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Amtsbote der Großgemeinde Röthlein
Ausgabe 15/2024
Amtliche Nachrichten
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Amtliche Nachrichten

Granatenfund in Röthlein

Zum Auftakt der jüngsten Gemeinderatssitzung informierte Bürgermeister Peter Gehring über den Fund einer zehn Kilogramm schweren Panzergranate auf dem Gelände des zukünftigen Bürgerparks. In Kooperation mit dem Kampfmittelräumdienst, der Polizei und der Freiwilligen Feuerwehr Röthlein wurde eine Sicherheitszone eingerichtet und die Bombe anschließend kontrolliert von einem Sprengkommando gesprengt. Allerdings werde nun, wie der Bürgermeister erläuterte, erneut eine Sondierung durchgeführt, um sicherzustellen, dass es nicht weitere Kampfmitteln auf dem Gelände gibt.

Auf der Tagesordnung standen dann die Baugesuche auf dem Programm: In der Heidenfelder Dorfstraße wurde bei zwei Gegenstimmen die Erweiterung einer Einfahrt von drei auf viereinhalb Meter beschlossen, die Kosten der Maßnahme trägt der Eigentümer. In diesem Zusammenhang wurde per gesonderter Abstimmung entschieden, die Konzepterstellung für die Errichtung eines Fahrgastunterstandes mit auf die gemeindliche Projektliste zu setzen. Zurückgestellt wurde dagegen die Behandlung eines Antrags auf drei zusätzliche Parkplätze in Röthlein. Der Antragsteller plant, eine Rasenfläche vor seinem Anwesen in Parkplätze umzuwandeln und muss dafür laut Garagenstellplatzverordnung fünf Meter Stauraum einplanen. Die Idee wurde prinzipiell wohlwollend aufgenommen, weil so Autos von der Straße weggekommen, allerdings wurde auch moniert, dass gleichzeitig Parkplätze an der Straße für Besucher wegfallen. Und so soll vor einem Beschluss geklärt werden, ob es nicht andere Möglichkeiten gibt, genannt wurden Flächen hinter dem Anwesen oder eine schräge Einfahrt, so dass die Abgrenzung zur Straße erhalten bliebe.

Recht fröhlich wurden dann die drei Anträge des FC Bayern München Fanclubs behandelt, da sich einige Ratsmitglieder als „Nicht-Fans“ outeten, aber dennoch im Namen der Gemeinde als Grundstückseigentümerin einstimmig für die Errichtung einer Gerätehalle, einer Kleinwindenergieanlage unter 10 Meter und der Anbringung des Vereinswappens an der Außenfassade votierten. Einstimmig gingen dann auch die Anträge aus Nachbargemeinden durch. Schwebheim plant die Änderung des Flächennutzungsplans für die Errichtung eines Photovoltaik-Solarparks und Kolitzheim will einen bestehenden Bebauungsplan vorhabenbezogen in “Sondergebiet Solarkraftwerk Oberspiesheim” ändern. Beide Vorhaben tangieren Röthlein nicht und so werden keine Bedenken oder Anregungen vorgebracht.

Anschließend ging es um die Dr.-Paul-Hahn-Straße am sanierten Heidenfelder Kindergarten. Die wurde wohl laut Bürgermeister nach Fertigstellung des Kindergartens „so stark in Mitleidenschaft“ gezogen, dass Gehring ein Ingenieurbüro um eine Bewertung von Straßen- und Kanalzustand gebeten hat. Das Ergebnis: der Kanal ist sanierungsbedürftig; es muss also – so Gehring - saniert werden, die Frage ist nur in welchem Umfang. Vorschläge für die Verkehrsberuhigung, Aufwertung und Umgestaltung der Straße mit Fahrbahnsanierung, Pflanzen und Entwässerung liegen bereits vor. Die Maßnahme – so Gehring – könnte über die Städtebauförderung finanziert werden. Simon Stock fand die Idee gut, bat aber um eine vernünftige Konzepterstellung. Detlev Reusch war ebenfalls grundsätzlich positiv gestimmt, wollte aber erstmal die Kosten sehen. Und Martina Braum plädierte dafür, diesmal die Anwohner frühzeitig einzubinden. Und so wurde bei einer Gegenstimme entschieden, eine verkehrsberuhigende Maßnahme anzustreben, im ersten Schritt soll die Verwaltung nun eine Kostenschätzung einholen.

Passend zum Thema hatte dann Simon Stock noch einen Antrag zur Verkehrssituation in der Dorfstraße vor dem Kindergarten eingereicht. Ihn störte die Parksituation in der Feldhofstraße vor dem Pfarrhaus, hier wünschte er ein eingeschränktes Halteverbot zur Verbesserung der Verkehrsübersicht. Außerdem plädierte der Gemeinderat für einen Einbahnstraßenreglung in der Lückleinstraße und die Schaffung von Parkplätzen dort. Es entbrannte eine kleine Diskussion in deren Verlauf der Bürgermeister vorschlug, vor dem Pfarrhaus eine schraffierte Fläche einzuzeichnen, die auch optisch darauf hinweisen würde, dass in diesem Bereich laut Straßenverkehrsordnung nicht geparkt werden darf, schließlich ist vor und hinter Kreuzungen und Einmündungen ein Abstand von mindestens fünf Meter einzuhalten. Dieser Vorschlag ging mehrheitlich durch, die Einbahnreglung nicht.

Zudem beantragte Stock, das seine Redebeiträge namentlich im Protokoll festgehalten werden. Das ist allerdings laut Rötheins Geschäftsordnung nicht vorgesehen, da ein Ergebnisprotokoll erstellt wird und kein Wortprotokoll und so zog Stock seinen Antrag zurück.

Die Offene Ganztagsschule ist gut gestartet

Anschließend berichtete Stefanie Schug über das erste halbe Jahr der Offenen Ganztagsschule (OGS). Seit September läuft das - aktuell durch die Sanierung der Grundschule eingeschränkte - Angebot unter der Ägide des Betreuungsteams von Haus Marienthal. Schug stellte im Gemeinderat das Team und die Schülerzahlen, die Tagesstruktur, Organisation von Hausaufgaben, die Angebote und das Ergebnis einer Feedback-Runde vor. Das Team besteht aktuell aus vier Mitarbeiterinnen, sowie einer Bundesfreiwilligendienstlerin, die das Team im laufenden Schuljahr unterstützt. Eine „schöne Sache, die der Schule viel bringt“, sagt Schug und so läuft bereits die Suche für das Schuljahr 2024/25 nach eienem neuen BFDler. Die Schülerzahlen variieren täglich, es sind mehrere Buchungsoptionen möglich. Aktuell werden 37 Kinder kostenfrei betreut; momentan bis auf einige wenige Zweitklässler nur die aus den dritten und vierten Klassen. Wenn die OGS dann nach der Sanierung im Normalbetrieb läuft, ist Platz für alle Jahrgangsstufen.

Übergangsweise werden die Kinder im Mehrzweckraum mit Küchenzeile betreut, der Nebenraum ist zum Kickerraum umfunktioniert. Die Hausaufgaben werden im Klassenraum gemacht, das Konzept ist flexibel. Das OGS-Angebot reicht von sportlich bis hin zu kreativ, weitere Aktionen finden im Außenbereich auf der Wiese und im Schulgarten statt. Den hob Schug besonders hervor, schließlich ist die OGS nicht nur eine Kooperation mit der Gemüseackerdemie (Acker e.V.) eingegangen, die mit 18.000 Euro von der AOK Bayern gefördert wird, sondern hat mit der BayWa-Stiftung, die Gartenwerkzeuge und Saatgut sponsert.

Das frische und regionale Essen vom Genießerwerk Zeilitzheim kommt gut an, aktuell essen über 80 Prozent der Schülerinnen und Schüler in der OGS, bestellt wird es per App. Das soll sich im neuen Schuljahr ändern, auch um den organisatorischen Aufwand zu minimieren. Bei Anmeldung sind verpflichtend feste Essensanmeldungen für die Langgruppe nötig, für die Kurzgruppe wäre es freiwillig. Schug nannte bereits Zahlen: Ist das Kind an zwei Tagen in der Woche in der OGS werden etwa 30 Euro pro Monat fällig, bei drei Tage etwa 45 Euro und bei vier Tagen etwa 60 Euro – „ein toller Preis“, findet Schug, zumal das Betreuungsangebot der OGS ansonsten kostenfrei ist.

Das abgefragte Feedback im Dezember zeigt: die Zufriedenheit der Betreuten ist groß, kleinere Kritikpunkte bereits behoben, einer noch in der jüngsten Gemeinderatssitzung. Es gab nämlich einen großen Sack Lego vom Bürgermeister.

Und zum Ende wird Stefanie Schug noch einen Wunsch los: Eine Kraft, die beim Tischdienst, der Essensausgabe und Spülen hilft.