplanten Einführung der Offenen Ganztagsschule (OGS) auf den Weg zu bringen.

Die erste Entscheidung war auch die wichtigste: Übernimmt die Gemeinde die Trägerschaft für den Offenen Ganztag, der ab dem kommenden Schuljahr zuerst für die dritten und vierten Klassen eingeführt werden soll oder geht die Betreuung an einen Träger. Stefanie Schug, die den Prozess begleitet, stellte erneut die Vor- und Nachteile der verschiedenen Möglichkeiten mit dem gemeindlichen Kostenaufwand vor. Fakt ist, sollte die OGS in Trägerschaft realisiert werden, wird ein Vertrag zwischen Schule und Träger geschlossen. Die Gemeinde wäre lediglich Sachaufwandsträger und Zuschussgeber, hätte keine Personalverantwortlichkeit und keinen Verwaltungsaufwand, allerdings auch kaum Einfluss auf die Qualität der Betreuung und die Organisation der OGS. Übernähme die Gemeinde allerdings die Gestaltung der OGS, liegen eben diese Vorteile wie Flexibilität, Konzeptgestaltungsfreiraum und Einflussnahme auf der Hand, doch muss die Verwaltung dann auch die Personalakquise für - so Bürgermeister Peter Gehring - deutlich mehr als zwei Angestellte und den Antragsaufwand stemmen, zudem drohen dann auch Defizite.

Wie Stefanie Schug betonte, werden bei der OGS die „Karten jedes Jahr neu gemischt“ und so entschied das Gremium einstimmig, die OGS während der Umbauphase im Schuljahr 2023/24 in Trägerschaft auf den Weg zu bringen und beschloss dann nichtöffentlich, die Entscheidung der Schule zu unterstützen, den Schritt in die Ganztagsbetreuung mit dem Schweinfurter Haus Marienthal zu gehen.

Vom Staat gefördert und daher kostenfrei ist die Betreuung in Kurzgruppe bis 14 Uhr oder Langgruppe bis 16 Uhr während der Schulzeit von Montag bis Donnerstag; in Röthlein wurde eine Langgruppe bis 15.30 Uhr beschlossen, damit die Kinder den Bus nach Heidenfeld und Hirschfeld rechtzeitig erreichen. Die Betreuung am Freitag und in den Ferien ist kostenpflichtig und so entschied der Schulausschuss ein Freitagsbetreuungsangebot für mindestens zehn Kindern anzubieten und dafür von den Eltern pauschal einen jährlichen Eigenanteil von 100 Euro zu verlangen. Den Rest trägt die Gemeinde ebenso wie die Kosten für einen zusätzlichen Bus, der die Kinder der Kurzgruppe nach Heidenfeld und Hirschfeld befördert. Im nächsten Schritt - so der Bürgermeister - wird die Ferienbetreuung mit dem Träger diskutiert; hier entscheidet der ermittelte Bedarf.

Weiter ging es mit dem Essen. Nachdem Stefanie Schug verschiedene Anbieter vorstellte, fiel die Wahl des Gremiums auf das Genießerwerk Zeilitzheim, das mit einem regionalen Angebot und kurzen Lieferwegen punktet. Pro Essen werden hier für die Eltern inklusive einer App-Nutzung 4.45 Euro pro Tag fällig. Den Personalaufwand für die Essensausgabe trägt die Gemeinde, gegebenenfalls könnte auch ein „Bufdi“ (Bundesfreiwilligendienst) eingesetzt werden, vielversprechende Bewerbungen liegen laut Stefanie Schug bereits vor.

Abschließend war dann Energieberater Andreas Miller online „zugeschaltet“. In Kooperation mit Architekt Peter Kopperger begleitet er die Sanierung der Grundschule und gab nach Bestandsaufnahme nun Empfehlungen für die Optimierung des Energiestandards für Altbestand und Neubau. Millers Aussage ist klar: Je höher die Effizienz eines Gebäudes, desto höher sind die Förderungen und die Wirtschaftlichkeit und so empfiehlt er den sogenannte Effizienzhaus 40-Standard im Bestand und Neubau. Gleichzeitig rechnete er dem Gremium Ausgaben zur Erfüllung des besonders energiesparenden Bauens und Sanierens vor. Laut Miller fallen „die Zuschüsse höher aus, als die Mehrkosten“, zudem hätte die Entscheidung Vorbildcharakter und würde neben den Energieeinsparungen auch erheblich zur CO²-Reduzierung beitragen.

Das sah das Gremium genauso und beschloss, dass in Altbestand und Neubau mindestens der „40er“ Energiestandard mit Zertifizierung angestrebt werden soll. Geprüft wird jetzt auf Nachfrage von Detlev Reusch, ob gegebenenfalls auch die Anforderungen für ein Passivhaus erfüllbar wären; allerdings - so Florian Kress - müssen auch die Kosten im Auge behalten werden, schließlich „wäre man so schon über dem Standard“.

Bericht: Daniela Schneider